Sternenfaust - 091 - Das Geheimnis der Starr (2 of 2)
Dach lag eine wilde Ansammlung von ineinander verknoteten Fallschirmen.
Sie haben sich nicht richtig geöffnet … Dana schloss die Augen. Sie wusste, was das hieß.
Die Einstiegsluke war zwar geschlossen, doch durch den langen Riss konnte man die Kapsel leicht betreten. Man musste sich nur ein Stück nach oben ziehen und stand im Innenraum.
Gerrratorrr stürmte vor. »Rekkkirrr?« Er stürzte undiszipliniert in das Innere der Kapsel, alle eventuellen Gefahren missachtend. »Rekkkirrr?« Seine Stimme brach.
Dana landete erst jetzt und ging ihm nach. Vorsichtig zog sie sich an der zerfetzten Außenhülle hoch. Ihr bot sich ein Bild des Grauens. Die Kapsel war überbesetzt gewesen. Gut sechzig Besatzungsmitglieder lagen tot im Innenraum verstreut. Einigen fehlten Gliedmaßen. Blut bedeckte Teile des Bodens und der Wände. In den Stühlen hingen Leichen. Ihr Genick war beim Aufprall gebrochen.
»Lieutenant Rekkkirrr …« Gerrratorrr kauerte neben einer Starrleiche, die einen äußeren Sitzplatz hatte.
Shavasss stand fassungslos am Eingang der Rettungskapsel und tat keinen Schritt. Dana konnte die harzige Substanz hinter dem Visier seines Helmes sehen. Ihr selbst war zum Weinen zumute. Sie gab van Deyk ein knappes Zeichen. Der I.O. machte sich schweigend auf die Suche nach dem Funkgerät. Obwohl der Platz vor der Anlage blutverschmiert war, setzte er sich und begann an dem Gerät zu justieren.
Shavasss ging zu seinem Kommandanten und kniete sich neben ihn. »Sir …«
»Sie sind alle tot … Alle tot … Ich habe versagt … versagt … versagt …«
Shavasss umschloss den kleineren Starr von hinten mit den Armen. Der Kommandant schien es gar nicht zu spüren. »Es ist alles meine Schuld. Ich habe sie in den Tod geschickt. Sie alle. Ich habe versagt … Alle tot …«
»Sir, es war ein Unfall …«
Ein leiser Knall, gefolgt von einem Zischen war zu hören. Van Deyk drehte sich zu ihnen um. »Das Funkgerät hat noch gearbeitet. Ich habe einen Funkspruch an die FEUERMEER abgesetzt, Sir, aber ein zweiter wird wohl nicht mehr möglich sein, die Leitungen waren vom Absturz beschädigt, sie sind durchgebrannt. Aber die FEUERMEER hat den Funkspruch sicher empfangen, wenn sie noch im Orbit ist. Sie werden gerettet werden.«
»Gerettet?« Gerrratorrr stand langsam auf, wandte sich zu Stephan van Deyk um und zog seinen Revolver.
Dana erstarrte. Er hat genug Kugeln nachgeladen, uns alle zu erschießen.
»Gerettet!! Sehen meine Leute hier etwa gerettet aus?« Gerrratorrr schwenkte mit der Waffe über das Leichenfeld. »Das nennen Sie eine Rettung , Commander? Wollen SIE vielleicht auch GERETTET werden?«
»Sir …« Shavasss Stimme war nur ein Hauch.
»Sie sind doch an allem schuld!« Gerrratorrr fuhr zu Dana herum. »Sie und ihre Leute! Sie haben uns doch abgeschossen! Sehen Sie sich das an!!! Sind Sie jetzt stolz auf sich, ja? Sind Sie stolz auf sich, habe ich gefragt!!« Die Waffe in seiner Hand zitterte.
Dana ballte ihre Hände zu Fäusten. Was sollte sie antworten? Er war wahnsinnig. Sie konnte ihm keine Antwort geben.
»Reden Sie endlich, Kommandantin Frost!«
»Sir …«
Der Starr ließ sie nicht ausreden und schoss. Der Warnschuss ging direkt vor ihre Füße und bohrte sich in die oberste Schicht der blutbesudelten Bodenbedeckung.
»Ersparen Sie mir ihre Lügen, Menschenfrau! Sie wollten das so! Sie wollten dieses Trümmerfeld! Diesen Friedhof!«
Dana begann zu zittern. Ihr Verstand machte diese Dauerbelastung nicht mehr mit. »Verdammt, noch mal, Gerrratorrr! Ich wollte nichts hiervon!«
» Lügnerin! « Ein zweiter Schuss krachte. Er schlug auf Danas Brusthöhe in der Wand neben ihr ein.
»Bitte …« Shavasss wollte nach Gerrratorrrs Waffenarm greifen. Der Starr-Anführer schlug ihm den harten Handschuh mit aller Wucht gegen den Helm und warf ihn von den Füßen. Shavasss stürzte rückwärts und fiel zwischen die Leichen am Boden. Er blieb zitternd liegen.
»Sie haben den Tod verdient, Dana Frost! Jawohl, verdient ! Weil das alles Ihre Schuld ist! Sie sind der Captain, der das zu verantworten hat!«
Stephan van Deyk ging langsam auf die zitternde Dana zu. Sie sah es wie aus weiter Ferne. Sie wollte nicht mehr aufrecht stehen. Sie wollte nur noch zusammenbrechen. Auf einmal war es ihr gleich, ob sie lebte oder starb.
Van Deyk stellte sich vor sie. »Gerrratorrr, es wird Hilfe kommen. Warten Sie mit dem Erschießen noch.«
Gerrratorrr blinzelte irritiert. »Warten?« Er sah weiterhin nur Dana
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