Sternenfaust - 092 - Widerstand
Dronte bevorsteht, kamen die Sonden doch aus dem Transalpha-Sektor. Sobald die Interimsregierung mich wieder auf meinen Posten lässt, verspreche ich, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um die Solaren Welten weiterhin vor jedweder Bedrohung zu schützen. Die jüngsten Ereignisse haben allerdings gezeigt, dass sich der Feind nicht immer nur von außen anschleicht – Es wird darüber nachzudenken sein, wie man auch die Innere Sicherheit noch weiter erhöhen kann. Aber auch dieses Problem, sollte es sich als eines herausstellen, werden wir lösen können.
Nach der ereignisreichen letzten Zeit, sind jetzt viele Dinge zu klären. Und glauben Sie mir, ich werde persönlich dafür sorgen, dass sie geklärt werden.
Und nun: An was oder wen immer Sie glauben mögen: Es möge sie beschützen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!«
Soweit der Vorsitzende des Hohen Rates der Solaren Welten. Beachten Sie hierzu auch unsere Brennpunkt-Sendung im Anschluss – unser Public Earth -Star-Reporter Iwan Schäfer wird den genauen Wortlauten des uns zur Verfügung stehenden Materials auf den Grund gehen und für Sie auf ihren Wahrheitsgehalt beleuchten .
Seien Sie also dabei.
Und nun die neuesten Nachrichten aus der Welt des Glamour und des Entertainment …
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Öffentliche Presseerklärung von Pro Humanity, unterzeichnet von Sarah Windsor. Dokument wurde als echt bestätigt: »Wir von Pro Humanity möchten uns zunächst für die impertinenten Pamphlete rechter Splittergruppen distanzieren, wie sie zuletzt vermehrt aufgetreten sind. Wir möchten den besorgten Bürgern der Solaren Welten mitteilen, dass die Verfasser dieser Schriften nicht oder nicht mehr in dem Zusammenhang mit unserer Organisation zu sehen sind. Offizielle Verlautbarungen von Pro Humanity werden ab jetzt mit einer fälschungssicheren digitalen Signatur im Datennetz gekennzeichnet.
Die jüngsten Erkenntnisse, die der Hohe Rat der Öffentlichkeit präsentiert hat und die nun endlich Licht in das Dunkel der Ereignisse rund um das PFS-Virus gebracht haben, sind für uns von Pro Humanity sehr überraschend gewesen. Dass wir uns nun auch von unserer eigenen Spezies bedroht fühlen müssen, versetzt unserer Philosophie einen empfindlichen Stich. Eine Gefährdung der Menschheit durch einen außerirdischen Aggressor – was zunächst anzunehmen gewesen war – hat nach den neuesten Erkenntnissen nicht stattgefunden. Das PFS-Virus ist menschlichen Ursprungs. Von Menschen – dem Genetic Jurij R. Diaz und noch unbekannten Helfern – geschaffen, um Vertretern der eigenen Spezies zu schaden. Ein verwerflicher Vorgang, den Pro Humanity – angesichts der potentiellen neuen Bedrohung durch die Erbauer der Lichtsonden – gerne als internes Problem der Solaren Welten behandelt und natürlich auch beseitigt wüsste. Keinesfalls billigen wir Sanktionen gegenüber unseren Genetiker-Brüdern. Auch wenn sie ein anderes Selbstverständnis als die übrige Menschheit haben mögen, sind sie doch ein Teil von uns.
Wir unterstützen den Ratsvorsitzenden Rudenko in seinem Bestreben, als vornehmliche neue Aufgabe den Schutz der Menschheit vor den unbekannten Sonden-Aggressoren zu sehen und anzugehen. Falls der Hohe Rat in dieser Hinsicht schon gehandelt hat, so ist uns dies nicht bekannt. Dennoch setzen wir volles Vertrauen in Gregor Rudenko und den Hohen Rat der Solaren Welten. Es bleibt zu hoffen, dass unsere Regierung sich nun nach dem glücklichen Ende der PFS-Krise den immer noch bestehenden Problemen einer außerirdischen Bedrohung widmet.
Gez.: Sarah Windsor, Vorsitzende und Sprecherin von Pro Humanity .«
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Gebäude der Lokalverwaltung des Einstein-Systems, Einstein-City auf Darelis II: Ludmilla Meyer hatte gerade die Protokolle der letzten Systemsratssitzung fertig abgetippt und Korrektur gelesen, als ihr elektronisches Postfach den Erhalt eines neuen Memos anzeigte.
Na, großartig! Hoffentlich kommt nicht kurz vor Feierabend noch mehr »keinen Aufschub« zu duldende Arbeit herein , stöhnte die Sekretärin, die im Vorzimmer des Systemsratsvorsitzenden von Einstein saß, innerlich. Es war kurz vor 17 Uhr Ortszeit, und in wenigen Minuten wollte die Frau ihren Weg nach Hause antreten – in einem der öffentlichen Antigrav-Busse, die viertelstündlich zwischen dem Stadtzentrum und den an der Peripherie gelegenen Wohnhochhaussiedlungen pendelten.
Ludmilla sehnte sich nach ein bisschen Entspannung. Sie hatte den gesamten Nachmittag daran gesessen, Audio- und
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