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Sternenfaust - 093 - Auge des Feindes

Sternenfaust - 093 - Auge des Feindes

Titel: Sternenfaust - 093 - Auge des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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war eine berühmte Musikerin, die die neunsaitige Hamara in einer seltenen Perfektion zu spielen verstand, wie sie auch alle anderen ihrer Nebentätigkeiten in seltener Perfektion beherrschte. Sie galt auch als eine Lakshaira , eine Kurtisane von höchster Virtuosität. Lorrin gehörte allerdings zu den wenigen J’ebeem, die wussten, dass Tamfura Hattis auch eine nicht minder virtuose Attentäterin war, der sich nicht nur das Triumvirat gern bediente, um unliebsame Leute zu beseitigen.
    Was allerdings wiederum das Triumvirat nicht wusste, war, dass Tamfura Hattis schon längst von eben der Untergrundbewegung rekrutiert worden war, die der Temuran so verzweifelt versuchte dingfest zu machen. Die Verschwörung, in der auch Lorrin ein führendes Mitglied war …
    Tamfura Hattis verbeugte sich jetzt noch einmal in die Richtung der Emporen, und obwohl sie es durch keine noch so winzige Geste zu erkennen gab, wusste er, dass sie ihn gesehen hatte. Falls sie eine Botschaft vom Untergrund für ihn hatte, würde sie die nach einem ausgeklügelten Codesystem so in ihre Musik einfließen lassen, dass Lorrin sie entschlüsseln konnte. Deshalb lauschte er besonders aufmerksam ihrer Darbietung.
    Sie spielte eine Reihe alter Kompositionen, die noch aus der Zeit der Reichsgründung stammten. Der Code lag in der jeweils ersten und letzten Note jedes Satzes der einzelnen Stücke oder war im Titel des Stückes verborgen, verbunden mit bestimmten Noten oder einer Ansage, die Hattis dazu machte. Die Stücke wiederum waren speziell für die Zwecke und Anforderungen des Untergrunds ausgewählt, und es gab eine breite Palette davon.
    Die Botschaft, die Hattis Lorrin jetzt durch ihre Musik mitteilte, lautete: Treffpunkt 12, Zeit 4. Und natürlich verbarg sich auch dahinter eine Botschaft, die nur Eingeweihte erkannten.
    Lorrin lehnte sich zufrieden zurück und genoss die Musik.
     
    *
     
    Kilrem Noris lauschte mit unbewegtem Gesicht Lorrin Sakalas Bericht über Ebras Tainors Rapport beim Triumvirat. Obwohl er erst vor Kurzem zu den Verschwörern gestoßen war, hatte er sich innerhalb dieser kurzen Zeit als Anführer etabliert. Das lag zum einen daran, dass er eine Aura von Autorität ausstrahlte und offenbar gewohnt war, das Kommando zu führen. Zum anderen war der Grund aber, dass er mit einer Idee zur Durchführung des Umsturzes aufwarten konnte, die zwar unglaublich waghalsig, um nicht zu sagen tollkühn war, aber im Gegensatz zu allen anderen Plänen die größte Aussicht auf Erfolg hatte. Und der dritte Punkt zu seinen Gunsten war, dass Lorrin Sakala ihm seine Stellung als bisheriger Anführer bereitwillig abgetreten hatte.
    Kilrem Noris war ein einfacher Frachtarbeiter am Raumhafen. Trotzdem besaß er Qualitäten und Kenntnisse, die ihn für den Plan der Verschwörer unglaublich wertvoll machten. Und da Lorrin Sakala sich für ihn verbürgte, setzten die Verschwörer ihre ganze Hoffnung auf ihn.
    »Es läuft alles soweit gut für uns«, schloss der Protokollführer seine Ausführungen. »Jetzt hängt es von Ihnen ab, Noris, wann Sie soweit sind, dass wir den nächsten Schritt unternehmen können.«
    »So gut läuft es nun auch wieder nicht«, widersprach Kilrem Noris. »Immerhin hat der Temuran etwas davon mitbekommen, dass wir verstärkt aktiv sind, und das wiederum bedeutet, dass ein paar von uns offensichtlich nicht vorsichtig genug sind.«
    »Das dürfte wohl eher daran liegen, dass auch die Agenten des Temuran nicht auf den Kopf gefallen sind«, erinnerte ihn Lorrin. »Leider sind die meisten von ihnen so loyal zu Ebras Tainor, wenn schon nicht zum Triumvirat, dass allein der Versuch, sie für unsere Sache zu gewinnen, ein enormes Risiko darstellte. Und unsere paar Leute im Geheimdienst müssen sich eine Zeitlang bedeckt halten, nachdem Tainor den Verdacht geschöpft hat, dass einer oder mehrere seiner Leute mit uns zusammenarbeiten. Wie ich gerade schon sagte, er hat jeden in Arrest genommen, der auch nur den Hauch eines Verdachts erweckte. Und es spricht sehr für die Fähigkeiten unserer Leute, dass keiner von ihnen unter diesen Verdächtigen ist.«
    »Wir sollten einen oder mehrere von denen eliminieren«, schlug Tamfura Hattis vor, die ebenfalls an der Versammlung teilnahm. Sie war ebenfalls ein führendes Mitglied des Untergrunds. Unter anderem deshalb, weil sie schon so manches Attentat für Dagis Rendoy und die anderen Mitglieder des Triumvirats ausgeführt hatte und genau wusste, wo sie ihren Drachenkot vergraben

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