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Sternenfaust - 093 - Auge des Feindes

Sternenfaust - 093 - Auge des Feindes

Titel: Sternenfaust - 093 - Auge des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Sonde verschwunden. Da sie mit einem Bergstromsender ausgestattet war, hätte der auf die Frequenz der Sonde eingestellte Kontrollbildschirm ihre Signale auch empfangen, falls die Direktübertragung der Impulse durch das Transmitterfeld gestört worden wäre.
    Eine Weile blieb der Bildschirm dunkel, doch dann erschien ein Bild. Die Sonde machte einen vorprogrammierten Rundumschwenk mit ihren Scannern. Das Ziel des Transmitters befand sich auf einer Welt, die auf den ersten Blick einer trostlosen Wüste glich, die aus Felsen oder Sand bestand und nahezu alle Farbtöne von Gelb und Braun aufwies. Ein scharfer Wind fegte darüber hinweg, und es gab kein Anzeichen von Leben, obwohl die Analyse eine atembare Atmosphäre ergab.
    Als die Scanner den Bereich erfassten, der sich in einem 150-Grad-Winkel zum Portal befand, tauchte ein Gebäude auf dem Bildschirm auf. Etwas daran fiel den Betrachtern sofort ins Auge. Es stand nicht auf dem Boden und war nicht einmal darin erkennbar verankert. Stattdessen schwebte es über einem Einschnitt im Gelände, der wohl eine Senke oder ein Tal darstellte. Das Gebilde besaß die Form eines Kubus mit einer Kantenlänge von 300 Metern und war von einem pulsierenden Licht umgeben, das die Scanner als Schutzschild identifizierten. Die Außenhaut des Kubus wies eine kristalline Struktur auf, die der von den Schiffen der Basiru-Aluun ähnelte. Doch eine genaue Analyse war durch den aktivierten Schutzschirm nicht möglich.
    Shutram und Sesku sahen einander an und waren sich sicher, dass sie beide in diesem Moment dasselbe dachten. Die Sonde lieferte eine Reihe von weiteren Messdaten, die aber ausschließlich über die Beschaffenheit des Planeten Auskunft gaben.
    »Salar«, wandte sich Shutram an den Chef der Sicherheitswachen. »Stellen Sie ein Team zusammen, das durch das Portal geht und sich dort drüben umsieht. Wenn möglich, verschaffen Sie sich einen Zugang zu dem Kubus. Finden Sie heraus, wozu er dient.« Er wandte sich an den Wissenschaftlichen Leiter. »Sie stellen ebenfalls ein Team zusammen, das Salars Gruppe begleiten wird.«
    Seine Befehle wurden umgehend befolgt, und nur fünf Minuten später waren beide Gruppen bereit. Goshun Salar passierte als Erster den Transmitter. Seine Leute folgten ihm ohne zu zögern, danach die Wissenschaftler. Es gab für den Bruchteil einer Sekunde ein Empfinden von Kälte und Desorientierung, dann verschlug ein kalter Wind ihnen auf der anderen Seite des Portals für einen Moment den Atem.
    Die Wachen sicherten die Umgebung und scannten nach möglichen Gefahrenquellen, doch sie waren allein in diesem Bereich des fremden Planeten. Falls es hier irgendwo Leben gab, so verbarg es sich anderswo. Salar teilte seine Leute in einer Formierung auf, dass sie die Wissenschaftler in ihrer Mitte hatten, ehe sie sich langsam auf den schwebenden Kubus zubewegten, immer damit rechnend, dass von ihm oder von anderer Seite aus jeden Moment ein Angriff erfolgen konnte. Doch alles blieb ruhig.
    Als sie den Rand der Senke erreichten, stellten sie fest, dass es sich dabei um einen Canyon handelte, eigentlich um eine breite Spalte im Boden des Planeten, die fast zweihundert Meter in die Tiefe reichte und sich auf einer Länge von drei Kilometern in beide Richtungen erstreckte. Und diese Spalte war vom Rand bis zum Grund angefüllt mit unzähligen kleinen Kuben, die sich wie ein weitmaschiges Gitternetz darin ausbreiteten, so weit die Scanner reichten.
    »Was, bei den Verwachsenen Göttern, ist das?«, rätselte einer der Wissenschaftler, doch er erhielt keine Antwort. Und das regelmäßige Pulsieren des Schutzschildes um den großen Kubus kam ihnen beinahe wie eine höhnische Geste vor, mit der er die J’ebeem verspottete und ihnen signalisierte, dass sie sein Geheimnis nie würden entschlüsseln können …
     
    *
     
    Ebeem, Wohnsitz von Dagis Rendoy
     
    Tamfura Hattis kam ins Zimmer gestürmt, als sie Nanla Konas Wutschrei vernahm, ebenso Felar Manduur. Beide hörten Drenshaans verhängnisvolle Feststellung »Sie sind nicht mein Herr Dagis Rendoy .« und handelten sofort.
    Manduur, der Rendoys Nichte am nächsten war, packte sie von hinten an der Kehle und hinderte sie so daran, irgendeinen Laut von sich zu geben. Hattis tat mit Drenshaan dasselbe und machte Miene, ihm auf der Stelle das Genick zu brechen.
    »Halt!«, befahl Talas und trat an den alten Diener heran, der jetzt vor Angst zu zittern begann. »Sie haben recht«, gab er zu. »Ich bin nicht Dagis Rendoy. Was

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