Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat
zu befürchten, denn sie verfügte über ausgezeichnete Bewaffnung. Die Ionenkanonen hatten schon ganz andere Schiffe lahm gelegt als zwei kleine SEKs, die im Vergleich mit der LICHT zwar nicht gerade winzig wirkten, aber doch Zwerge waren. Auch wenn deren Gausskanonen verdammt gefährlich werden konnten – falls sie zum Einsatz gebracht werden konnten …
»Kontaktieren Sie das Außenteam und melden Sie die …«, beinahe hätte er gesagt »Bedrohung«, aber die J’erde waren ja offiziell Verbündete, weshalb er sich korrigierte, »den Vorfall.«
»Sofort, Yotalin «, bestätigte die Kom-Offizier in und gab gleich darauf bekannt: »Kommandant Shutram, Subkommandant Sesku und einige Wissenschaftler sind mit dem Sicherheitsteam durch den Transmitter gegangen. Selbst wenn sie auf der Stelle zurückkehren und schnellstens die Mission abbrechen, werden sie wohl nicht innerhalb der nächsten drei Stunden zurückkehren können.«
Was nur eine vorsichtige Formulierung dafür ist, dass sie in jedem Fall nicht rechtzeitig zurück sein werden. Wir können also nicht unbemerkt von hier verschwinden, bevor die J’erde uns entdeckt haben , stellte Dranar missmutig fest. Ein Rückzug ist ausgeschlossen, und ein Kampf verbietet sich ebenfalls.
»Ihre Befehle, Yotalin ?«, fragte der Taktikoffizier und ließ seine Finger reaktionsbereit über der Waffenkonsole schweben.
Bainek Dranar blickte auf den Bildschirm, auf dem die beiden Punkte, die die Star Corps-Schiffe darstellten, unter ständiger Anzeige der Entfernung und Geschwindigkeit näherkamen. Obwohl die J’erde offiziell Verbündete der J’ebeem waren, herrschten doch immer noch Ressentiments in beiden Flotten gegen die jeweils andere. Die kriegerischen Auseinandersetzungen, die erst knapp zwei Jahre zurücklagen, waren noch lange nicht vergessen. Deshalb war Dranar jetzt auch versucht, der Taktik zu gestatten, die beiden J’erde-Schiffe aus dem Universum zu fegen. Aber das war natürlich keine Lösung. Und die Flucht zu ergreifen und das Außenteam auf dem Planeten zurückzulassen, war ebenfalls keine Option.
Genau genommen gab es nur eine einzige Möglichkeit, doch die gefiel Dranar ganz und gar nicht.
*
Ebeem, Hauptstadt Saktara, Gesundheitshaus »Langes Leben«
Siron Talas staunte nicht schlecht, als sein persönlicher Diener und Mitverschwörer Felar Manduur ihm meldete, dass Botschafter Keshash und Meister Jaro vom Christophorer-Orden ihm ihre Aufwartung zu machen wünschten. Seit Keshash seine wahre Identität herausgefunden und ihm seine uneingeschränkte Hilfe angeboten hatte, waren sie überein gekommen, so wenig persönlichen Kontakt wie möglich und auch keinen erkennbaren indirekten zu haben, um kein Misstrauen zu erregen. Schließlich war Rendoys Verachtung für die Sauroiden, die in seinen Augen ebenso minderwertige Wesen waren wie die Starr, ein offenes Geheimnis. Wenn Keshash diese Abmachung jetzt missachtete, musste er einen wichtigen Grund dafür haben.
Siron ließ die beiden hereinkommen. Er hatte inzwischen veranlasst, dass sein Zimmer im Gesundheitshaus gründlichst nach Abhöranlagen durchsucht worden war, wobei sich sein Verdacht bestätigt hatte, dass es nicht nur eine einzige Sendestation gab, die alles, was im Raum gesprochen wurde, aufnahm und an einen Empfänger sendete, sondern derer gleich fünf. Sigat Kamraan und seine Leute vom Temuran hatten allerdings nur einen einzigen Tag gebraucht, um die Personen ausfindig zu machen, die sie installiert hatten und die sich jetzt in sicherem Gewahrsam befanden, um sie »eindringlich« zu ihren Motiven und Mittätern zu befragen. Es handelte sich um Angehörige der adligen Verschwörer, die der echte Rendoy noch hatte hinrichten lassen, Klinikpersonal, das die so gewonnenen Informationen meistbietend hatte verkaufen wollen sowie einen Agenten der Kridan. Dr. Assaan Selkir wusste zu Sirons Erleichterung nichts von diesen Spionageversuchen. Trotzdem war sich Siron nur allzu bewusst, dass die Leute, denen er vertrauen konnte, immer weniger wurden. Doch wenigstens war dieser Raum jetzt abhörsicher mit Störsendern und Detektoren ausgestattet, sodass er frei sprechen konnte.
Nachdem Meister Jaro und Keshash Platz genommen hatten, mit Tee bewirtet worden waren und Siron Manduur hinausgeschickt hatte, kam Keshash unverzüglich zur Sache.
»Meister Jaro kennt die Wahrheit über Sie. Und nachdem er bereits einen entsprechenden Verdacht hegte, von dem er sich nicht abbringen ließ, habe
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