Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat
und wollten uns diesen Planeten etwas genauer ansehen.«
Sie bemerkte, dass Ashley Briggs ihr etwas auf ihr Display überspielte und warf einen kurzen Blick darauf. Die Daten zeigten an, dass sich auf dem Planeten eine 5-D-Strahlungsquelle befand.
»Deshalb sind die J’ebeem also hier«, murmelte sie halblaut. »Und sicherlich ist die Quelle überaus interessant.« Laut sagte sie zu Dranar: »Sie haben doch sicher nichts dagegen, dass wir ein Außenteam auf den Planeten schicken und uns umsehen, Kommandant Dranar?«
Obwohl Stephan van Deyk kein Experte auf dem Gebiet j’ebeemischer Mimik war, konnte er deutlich erkennen, dass Dranar sehr wohl etwas dagegen hatte, doch er war klug genug, das mit keinem Wort zu äußern. »Wir haben bis jetzt nichts von Interesse auf dieser Welt gefunden«, sagte er lediglich. »Sie würden nur Ihre Zeit verschwenden.«
Netter Versuch , dachte er. Aber wenn wir noch einen Beweis gebraucht hätten, dass sich da unten etwas befindet, dass sehr wohl ›von Interesse‹ ist, so hätten wir den soeben bekommen. Andernfalls wärt ihr ja wohl nicht mehr hier. »Davon überzeugen wir schon selbst, Kommandant Dranar«, hörte er Captain Frost jetzt immer noch kühl und höflich antworten. »Aber ich danke Ihnen, dass Sie uns Unannehmlichkeiten ersparen wollten. Wir schicken ein Team. Und von unserer Seite aus steht einer friedlichen Kooperation Ihres und unseres Teams nichts im Weg.«
»Von unserer Seite aus ebenfalls nicht«, versicherte Dranar nach einem kurzen Zögern. »Wir sehen der friedlichen Kooperation mit Interesse entgegen. LICHT VON EBEEM – Ende.«
»Na, wenn der nicht etwas zu verbergen hat, bin ich der Herrscher des Universums«, spottete Stephan van Deyk und grinste Frost an.
Sie erwiderte die Ironie nicht. »Sind Sie aber nicht, I.O., und da Sie recht haben, werden Sie das auch nie werden. – Verbindung zur SONNENWIND auf einem verschlüsselten Kanal.«
»Steht, Captain«, meldete Susan Jamil. »Und die LICHT VON EBEEM schickt gerade einen ebenfalls verschlüsselten Spruch auf die Oberfläche des Planeten, wohl zu ihrem Außenteam.«
»Danke. – Captain Barus, Sie haben die Unterhaltung mitbekommen.«
»Habe ich«, antwortete Chip Barus prompt. »Ich schlage vor, Sie schicken ein Team und wir geben Ihnen Rückendeckung aus der Distanz. Ich traue den Brüdern nicht. Dieser Dranar scheint mir doch zu viel zu verbergen zu haben.«
*
»Ihre Befehle, Yotalin ?«, fragte die Kom-Offizierin, nachdem Dranar die Verbindung zur STERNENFAUST unterbrochen hatte.
»Warnen Sie das Außenteam auf einem verschlüsselten Kanal. Sie sollen unverzüglich zurückkehren und das Transmittertor deaktivieren. Am besten zerstören. – Taktik! Halten Sie sich bereit, aber unternehmen Sie nichts, solange wir nicht angegriffen werden.«
Dranars Befehle wurden umgehend bestätigt.
» Yotalin , das Außenteam hat Schwierigkeiten«, meldete die Kom-Offizierin gleich darauf. »Sie haben die Verbindung zu dem Team verloren, das durch den Transmitter gegangen ist …«
*
Ganymed, Star Corps Hauptquartier, Analytische Abteilung
Joris Abenaike saß, wie man bei den J’erde zu sagen pflegte, wie auf glühenden Kohlen und hatte Mühe, sich das nicht anmerken zu lassen. Seine weisungsgemäßen Recherchen über das Corps Diplomatique hatten gerade heute Morgen eine wichtige Information erbracht. Wie es aussah, waren die Christophorer am Diplomatencorps essentiell beteiligt und stellten einige ihrer Mönche als Diplomaten zur Verfügung. Und da es auf Ebeem schon seit Jahrzehnten einen Niederlassung der Christophorer gab, die dort xenokulturelle Forschungen betrieb – angeblich! – lag der Verdacht nahe, dass da nicht nur ein Zusammenhang bestand, sondern dass die Mönche auf Ebeem noch etwas anderes taten als forschen, wie der Temuran von Anfang an vermutet hatte. Allerdings hatte er dafür allerdings bis jetzt keine Beweise gefunden.
In jedem Fall musste diese Nachricht schnellstens nach Ebeem. Doch gerade als Abenaike die Sendung vorbereitete, platzte sein Kollege und Freund Sven Hamid ins Büro, um ungewöhnlich früh mit seiner Arbeit zu beginnen, denn es war gerade sechs Uhr morgens Ortszeit. Deshalb wartete Abenaike nun seit Stunden darauf, dass Hamid endlich mal eine Pause außerhalb des Büros machte. Doch wie es der Teufel wollte, schien Sven sich in einem wahren Schaffensrausch zu befinden und dachte gar nicht an eine Pause, obwohl die Mittagszeit schon lange
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