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Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Titel: Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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Jennings an der wissenschaftlichen Station. »Ich werde sie scannen, mal sehen, was dabei … oh mein Gott.«
    Dana Frost zog die Augenbrauen zusammen.
    »Was ist los?«
    Der Christophorer schluckte, bevor er antwortete. »Da draußen treiben die Leichen von Menschen.«
     
    *
     
    Ashkono Tregarde saß schweigend mit zehn Marines in der L-1 und sah nach draußen. Er trug wie die Soldaten einen schweren Raumanzug und sah nachdenklich in das Trümmerfeld hinaus, das Ya’akov Bogdanovich vorsichtig ansteuerte.
    Captain Dana Frost war von der Idee, die Jennings und er gemeinsam vertreten hatten, nicht begeistert gewesen – und er konnte sie verstehen. Wahrscheinlich hat sie nur aus Verblüffung nachgegeben, weil Jennings und ich einer Meinung waren. Das kommt ja selten genug vor.
    Er sah vor seinem geistigen Auge noch das erstaunte Stirnrunzeln des Captains, und ihr Schweigen untermauerte diese Verblüffung sogar. »Und Sie teilen Dr. Jennings’ Meinung, Dr. Tregarde?«, hatte sie schließlich gesagt.
    Hatte sie damit Zeit gewinnen wollen? Er hatte sofort geantwortet: »Ja, natürlich. Bedenken Sie, Captain: Wenn es Überlebende gibt, sind die Fremden offenbar nicht gewillt, sie zu retten. Vielleicht können wir bei ihnen punkten, wenn wir es tun.«
    Ein Argument, dass nicht von der Hand zu weisen war. Die restlichen 19 Schiffe der Fremden hatten sich vollständig hinter den dritten Mond zurückgezogen, es geschahen auch keine sichtbaren Anstalten, die Trümmer des zerstörten Schiffes einzusammeln oder nach Überlebenden zu suchen.
    Die junge Frau mit den kurzen schwarzen Haaren ging noch ein paar Schritte mit wie immer hinter dem Rücken verschränkten Händen vor Tregarde und Jennings hin und her. »Also gut«, sagte sie schließlich und blieb stehen. Sie sah Tregarde an und ihm wurde zu seiner eigenen Überraschung kalt, als sie ihn mit einem finsteren Blick taxierte. Ihre Stimme machte ihrem Namen alle Ehre, als sie sagte: »Sie beide, Lieutenant Jefferson, Sergeant Telford und neun Marines haben die Erlaubnis, sich in den Trümmern umzusehen. Wir bleiben ständig in Verbindung. Sie und Jennings werden auf Sergeant Telford hören. Bedingungslos. Beim kleinsten Widerstand von Ihnen oder Jennings stelle ich Sie unter Arrest. Habe ich mich klar ausgedrückt, Lieutenant Commander?«
    Ehe er sich’s versah, war Tregarde bereits ein »Aye, Ma’am!« herausgerutscht.
    Sie ist mit Anfang Dreißig eigentlich noch viel zu jung für den Job, aber sie macht ihn hervorragend , dachte Tregarde jetzt anerkennend, während sich das Shuttle dem Trümmerfeld näherte. Eine geborene Anführerin.
    Er verdrängte den Gedanken und konzentrierte sich wieder darauf, seine Ausrüstung zu überprüfen und die grimmigen Blicke, die Jennings ihm wie immer zuwarf, zu ignorieren.
     
    *
     
    Die Fremden nähern sich den Überresten der Unseren.
    Turanor richtete seinen Blick auf das kleine Trümmerfeld, das nach der Explosion von der Qantarell übriggeblieben war.
    Wir sollten sie daran hindern, Turanor, sie dürfen nicht entweihen, was uns gehört und was so lange mit den Anderen geteilt und schon deshalb heilig wurde!
    Turanor schwieg und lauschte dem Stimmenchor eine Weile und wartete, bis der Kummer um die auf die andere Seite Gegangenen die Stimmen innehalten ließ.
    Nein, sagte er dann in die Pause hinein. Ein Schiff der Unseren wurde zerstört, die Fremden werden nicht ruhen, bis wir alle zerstört sind, wenn wir sie wieder angreifen. Wir hätten sie gehen lassen müssen, so, wie es geplant war. Es war unser Fehler, unsere Angst, der wir nachgegeben haben und die sie auf uns hat schießen lassen.
    Wie kannst du das sagen? Diese Fremden sind feindselig, aggressiv und nicht sehr intelligent. Sie haben zwar den Weg erkannt, den wir ihnen gezeigt haben, aber sie haben nicht auf unsere Botschaften reagiert.
    Turanor blieb auch angesichts der vielstimmigen Vorwürfe ruhig.
    Nein. Sie sind aufgetaucht, während wir die Anderen zu ihrem Ziel begleiten wollten. Das wussten sie sicher nicht. Wir haben sie gedrängt, uns zu verlassen, aber sie können unsere Botschaften nicht verstehen. Das ist kein Grund, sie unsererseits anzugreifen und ihre Schiffe zu beschädigen.
    Du bist zu nachgiebig, Turanor.
    Vielleicht. Doch ich denke, wir sollten nicht zulassen, dass diese Fremden uns von unserer Aufgabe abhalten. Wir müssen und wir wollen die Unseren, die einen Anderen in sich tragen, ein Stück ihres Weges begleiten, denn sie müssen dem Ruf

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