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Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Titel: Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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atmete tief durch. Gerade eben hatte die Far Sun , eins der firmeneigenen Passagiershuttles mit dem grünweißen Emblem von Far Horizon , auf dem Raumhafen des Laborgeländes im Schatten des Olympus Mons aufgesetzt. Die Schleuse mit der luftdichten Gangway rollte heran. Ash Tregarde raffte seine Sachen zusammen und stellte sich neben die grünweißgekleidete Flugbegleiterin. Sie war ein angenehmer Anblick und Tregarde musste, obwohl sie blond war, an die niedliche Penelope Rodriguez denken. Ob sie immer noch in Walts Vorzimmer saß? Die hübsche Brünette mit den samtbraunen Augen war eine erfreuliche Erinnerung an Far Horizon und an den Mars und sorgte dafür, dass Ashkono Tregarde sich trotz allem Ärger über den Konzern etwas entspannte.
    Wenn sie noch Walts Sekretärin war, ließ sich der überaus angenehme Abend, den er seinerzeit mit ihr verbracht hatte – und die nicht minder angenehme Nacht, die darauf gefolgt war –, vielleicht wiederholen.
    Doch der Gedanke an Penelope Rodriguez lenkte ihn nicht lange ab.
    Bevor ich irgendetwas anderes tue, muss ich mit Walt sprechen. Ich muss wissen, wieso ich diesen Auftrag annehmen musste , nur um mitten in meinen Forschungen zu erfahren, dass TR-Tec – wahrscheinlich mit Hilfe meiner Erkenntnisse! – eine Lösung für das Problem gefunden hat, nach der eigentlich ich suchen soll!
    War das Projekt eine Tarnung? Ist deshalb schon so schnell alles ans Licht gekommen, dass ich förmlich nach Namban fliehen musste? Bin ich nichts weiter als ein Bauernopfer?
    Er lächelte trotz seiner wütenden Gedanken die Flugbegleiterin noch einmal charmant an, als sich die Schleuse in die Gangway öffnete und verließ das Schiff.
     
    *
     
    »Nein, Walt, nein! Du redest wie immer um den heißen Brei herum!«
    Wütend blieb Ashkono Tregarde mitten im Büro des Leiters der pharmazeutischen Abteilung von Far Horizon stehen und wies mit dem Finger auf seinen ehemaligen Kommilitonen. »Das war ein Ablenkungsmanöver, dass ihr mich auf dieses Projekt angesetzt habt!«
    Gregorovitch hatte die Brauen zusammengezogen und schüttelte den Kopf.
    »Ash, was TR-Tec mit deinen Forschungen anstellt, ist doch nicht Sache von Far Horizon ! Es war ein Wettbewerb, und die Solaren Welten – und damit dieser Konzern – haben eben die erste Schlacht verloren!«
    Tregarde schnaubte. »Ist ja reizend! Und ich gleich mit? Vielleicht hätte ich ja dieses Scheitern verhindern können!«
    Walter Gregorovitch strich sich ratlos über das Gesicht. »Ich kann verstehen, warum du dich so ärgerst –«
    »Walt, das ist gar kein Ausdruck!« Ash verschränkte die Arme vor der Brust und starrte wütend auf Gregorovitch herab. »Welches Ziel hat Far Horizon wirklich? Die Rettung der Menschheit? Das wäre eine Entschuldigung, aber doch wohl wenig glaubhaft.« Tregarde lachte, doch es klang mehr wie ein Schnauben. »Weiß Gott, bei den Starr habe ich gesehen, wie wichtig das Überleben der eigenen Rasse sein kann und was es heißt, sie sterben zu sehen – aber dass das die Motivation von Far Horizon ist, willst du mir ja wohl nicht erzählen!«
    Gregorovitch schwieg und schürzte die Lippen. »Wenn das kein Grund ist, Ash –«
    »Pah! Verkauf mich doch nicht für dumm!« Tregarde ging zornig atmend ein paar Schritte hin und her. »Was ich mich frage, Walt, was ist der wahre Grund? Warum will Far Horizon , dass die Verbindung zwischen Dronte und Wirt so genau erforscht wird?«
    Gregorovitch setzte sich hinter seinen Schreibtisch und verschränkte seine Hände vor sich auf der Tischplatte. »Jetzt setz dich endlich, Ashkono. Komm von deiner Palme wieder runter und versuch bitte mal, die Situation von der anderen Seite zu sehen.«
    Tregarde stand immer noch mit vor der Brust verschränkten Armen mitten in Walts Büro. »Warum hast du mir nicht von Anfang an die Wahrheit gesagt?«
    Walts blaue Augen sahen Tregarde direkt an. »Erstens: Was hätte das für einen Unterschied gemacht? Zweitens: Ja, das Virus scheint eine endgültige Lösung für das Problem zu sein, dass die Dronte darstellen. Aber ein Virus ist zu manipulieren.« Er beugte sich vor und wies erneut auf den Stuhl vor dem Schreibtisch.
    Doch Tregarde sah ihn nur an und rührte sich nicht. »Ich hatte auf dem Rückflug von Namban hierher eine Woche lang Zeit, mir die Unterlagen anzusehen, die du mir über das Virus hast zukommen lassen«, sagte er schließlich und setzte sich dann doch. »Du hast recht, nach dem Wissenstand der Solaren Welten ist es nicht

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