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Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten

Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten

Titel: Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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herumschwebten.
    Doch es war – unter Berücksichtigung aller Variablen, die man hatte beobachten können – weitgehend gelungen. Und das mit einer verschwindend geringen Fehlerquote!
    »Die Fehlerquote beträgt nur 28 Prozent und entstand, weil wir nicht genau wissen, welche Faktoren, auf die wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Zugriff haben, noch auf die J’ebeem-Schiffe eingewirkt haben«, sagte Winterstein jetzt zu Admiral Taglieri, der neben der zierlichen Captain Frost umso breitschultriger und größer wirkte. Dabei wies er auf die gepunktete rote Linie auf dem großen Hauptschirm des Astrolabors und die darüber und darunter erscheinende und mit Abstand vom Trümmerfeld immer größer werdende blassrote Fläche.
    Doch entgegen Solomon Wintersteins Erwartungen hellte sich die finstere Miene des Admirals nicht auf. »Eine Fehlerquote von 28 Prozent halte ich für alles andere als ›verschwindend gering‹, Dr. Winterstein«, bellte er unbeeindruckt. »Das ist beinahe ein Drittel von Hundert! Exorbitant hoch würde ich für treffender halten.«
    Winterstein stutzte einen Moment und setzte dann zu einer langwierigen Erklärung an. Doch bevor er etwas sagen konnte, mischte sich Joelle Sobritzky ein.
    »Sir, bei allem Respekt. Die Schiffe trieben bei unserer Ankunft laut unseren Analysen bereits mehrere Jahre antriebslos in diesem Sektor. Es ist unbekannt, was sie zerstört hat. Wenn wir das nicht wissen, können wir das entsprechende Bewegungsmoment auch nicht berechnen. Ihr Kurs wird bei so vielen Unsicherheitsfaktoren nicht genauer berechnet werden können. Die rote Linie auf der schematischen Darstellung ist eine Linie, die sich aus den möglichen Kursen aller J’ebeem-Kreuzer ergibt, die wir auf dem Friedhof gefunden haben. Die hellrote Fläche sind mögliche Abweichungen, die wir berechnen konnten.«
    Der Admiral sah auf die junge Frau, die sehr bestimmt gesprochen hatte und den missbilligenden Blick ihres Vorgesetzten selbstsicher erwiderte. »Ich verstehe. Sie vermuten also, dass sich die Richtung, aus der die meisten der J’ebeem-Raumer kamen, in diesem Sektor hier befindet?«
    »Das ist korrekt, Sir«, beeilte sich Winterstein zu sagen. Er hatte seine Enttäuschung, dass der Admiral nicht begeistert gewesen war, schnell überwunden. Er wusste, dass er gute Arbeit geleistet hatte.
    Noch einmal wanderte der Blick des Admirals von der schematischen Darstellung der Weltraumregion hin zu Sobritzky und Winterstein.
    »Na gut«, sagte er dann ein wenig ungeduldig. »Ich danke Ihnen, Dr. Winterstein. – Sobritzky, melden Sie sich auf der Brücke und lösen Sie dort Lieutenant Yasunara an der Navigationskontrolle ab. Bringen Sie die STERNENFAUST bis auf fünf Astronomische Einheiten an diesen Punkt hier heran«, dabei wies er auf die Stelle am Bildschirm, auf der sich die obere Kante der roten Fläche mit der Grenze zum j’ebeemischen Gebiet überschnitt und wo sich ein kleines Sonnensystem befand, »und sorgen Sie dafür, dass wir genau dort zum relativen Stillstand kommen. Captain, Sie kommen mit mir auf die Brücke.« Er drehte sich um und verließ das astronomische Labor.
    Winterstein sah ihm unzufrieden hinterher. Er wollte schon mit den Achseln zucken und sich wieder seiner Arbeit widmen, doch dann sah er, dass Captain Frost, die die ganze Zeit schweigend neben Taglieri gestanden hatte, sich vor dem Schott umdrehte und ihm kurz zunickte.
    Erfreut lächelte Winterstein zurück. Wer hätte das gedacht. Unser Captain Frost ist doch nicht aus Eis.
     
    *
     
    Irgendwo in Transalpha, im Anflug auf TASO-25943, j’ebeemsches Territorium
     
    Dana Frost stand auf dem kleinen Balkon über der Schiffszentrale und sah, die Hände auf das stabile Geländer gestützt, nachdenklich auf den Hauptschirm. Im Moment war dort eine schematische Darstellung des Raumsektors angezeigt, eine Ausschnittsvergrößerung der Karte, die Winterstein im Astrolabor vor einigen Stunden vorgeführt hatte. Der gelbe fünfzackige Stern, der die STERNENFAUST darstellen sollte, näherte sich mit kaum merklicher Geschwindigkeit einer roten Fläche, die links in eine blaue überging: Der wahrscheinliche Kurs der J’ebeem-Raumer, die in das von den Söhnen Ebeems beanspruchte Gebiet überging.
    Wieder einmal stellte Frost fest, wie gut Joelle Sobritzky das Schiff beherrschte. Dana glaubte zu spüren, wie das Schiff sich bei dem geringsten Druck ihrer Finger aufs Steuerruder nach hier oder dort neigte – was natürlich wegen der

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