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Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum

Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum

Titel: Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Süd-Tempel auf Aditi und bewunderten seine Symmetrie.
    Egal wie oft ich so etwas sehe , dachte Tregarde, ich empfinde es immer wieder als ergreifend. Und ich würde verdammt gern das Volk näher kennenlernen, das in der Lage war, so etwas zu erschaffen.
    Die Shuttles unter Leitung von Moira Kapoor hatten die gesamte Ruine in nur sieben Stunden freigelegt und befanden sich jetzt wieder auf ihrer ursprünglichen Mission, dem Sammeln von radiumhaltigen Gestein für die Energiewandler der STERNENFAUST, und Wintersteins Team hatte freie Bahn. Während die Marines die Umgebung sicherten – obwohl es hier nun wirklich nichts zu sichern gab – untersuchten die Wissenschaftler den Süd-Tempel.
    »Es ist unglaublich!«, sagte Mary Halova schließlich, und in ihrer Stimme schwang dieselbe Ehrfurcht, die auch Tregarde empfand. Sie hatte die ersten Scans der Säulen abgeschlossen und verglich sie mit den Aufzeichnungen des nördlichen Eranaar. »Diese Ruinen sind mit denen am Nordpol absolut identisch. Anordnung, Inschriften, Säulenzahl – einfach alles! Zumindest soweit es noch erhalten ist.«
    »Aber es gibt einen gravierenden Unterschied«, wandte Winterstein ein. »Eranaar ist auf die Sonne ausgerichtet. Zumindest war es das zum Zeitpunkt seiner Erbauung und noch Jahrtausende danach, bis sich die astronomischen Gegebenheiten hier in der Gegend wie überall im Universum ein bisschen verändert haben.«
    »Hier in der Gegend« , dachte Tregarde amüsiert. Nur Winterstein kann einen solchen Ausdruck auf einen Teil des Universums anwenden. »Hier in der Gegend« – wie »Santa Monica, in der Gegend von L.A.’n’ San Diego«.
    »Das südliche Pendant«, fuhr der Astronom fort, »ist dagegen exakt gegensätzlich ausgerichtet. Und mehr noch: Es befindet sich auf Grad, Minute und Sekunde genau auf einer geraden Linie dem nördlichen gegenüber.« Er deutete mit einer Hand auf den Boden zu seinen Füßen. »Wenn wir von hier aus ein Lot durch den gesamten Planetenkern bis auf die andere Seite fallen ließen, so käme es inmitten von Eranaar heraus. Faszinierend!«
    »Die Frage ist nur, welchem Zweck diese Heiligtümer dienten«, überlegte Halova laut.
    Tregarde seinerseits wünschte sich in diesem Moment, dass Bruder William – inzwischen Meister William – hier wäre. Der Arzt erinnerte sich noch gut daran, dass der telepathisch begabte junge Christophorer-Mönch bei ihrem Aufenthalt hier vor fünfzehn Jahren nur durch die Berührung einer der Säulen eine Vision empfangen hatte, die ihnen den Begriff »Eranaar« verraten hatte. Dessen war sich Tregarde sicher, hatte er doch schon damals vermutet, dass einzelne Säulen des Heiligtums – vielleicht sogar das gesamte Heiligtum – unter anderem der telepathischen Übermittlung von Informationen dienten. Immerhin waren die Erbauer überaus fortschrittliche Wesen, die sich vermutlich ausschließlich telepathisch verständigten und darüber hinaus über Fähigkeiten und Technik verfügten, die sich die Menschen der Solaren Welten vermutlich nicht einmal vorstellen konnten.
    Es wäre nur naheliegend, dass sie auch ihre Geschichte in einer telepathisch abrufbaren Form irgendwo konservieren , folgerte er. Aber wozu dann noch die Inschriften auf den Säulen? Oder sind es einfach nur Verzierungen, die zufällig uns bekannten Schriftzeichen ähneln, aber keine besondere Bedeutung außer einer ornamentalen haben? Rätsel über Rätsel, doch ich hoffe, dass wir sie werden lösen können. Irgendwann …
     
    *
     
    Ein paar Stunden später erstatteten die Wissenschaftler Vincent Taglieri und Dana Frost auf der STERNENFAUST ihren vorläufigen Bericht.
    »Nachdem jetzt auch auf TASO-24713-E ein Eranaar gefunden wurde«, schloss Solomon Winterstein seine Erläuterungen, »sollten wir unbedingt auch auf den anderen Planeten suchen und dafür notfalls jeden Sandhügel genau unter die Lupe nehmen. Bisher ist noch nirgends eine solche Anhäufung von Heiligtümern der Erdanaar gefunden worden wie in diesem System. Natürlich besteht die Möglichkeit und sogar die Wahrscheinlichkeit, dass es andere Systeme gibt, in denen noch mehr davon existieren, aber bisher kennen wir keins. Falls es uns gelingt, alle Tempel zu finden, die hier vielleicht existieren, könnte uns das interessante Aufschlüsse über die anderen geben und vielleicht auch einen Hinweis darauf, welchem Zweck sie ursprünglich dienten.«
    Tregarde holte den Stein heraus, den er gefunden hatte. »Das hier ist möglicherweise das

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