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Sternenfaust - 106 - Die Monde der großen Planeten

Sternenfaust - 106 - Die Monde der großen Planeten

Titel: Sternenfaust - 106 - Die Monde der großen Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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absolut klar.
    Es war noch gar nicht so lange her, da hatte er noch versucht, auf wenigstens einige der Informationen, die seinerzeit im Schiffscomputer der STERNENFAUST II gelegen hatten, zuzugreifen. Natürlich waren die Logbücher der letzten Reise der STERNENFAUST II und ihre Datenbanken durch den »STERNENFAUST-Zwischenfall« gelöscht worden. Selbst die privaten Datenspeicher, die jedes Besatzungsmitglied bei sich gehabt hatte, hatte es damals erwischt. Doch er hatte gehofft, dass ihm wenigstens noch die Aufzeichnungen der vorhergehenden Reisen zur Verfügung gestanden hätten. Er war sich sicher, dass er als der hervorragende Arzt, der er war, dazu imstande gewesen wäre, die Diagnose auf andere Weise herzuleiten und auch zu beweisen.
    Doch Tregarde hatte feststellen müssen, dass die Bruderschaft überaus gründlich sämtliche Spuren und Hinweise, die darauf hindeuten konnten, dass einer ihrer Brüder telepathisch begabt war, an sich gerissen hatte. Kein Fitzelchen Information war geblieben. Selbst Ashkonos beste Verbindungen hatten nichts genutzt – die Klosterverwaltung war und blieb stur.
    Dieser Egoismus – so verständlich er von einem subjektiven Standpunkt aus vielleicht auch sein mochte – ärgerte Ashkono Tregarde maßlos. Ich möchte wirklich wissen, was sich die Herren Mönche dabei denken. Ich muss sagen, ich habe besonders William Beaufort da für wesentlich offener gehalten.
    Einerseits war diese Geheimnistuerei natürlich verständlich. William war sicher nicht der einzige Christophorer, der davon betroffen war. Es war nur wenig über das Auswahlverfahren des Ordens bekannt. Dennoch: alle, die etwas davon verstanden, waren sich sicher, dass es viel mit der Anzahl der Spiegelneuronen im Gehirn zu tun hatte und mit gewissen chemischen und neurologischen Vorgängen darin.
    Bei William Beaufort war besonders im Broca-Zentrum, in dem das Sprachverständnis des Menschen beheimatet war, besondere neurochemische Aktivität und eine besonders hohe Zahl von Spiegelneuronen zu messen, soviel wusste Tregarde noch aus dem Gedächtnis. Nicht nur das, auch seine Neurotransmitterwerte waren meist kurz nach seinen telepathischen Episoden immer extrem hoch gewesen. Und soweit ich mich erinnern und die Daten rekonstruieren kann, gleichen sich die Untersuchungsergebnisse von William Beaufort und der Pilotin Emma Kalani auf frappante Weise.
    Erneut überflog er die Daten, die er von Emma Kalani nach ihrer Notlandung auf dem Rudra-Mond gemacht hatte, und versuchte erneut, sich die Daten von William Beaufort ins Gedächtnis zu rufen, die er seinerzeit bei TASO-23478 gemacht hatte – dem System, zu dem der Asteroid Juno 2 gehört hatte und wo die STERNENFAUST II auf die Entität getroffen war.
    Doch in diesem Moment wurde er in seinen Gedanken unterbrochen.
    »Dr. Tregarde?«
    »Ah ja, kommen Sie herein, Commander Santos. Nehmen Sie Platz.«
    Der Kommandant der Jägerstaffel, die auf der STERNENFAUST III stationiert war, folgte der Bitte und legte seine Flieger-Kappe auf den Schreibtisch Tregardes. Der betätigte noch einige Tasten seiner Konsole, die auch den Bildschirm steuerte und wandte sich dann an seinen Gast.
    »Danke, dass Sie gekommen sind, Commander. Ich wollte etwas mit Ihnen besprechen.«
    Santos sah den leitenden Medizinischen Offizier direkt an. »Ich nehme an, es hat etwas mit Lieutenant Kalani zu tun.«
    Tregarde nickte. »In der Tat. – Aber lassen Sie mich weiter ausholen, ich denke, Sie sind eins der wenigen Crewmitglieder, denen gegenüber ich offen sein kann. Sie erinnern sich an die Umstände, die seinerzeit mit dem … nun, dem Verschwinden von Yngvar MacShane zu tun hatten?«
    Santos’ Augenbrauen zogen sich zusammen. »Natürlich. Eine Wesenheit übernahm ihn gewissermaßen. Wir wissen bis heute nicht genau, ob er tot ist oder in dieser Entität weiter existiert, wie das Wesen behauptete.«
    »Korrekt. Wir kamen darauf, weil wir jemanden an Bord der STERNENFAUST II hatten, dem die Präsenz dieser Wesenheit buchstäblich Kopfschmerzen zu bereiten schien.«
    »Sie meinen natürlich Bruder William. Ich erinnere mich. Sie stellten damals fest, dass er Gedanken lesen könne. Was uns alle doch sehr überrascht hat, wenn ich das bemerken darf.«
    »Zwei Korrekturen: Inzwischen müssen wir wohl von Meister William sprechen, aber ja, den meinte ich. Und zweitens habe ich nur festgestellt, dass er die Anlagen dazu besitzt, telepathisch kommunizieren zu können. Das heißt noch lange nicht, dass er

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