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Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Titel: Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Mavi blickte aus dem Fenster. Sie konnte nicht erkennen, was die Pilotin entdeckt hatte. Für sie sah der Planet, auf dem sie gelandet waren, unberührt aus.
    Vermutlich konnten die Sensoren Veränderungen erfassen, die dem Auge entgingen.
    »Überprüfen Sie Ihre Lebenserhaltungssysteme und den Atemgasvorrat«, meinte die Pilotin vergnügt. »In einer Minute können Sie aussteigen.«
    Jet Kamur griff nach einem Gauß-Gewehr.
    Ganz so mutig, wie er tut ist er wohl auch nicht , dachte Mavi erheitert. Entweder hat er ziemlich große Angst, oder er spielt gerne den Marine.
    Mavi stand auf. Huber tätschelte beruhigend ihren Arm. »Warten Sie noch, Mavi. Zuerst kommen unsere Sicherheitsleute und die Assistenten. Wir müssen einiges aufbauen um gute Messergebnisse zu erzielen. Wie Sie wissen werden die Daten direkt an die FAR SCIENCE weitergeleitet.«
    Mavi nickte. »Soll ich solange hier warten?«
    Huber kontrollierte eine brusthohe Maschine auf dicken Rollen, die sich bei Bedarf wie ein Panzer vorwärtsbewegte und über das Hand-Kom des Wissenschaftlers gelenkt werden konnte. In diesem Fahrzeug befanden sich die wichtigsten Geräte, die die Wissenschaftler für den Einsatz brauchten. Wegen der Kälte waren sie von einer schwarzen Schutzhülle umgeben auf deren Innenseite eine chemische Reaktion beständig für Wärme sorgte.
    »Wie Sie möchten, Mavi. Sie können sich auch umsehen. Da wir keine Lebewesen angemessen haben, sollte es hier ungefährlich sein. Trotzdem werden Kelgress und Redd auf Sie aufpassen.« Der Wissenschaftler wies auf zwei Sicherheitsleute in dicken Raumanzügen, die mit beeindruckenden Strahlen-Waffen ausgestattet waren. Mavi kannte sie flüchtig durch die lange Raumreise. Sie lächelte schüchtern.
    »Bleiben Sie einfach in unserer Nähe«, meinte Kelgress aufmunternd.
    »Na dann …« Vorsichtig folgte sie Huber und betrat zum ersten Mal in ihrem Leben einen Planeten außerhalb der Solaren Welten. Das Gefühl war überwältigend. Erhebend, aber auch verunsichernd. Mavi schluckte und blieb unbewegt stehen, als ihr Blick durch das Visier des Helms auf das Erdanaar fiel.
    »Geht’s vielleicht ein Stück weiter rechts oder links?«, erklang die ätzende Stimme von Jet Kamur über den Lautsprecher neben ihr. »Sie stehen mitten im Weg.«
    Mavi ging wortlos einige Schritte zur Seite. Ihr Blick lag auf dem Heiligtum und konnte sich nicht davon lösen.
    Es ist perfekt!
    Das Erdanaar war mit nichts zu vergleichen, was sie je gesehen hatte. Nicht einmal der Konsensdom der Starr, den sie aus den Medien kannte, hatte diese Wirkung auf sie.
    Aber ich habe ihn auch noch nie in echt gesehen , fiel Mavi ein. Vielleicht wirkt auch der Konsensdom auf Namban so erhaben, wenn man direkt vor ihm steht.
    Sie blickte zwischen den hohen Säulen der Ruine hindurch über der zwei schwach schimmernde Mondsicheln hingen. Irgendwann einmal musste hier ein gewaltiges Bauwerk mit mehreren Spitzbögen gestanden haben. Eine Meisterleistung der Baukunst, die sich unwirklich hoch in den Himmel schraubte. Unwillkürlich machte Mavi einen Schritt nach vorne.
    Redd hielt sie zurück. Seine Hand lag schwer auf ihrer Schulter. »Miss, denken Sie bitte daran, dass Sie nichts berühren sollen. Sie gefährden sonst das Experiment.«
    Mavi war, als erwache sie aus einer Trance. Sie hatte die beiden Sicherheitsleute hinter sich vollkommen vergessen.
    »Natürlich«, murmelte sie. Sie musste warten bis alle Geräte aufgebaut waren. Sie trug bereits einen Helm über den man bei Aktivierung ihre Hirnströme messen konnte. Sämtliche Aktivitäten innerhalb der Hemisphären ihres Gehirns konnten auf diese Weise gemessen werden. Ein wenig unheimlich war ihr der Gedanke schon, doch sie vertraute der Technik. Ihr Gehirn würde durch den Versuch nicht zu schaden kommen.
    Mit staunenden Augen stand sie da. Sie glaubte das Feuer des weißen Zwerges unter dem Helm auf der Haut ihrer Wangen zu spüren.
    »Dieses Licht ist einmalig«, flüsterte sie.
    Der weiße Zwerg, der sie erst vor wenigen Stunden so beeindruckt hatte, gab ein prachtvolles Licht auf die silbernen Ringe ab, die Aditi umgaben. Sein Heiligtum schien in einem Kranz aus Silber zu stehen, in glitzernden kalten Flammen die überirdisch leuchteten.
    Mavi trat ein paar Schritte zurück. Sie war ganz in den Anblick des Erdanaar versunken, als sie plötzlich Gefahr spürte. Ihr war, als würde sie von feindseligen Wesen beobachtet. Wesen, die keine Menschen waren. Beunruhigt sah sie sich um.

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