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Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Titel: Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Außer dem Heiligtum und dem Shuttle erschien der Planet an dieser Stelle verlassen. Es gab keine Bäume oder Pflanzen.
    Nur kargen Boden und Steine. Tiere hatte man keine angemessen. Nein. Hier konnte niemand außer ihnen sein.
    Aufmerksam betrachtete die junge Frau die Wissenschaftler mit ihren Assistenten, sowie die sechs schwer bewaffneten Wachleute, die die Umgebung sicherten.
    Hier war nichts. Nichts, was jemanden wie Mavi beunruhigen könnte. Und doch – Mavi fühlte es. Sie fühlte sich beobachtet. War das eine Auswirkung des Erdanaar auf ihre telepathischen Fähigkeiten? Oder war sie einfach nur überängstlich, weil sie sich auf einem fremden Planeten befand, viele Lichtjahre der ihr vertrauten Systeme entfernt? Vielleicht war es auch die Furcht, das Experiment nicht erfolgreich durchzuführen. Was war, wenn sie einfach keine Vision bekam? Dann war der ganze Weg umsonst.
    Nein, es ist mehr als das. Ich fühle mich hier ganz konkret bedroht. Von etwas Körperlichem …
    Nervös wandte sie sich an Redd. »Messen Sie jetzt doch irgendwelches Leben?« Sie starrte auf das Hochleistungs-Scan-Gerät, das der Sicherheitsmann in der Hand hielt.
    Der breitschultrige Mann in dem schwarzsilbernen Anzug sah kurz hinunter und schüttelte den behelmten Kopf. »Nein, Miss. Hier ist nichts. Machen Sie sich keine Sorgen. Es würde uns nicht entgehen wenn die J’ebeem oder die Starr hier auftauchen.«
    »Das nicht«, murmelte Mavi. »Aber was ist mit denen, die das da gebaut haben?«
    Redd lachte. »Die Ruine da? Wenn Sie mich fragen, sind die Wesen die das gebaut haben lange ausgestorben. Wie die Toten Götter. Nur noch Legenden.«
    Mavi hatte mit Huber über die Erdanaar geredet. Obwohl man ihr nur so wenig wie möglich sagen wollte, wusste sie doch, dass es den Verdacht gab, dass die sogenannten Fremden das Heiligtum erbaut hatten. Menschenähnliche Außerirdische die durchaus noch leben konnten. Sie hatte unterschreiben müssen, dieses Wissen für sich zu behalten, ebenso wie eventuelle Visionen, die sie am Heiligtum haben würde. Die Medien brachten gerne Schreckensmeldungen über mögliche bevorstehende Invasionen und da niemand wusste, wo sich die Fremden zurzeit befanden, konnte auch niemand eine Invasion oder einen bevorstehenden Krieg ausschließen.
    Wenn sie jetzt hier sind? Wenn sie uns mit ihrer vermutlich überlegenen Technik überwachen? Oder mit Telepathie? Welche Möglichkeiten haben sie, die wir niemals haben werden?
    Mavi schauderte. Sie versuchte ihre Gedanken zu bündeln. Angeblich konnten diese Fremden Gedanken lesen. Vielleicht ließen sich ihre Gedanken ja leichter lesen, weil sie die Veranlagung zur Telepathie hatte. Mavi war nicht dumm. Sie konnte sich denken, dass das große Interesse an der Telepathie durchaus mit den Fremden zu tun hatte. Was war, wenn nur Telepathen mit ihnen verhandeln konnten?
    Ihre Angst stieg. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass die Ankunft der Menschen auf Aditi längst kein Geheimnis mehr war.
    Lenk dich ab. Schick ihnen deine Gedanken. Und wenn es sie gar nicht gibt, oder sie nicht hier sind, hast du dich zumindest nicht lächerlich gemacht.
    Die blonde Frau atmete tief ein und formulierte ihre Gedanken.
    Wir haben friedliche Absichten. Wir wollen nur einige Stunden forschen und gehen dann wieder. Wir haben friedliche Absichten. Wir wollen nur einige Stunden forschen …
    Mavi sagte diese Sätze in Gedanken immer wieder. Der Reiz des Heiligtums war für sie verflogen. Angespannt konzentrierte sie sich und rechnete jeden Moment mit einer Antwort. Ihr schien die Anwesenheit der Fremden zum Greifen nahe. Je länger sie sich konzentrierte, desto bedrückender wurde das Gefühl einer fremden, übermächtigen Anwesenheit.
    Wir haben …
    »Sie sehen aus, als hätten Sie einen Darmverschluss.« Die spöttische Stimme von Jet Kamur riss Mavi aus ihrer Versenkung. »Kommen Sie, wir wären dann soweit.«
    Mavi folgte ihm mit weichen Knien. Nur mühsam gelang es ihr, ihre Ängste unter Kontrolle zu halten. Ihre Gedanken überschlugen sich.
    Sie sind hier. Sie wissen von uns. Wir werden das hier nicht überleben!
    Sie hütete sich, Jet Kamur gegenüber ihre Gedanken auszusprechen. Es gab keinen Beweis für die Anwesenheit der Fremden und der Wissenschaftler hielt sie für labil.
    Vielleicht bin ich das auch. Mavi seufzte leise. Ich mache mich verrückt. Hier ist niemand außer uns. Sie dachte an ihren Mann und ihre Appartementwohnung in der sie sich in einem umgebauten

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