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Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Titel: Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Gitterschrank drei goldfarbene Kornratten hielt. Tiere, die vor hundert Jahren extra für den Heimbedarf gezüchtet worden waren.
    Ich werde wieder nach Hause fliegen. Ich werde hier nicht sterben.
    Sie atmete tief ein. »Dann wollen wir mal«, meinte sie betont fröhlich zu Doktor Kamur und folgte dem Wissenschaftler in die Ruine des Heiligtums.
     
    *
     
    Es gibt eine Störung bei Zash’tuun. Die Morphogenese ist gefährdet! Turanor zuckte zusammen, als Yonars Gedanken mit aufwühlender Intensität in ihn drangen. Normalerweise beherrschten die Seinen sich besser und bedrängten einander nicht auf diese Art.
    Yonar ist einfach nicht ausgeglichen genug. Er bringt alles durcheinander und missachtet die Regeln.
    Welche Störung?, fragte Turanor zurück.
    Der Wachtrupp bei Erdanaar hat sich mit mir in Verbindung gesetzt. Schon wieder Menschen. Was* sollen die Unsrigen tun?
    Turanor zögerte. Es war nicht lange her, da waren Menschen bei einem Heiligtum der Seinen gewesen. In ihrer Unwissenheit hatten sie es beschädigt und die Seinen hatten es gerade erst restauriert. Ein Wachtrupp war in das System geschickt worden, bestehend aus zwölf der Seinen, die weitere Zwischenfälle verhindern sollten. Turanor hatte gehofft, dass kein solcher Zwischenfall eintrat. Er spürte die Ungeduld von Yonar.
    Wie sollen die Unsrigen handeln?, fragte Yonar nachdrücklich.
    Turanor mochte es nicht, schnelle Entscheidungen zu treffen.
    Wir müssen Erdanaar schützen.
    Wir müssen ein Exempel statuieren, begehrte Yonar auf. Dieses Mal müssen wir handeln. Erst wenn die Furcht sie fernhält sind wir sicher.
    Die große Stimme wird Gewalt nicht gut heißen.
    Wir müssen tun was getan werden muss. Der Schutz der Gemeinschaft geht vor. Erdanaar darf nicht zerstört werden.
    Darin stimmen wir überein.
    Dann darf ich übermitteln, dass gehandelt werden soll?
    Du darfst. Dieser Übertritt ist ein Übertritt zu viel. Turanor fühlte sich unwohl bei diesen Gedanken, doch sie entsprachen der Wahrheit. Die Menschen hatten ihre Chance gehabt. Das erneute Eindringen ihrerseits war unverzeihlich.
    Der Erdanaar schloss die Augen. Warum musstet ihr zurückkehren, die ihr euch Menschen nennt? Habt ihr denn die Botschaft nicht verstanden? Jetzt bleibt uns vielleicht keine andere Wahl, als euch zu töten …
     
    *
     
    In der Mediathek roch es nach Blumen und Früchten. Wasser schoss rauschend aus einem kleinen Zierbrunnen in der Mitte des Raumes. Das Hologramm war so täuschend echt, dass Sun-Tarin versucht war seine klauenbesetzte Hand danach auszustrecken. Der Kridan betrachtete den hohen Raum mit den langen geschlossenen Schrankreihen. Mehrere Arbeitstische standen an großzügigen Fenstern, die hinunter auf den sternförmigen Hauptplatz der Akademie zeigten. Da gerade Unterricht war, war die Mediathek kaum besucht.
    In einer Ecke, weit von der Eingangstür entfernt, saß ein älterer Mann in einem weiten braunen Gewand an einem der weißen Tische. Er hatte sich gleich zwei Lesegeräte für Datenspeicher an den Platz geholt und studierte gerade auf einem flachen Bildschirm mit holografischem Effekt alte Zeichnungen und Bilder.
    Sun-Tarin trat näher und erkannte Sternenkarten, sowie Daten über Planeten aus dem Transalpha-Bereich. Da keiner der Stühle in diesem Raum für einen Kridan gefertigt war – Sun-Tarin hätte einen solchen Stuhl vorne bei der Mediatheks-Aufsicht holen können – blieb der Kridan auf seinen nach vorne einknickenden Beinen stehen und räusperte sich leise, wie er es von den Menschen einst gelernt hatte.
    »Hast Du Sehnsucht nach dem All?«
    Meister William sah überrascht auf, musterte den Kridan und stand ebenfalls auf. Eine ruhige, freundschaftliche Geste, die Sun-Tarin gefiel. »Es ist die Route, die wir zuletzt geflogen sind. Ich schwelge durchaus in Erinnerungen, aber nein: Ich habe keine Sehnsucht nach dem All. Du etwa?«
    Der Kridan rieb die beiden Schnabelhälften abwehrend aneinander. »Nein. Ich wäre lieber in meinem Kloster geblieben. Ich weiß nicht, ob ich genug gebüßt habe, oder nicht, aber ich weiß, dass ich mich langsam alt fühle und mich nach einem ruhigen Leben sehne. So wie es aussieht vergönnt mir der Eine diesen Frieden nicht.«
    William strich sein braunes Gewand glatt und lächelte. »Auch ich wäre lieber in meiner Schule geblieben. Als ich jung war, wollte ich diese Welt verändern. Jetzt möchte ich nur noch, dass alles bleibt wie es ist.«
    »Alles wandelt sich, William. Du weißt das. Ich

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