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Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar

Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar

Titel: Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Frau.
    Sie beobachtete den stämmigen, über ein Meter neunzig großen Taglieri, der am Fenster seines Büros stand und auf die Akademie herunter sah. Shamar al Khaled und Ash Tregarde hatten sie und den Admiral um 2100 zu einer Besprechung gebeten – und jetzt war es bereits vier Minuten über der Zeit. Dana sah verstohlen auf ihren Armbandkommunikator. Es war keine gute Idee, Taglieri warten zu lassen, der Admiral schätzte Pünktlichkeit und Korrektheit. Auch wenn er heute besser gelaunt war als in den letzten Tagen. Das ist allerdings eine Eigenschaft, die wir teilen. Ich merke auch, dass ich ungeduldig werde. Ash meinte, es sei wichtig. Dann sollte er uns auch nicht warten lassen.
    Doch äußerlich, das wusste sie, war ihr nichts anzumerken und sie war wie immer die gleiche kühle Dana. In diesem Moment öffnete sich die Tür und sowohl der Erste Offizier der STERNENFAUST als auch Ash Tregarde betraten das Zimmer.
    Taglieri wandte sich sofort um und war direkt bei der Sache. Und zu Danas Erstaunen ging er auch nicht auf die Verspätung ein. Er überrascht mich immer wieder, für so erbsenzählerisch hätte ich ihn jetzt doch gehalten. Stattdessen ging er auf die beiden Offiziere zu und bat sie an den Besprechungstisch in der Ecke des Zimmers, direkt unter dem wildromantischen Gemälde vom Segelschiff des Entdeckers James Cook, der RESOLUTION, auf dem Weg durch die Cloudy Bay in Neuseeland 1777. Dana stand elegant auf, nickte Ash Tregarde und Shamar al Khaled mit einem leichten Lächeln zu und nahm neben Admiral Taglieri am Tisch Platz.
    »Nun gut«, brummte die tiefe Bassstimme Taglieris aufgeräumt. »Sie hatten ein Anliegen, dessentwegen Sie mich und Captain Frost zu sprechen wünschten.«
    »Das ist korrekt, Admiral«, meinte Shamar al Khaled ruhig und gelassen wie immer. »Wir möchten Ihnen einige Daten des Gasplaneten Rudra in Erinnerung rufen, Sir.« Al Khaled schloss das Datenpad, das er gerade auf der Brücke erstellt hatte, an eine entsprechende Vorrichtung an. Am Fußende des Tisches entstand wie aus dem Nichts ein flaches Bild des rötlich gefärbten Gasplaneten, der Ringe wie der Saturn besaß. Ein paar Millimeter davor baute sich jetzt eine Zahlenreihe mit Masse, Dichte, Perihel-Aphel, Ekliptik, Neigungswinkel der Bahnebene und ähnlichen Daten auf. Daneben entstand Sekundenbruchteile danach ein weiteres Fenster, das ein Bild des Saturns und seiner entsprechenden Daten anzeigte.
    »Wie Sie sehen, Sir, Ma’am, ähneln die Daten, die Rudra astronomisch auszeichnen, extrem denen des Saturn. Und nicht nur das, die Anzahl der Monde variiert nicht sehr stark und nimmt man die zehn größten Trabanten, dann weichen sogar diese in ihren Daten – Orbit, Masse, Dichte, Periapsis-Apoapsis und so weiter – nicht sonderlich voneinander ab.«
    Taglieris Augen verengten sich. »Sie wollen sagen, wir haben eine Art Zwilling von Saturn gefunden?«
    »Korrekt«, bestätigte Shamar al Khaled aufs Neue.
    Taglieri stützte den Ellenbogen auf den Tisch und legte den Mittelfinger vor den Mund. Er betrachtete al Khaled und Tregarde aufmerksam, auch wenn seine Haltung sehr entspannt wirkte.
    »Nun, meine Herren, Sie wollten mich und nicht unseren Schiffsastronomen Dr. Winterstein dringend sprechen. Ich könnte mir also denken, Sie wollen noch auf etwas anderes hinaus.«
    Al Khaled betätigte auf der in den Tisch eingelassenen Konsole ein paar Tasten. Auf beiden Fenstern zoomte sich neben den Ringen der Planeten ein heller Fleck heraus und nahm die Mitte des Bildes ein. Wieder bauten sich wenige Millimeter vor den Bildern gelbe Zahlenkolonnen auf.
    »Sir, Sie wissen selbst, was wir auf Rudra VII erlebt haben – beziehungsweise, was Jäger 7 und Shuttle 2 dort erlebt haben. Sie wissen auch, für wie wichtig Far Horizon den Sand hält, der auf Rudra VII, dem größten Mond dieses Planeten, gefunden wurde.« Al Khaled machte eine Pause und wechselte kurz einen Blick mit Tregarde. »Der Doktor und ich vermuten, dass es auf dem Titan ebenfalls diese Art Silikatsand in einer vergleichbaren Form gibt.«
    Die beiden Männer schwiegen erwartungsvoll und sahen den Admiral gespannt an. Für eine Sekunde erwiderte Taglieri den Blick ausdruckslos, dann wandte er sich an Captain Frost. »Was halten Sie davon, Captain?«
    Dana zuckte beinahe unmerklich zusammen. Der Blick aus Taglieris dunklen Augen war stechend. Ob er wusste, dass Ash und sie bereits intensiv über diese Theorie gesprochen hatten? Dana erkannte, dass ihr der Gedanke

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