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Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta

Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta

Titel: Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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    In diesem Moment hörte Seron ein Geräusch.
    Er kannte das, es waren Schritte. Er konnte sich nicht unsichtbar machen, nur ein mentaler Schild, der von ihm und vier anderen aufrecht erhalten wurde, schützte ihn vor Entdeckungen der primitiven Bewegungsmelder. Auf den Bildern der Kameras war er zu sehen, aber wahrscheinlich würden ihn die Gaianii darauf nicht bemerken. Um kein Risiko einzugehen, ging Seron um die Stellen, an denen die Kameras installiert waren, herum. Das war nicht schwierig, nachdem sie erst einmal den Bauplan der Station genau studiert hatten. Um diesen zu bekommen, war Seron ein einziges Mal von außen in den Geist eines Gaianii eingedrungen. Es war unter den Seinen tabu, das zu tun, wenn es nicht unbedingt notwendig war – und auch dann nur mit Erlaubnis.
    Seron bat die anderen, ihm beim Transport zu helfen.
    Er wusste, wenn die nahen Schritte in wenigen Sekunden um die Ecke bogen, würde der Platz, auf dem er jetzt noch stand, leer sein.
     
    *
     
    Professor Estela Urena kontrollierte ihre Liste ein letztes Mal. Zufrieden stellte sie fest, dass jetzt wirklich alles geschafft war – das neue BSL-Labor der Stufe fünf, eines der wenigen in den Solaren Welten und das einzige hier im Sonnensystem, war fertiggestellt.
    Nach der verheerenden Explosion, die sich vor einigen Wochen auf Ganymed im alten Labor der Star Corps-Akademie ereignet hatte, hatte die Admiralität beschlossen, ein neues Labor dieser Art lieber auf dem wesentlich sichereren Asteroiden Vesta bauen zu lassen. Doch auch hier war man noch einmal auf Nummer sicher gegangen. Das Labor befand sich einige Kilometer von dem Raumdock entfernt, in dem man die Arbeiten an den Wandlerschiffen STARLIGHT und STARFIGHTER gerade beendete.
    Nicht, dass wir wieder in die Luft fliegen und die kostbaren Schiffe gleich mit dazu , dachte Urena und drückte das Datenpad, auf dem sie schnell noch unterschrieben hatte, ihrem Assistenten Bill Souza in die Hand.
    »Bill, seien Sie so freundlich und bringen Sie das in mein Büro. Bitte speichern Sie die Daten auf dem Pad sofort auf den Sicherheitsserver. Wir wollen hier kein Risiko eingehen!«
    Souza nickte und sah sich noch einmal um, bevor er verschwand.
    Estela konnte ihn verstehen. Souza hatte bei den Aufräumarbeiten im alten Labor auf Ganymed geholfen – kein Wunder, dass er der Technik nicht mehr traute. Nach der Detonation war nur ein Haufen verkohlter Schrott übrig geblieben und selbst mit einem M-Feld hatten kaum ein paar klägliche Überreste der alten Proben gerettet werden können. Aber wenn die Menschen jedes Mal wieder aufgeben würden, wenn sie einen Nackenschlag bekommen, dann würden wir wohl immer noch in Höhlen leben.
    Dennoch, die Sicherheitsmaßnahmen in diesem Labor waren nach der Explosion auf Ganymed erhöht worden. Die Stasisfelder waren verstärkt worden, es gab sogar Konsolen, da gab es nun gleich zwei dieser Felder. Eigentlich könnte man jetzt behaupten, es sei ein Labor der BSL-Stufe 6 , dachte Estela angesichts der besonderen Kevlarwesten, die jeder Besucher oder Laborant, der den Raum betrat, zusätzlich zu den hermetischen Anzügen tragen musste, den zusätzlichen Biofiltern, die man montiert hatte und den dreifachen Schleusen, die dafür sorgten, dass auch wirklich nicht das geringste Stäubchen in den Raum kam, dass nicht schon von Anfang an dort gewesen war. Jeder von Estelas Mitarbeitern hatte sowohl einen Retinascan als auch einen eigenen Code, den nur er kannte, und konnte in der Regel nur mit einem Kollegen die Computer und die Sicherheitsvorrichtungen bedienen, die überall angebracht waren.
    Hier kam niemand herein, der hier nicht hingehörte.
    Dann ging sie hinüber zu ihren Proben. Das Regal, das von einem bläulichen Schimmer, einem Stasisfeld, eingehüllt war, war angefüllt mit rund hundert kleinen und flachen Petrischalen. In jeder von ihnen glitzerte eine winzige Probe dieses feinen, silbrig schimmernden Sandes, der ihnen in den letzten Monaten so viel Kopfzerbrechen bereitet hatte und den Souza und das Fire Department der Star Corps-Akademie aus den Trümmern hatten herausfischen können. In den angrenzenden Stasisfeldern hatte man versucht, die Umweltbedingungen herzustellen, wie sie auf Rudra VII und dem Titan herrschten: dünne Ammoniakatmosphäre, die rötliche Beleuchtung von Rudra, oder die dichte Stickstoffatmosphäre und die eisige Kälte des Titan.
    Estela war neugierig, was die Experimente ergeben würden. Und ich bin gespannt, ob

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