Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 114 - Feuersturm

Sternenfaust - 114 - Feuersturm

Titel: Sternenfaust - 114 - Feuersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
zuverlässig. Kurzum, das Schiff war die beste Wahl für eine Reise, wie sie Harath bevorstand. Und dass sein Verhältnis zu Berkin Abiraan schon immer freundschaftlich gewesen war, trug ebenfalls dazu bei.
    »Du hast Glück, Gondrel«, fand Abiraan, nachdem sie ein paar Belanglosigkeiten über die Familie und allgemeine Dinge ausgetauscht hatten. »In früheren Zeiten hätten sie dich nicht in entfernte Gebiete abgeschoben, sondern sämtlicher Posten enthoben und unserem gesamten Haus seinen Adelsstand aberkannt.«
    Harath machte eine zustimmende Geste. »Landis Curane hätte genau das überaus gern getan, wenn es in seiner Macht gestanden hätte«, bestätigte er.
    »Wie gut, dass es dank unseres Onkels eben nicht mehr in seiner Macht steht«, stellte Abiraan grinsend fest.
    Harath warf ihm einen misstrauischen Blick zu. »Was soll das werden, Berkin? Willst du mich für unseren Onkel einnehmen?«
    Abiraan lachte. »Der hat es nun wirklich nicht nötig, dass ich für ihn bei seinen eigenen Verwandten um Anerkennung bettele. Nein, Gondrel, unser Onkel braucht meine Fürsprache nicht. Was er erreicht hat, spricht für sich. Und für ihn.«
    »Ja, in der Tat! Er hat erreicht, dass unsere Familie an Ansehen verloren hat«, erinnerte Harath. »Er hat die Regeln seines Standes, unserer Kultur und vor allem der politischen Sitten grob missachtet.«
    »Hat er«, bestätigte Abiraan mit einem bewundernden Unterton in der Stimme. »Und er hat dadurch eine Menge erreicht. Unter anderem die dringend notwendigen Reformen, die eigentlich schon seit Jahrhunderten überfällig waren.«
    Harath starrte seinen Cousin missmutig an. »Worauf willst du hinaus, Berkin?«
    »Darauf, dass man manchmal Regeln brechen und missachten muss, wenn man was erreichen will.« Er blickte Harath scharf an. »Welche Regel gedenkst du zu brechen – oder wenigstens zu beugen –, um deine ›Strafarbeit‹ in einen Triumph zu verwandeln?« Er grinste breit. »Ich kenne dich, Gondrel. Du wärst nicht du, wenn du dich einfach so abschieben ließest, ohne einen Plan, der dir am Ende zum Vorteil gereicht. Und damit in letzter Konsequenz auch mir.«
    Harath grinste jetzt ebenfalls. »Völlig richtig, Berkin. Ich will die Erdanaar aufsuchen.«
    Abiraan gab einen Laut der Verblüffung von sich. Doch im Geiste spielte er alle Möglichkeiten durch, die dieses Vorhaben den J’ebeem bringen könnte, falls es Harath gelang es durchzuführen. Auch ohne dass er Harath fragen musste, was der plante, war ihm das völlig klar.
    »Respekt«, meinte er schließlich. »Wenn dein Plan funktioniert, würde man uns hundert Sirons in der Familie verzeihen und nie wieder ein Wort darüber verlieren. Aber«, er grinste, »das wäre natürlich nur ein unbedeutender Nebeneffekt.«
    Harath machte eine zustimmende Geste. »Doch erst einmal müssen wir sie kontaktieren. Und da sie ein äußerst schwer aufzufindendes Volk sind, dürfte das nicht leicht werden.«
    »Aber zum Glück wissen wir ja, wo wir nach ihnen suchen müssen«, meinte Abiraan. »Schließlich sind sie keine Unbekannten für uns, auch wenn ihr Kontakt mit uns bisher immer nur von ihrer Seite ausgegangen ist. Ich habe jedenfalls zuverlässige Informationen darüber, wie wir eine erfolgreiche Kontaktaufnahme initiieren können.«
    Harath machte eine bestätigende Geste und trank mit einem nachdenklichen, fast grüblerischen Ausdruck auf dem Gesicht seinen Tee.
    Seit die J’ebeem ihr Reich über Wurmloch Beta auch in den von den Menschen Perseusarm genannten Teil der Galaxis ausgedehnt hatten – »ausgedehnt«, im wahrsten Sinn des Wortes –, waren sie natürlich auch dort auf manchem Planeten auf die Hinterlassenschaften der Erdanaar gestoßen. Meistens handelte es sich dabei um diese seltsamen Säulen, die nach bisherigen Erkenntnissen Heiligtümer darstellten. Und dort war es beinahe jedes Mal zu einem Kontakt mit den Erdanaar gekommen. Unter anderem auch bei der Sontram-Kolonie, die Varator, dem Ziel der Reise, am nächsten lag.
    »Wie sicher sind wir eigentlich, dass die Erdanaar tatsächlich Erdanaar sind und nicht doch etwas mit den J’erde zu tun haben?«, sinnierte Harath. »Evolutionstechnisch gesehen, meine ich.«
    Abiraan machte eine Geste des Nichtwissens. »So genau hat noch niemand sich mit ihnen beschäftigen können. Aber ich verstehe, warum die Antwort auf diese Frage wichtig sein könnte. Falls sie mit den J’erde verwandt sind, könnte es sein, dass sie sich eher auf deren Seite schlagen als

Weitere Kostenlose Bücher