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Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen

Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen

Titel: Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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hinnehmen müssen, im Hinblick auf seinen von Botschafterin Wanda Ndogo initiierten Vorschlag, man könne zum Zwecke der Kontaktaufnahme mit den Erdanaar Telepathen für die Regierung ausbilden lassen.
    Ratsmitglied Sanjuro Kaiser vom Sirius hatte dem Antrag allerdings sein Misstrauen ausgesprochen und eine große Mehrheit Gleichgesinnter hinter sich vereint. Sang- und klanglos war Mitchells Vorschlag abgeschmettert worden, und nicht nur der Ratsvorsitzende war enttäuscht, auch Ndogo hatte das Wahlergebnis zu Ungunsten ihres angedachten Projektes nur widerwillig akzeptiert.
    Zwar lag die Botschafterin ihm seitdem in den Ohren, diese Idee nicht sterben zu lassen und immer mal wieder entsprechende Anfragen an den Rat zu richten, was Mitchell auch versprochen hatte, aber große Hoffnungen konnten sie sich dabei nicht machen.
    Da muss schon sonst was passieren, damit die Herrschaften im Bezug auf dieses neuartige Talent einiger Bürger der Solaren Welten mal über ihren ziemlich hohen Tellerrand schauen , dachte er, wobei er nachdenklich noch einmal die Tagungspunkte für die heutige Ratssitzung durchging. Es stand diesmal nichts Besonderes auf dem Plan. Standardregierungsgeschäfte, ein paar Haushaltsänderungen (die Fertigstellung der STARLIGHT schien doch mehr Geld zu verschlingen, als bisher angedacht war) und ein Gesuch eine Ratsmitgliedes von Marina, der weitere Subventionen für den Algenabbau auf der Wasserwelt forderte.
    Der Begriff »Business as usual«, kam Mitchell in den Sinn, und er gähnte herzhaft in Erwartung eines nicht besonders ereignisreichen Nachmittags.
    Ein bekanntes Summen riss ihn aus seiner Lethargie. Auf dem in seinen Schreibtisch eingelassenen Touchscreen wurde eine eingehende Nachricht angezeigt.
    Es war die Zentrale in der Empfangshalle.
    Mitchell war überrascht. Es geschah äußerst selten, dass sich die Zentrale direkt bei ihm meldete. Meistens gingen alle ein- und abgehenden Transmissionen über seine Bürokraft im Vorzimmer, die Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden wusste, und nur Nachrichten, die ersterem entsprachen, zu ihm durchließ.
    Trotzdem nahm er den Anruf entgegen. »Mitchell hier, was gibt es?«
    »Sir, leider erreiche ich ihr Vorzimmer nicht«, sagte eine näselnde weibliche Stimme.
    Nur Audio! Wie unhöflich!
    »Meine entsprechenden Mitarbeiter werden wohl zu Tisch sein, nehme ich an«, antwortete Mitchell leicht pikiert und verzog säuerlich die Mundwinkel nach unten, was sein Gesprächspartner nicht sah, da er ebenfalls nur die akustische Nachrichtenübermittlung aktiviert hatte. »Aber gehe ich recht in der Annahme, dass Sie mir etwas mitzuteilen haben, das keinen Aufschub duldet?«
    »In der Tat, Ratsvorsitzender!« Die Stimme klang jetzt sehr von sich eingenommen. Ein tiefes Durchatmen folgte. »Sir, die Südhalbkugel antwortet nicht!«
    Jasper Mitchell glaubte sich verhört zu haben. »Wie bitte?«
    »Es ist wahr, Sir. Australien, Neuseeland, Südamerika – wir bekommen keine Signale mehr!«
    »Das kann nicht sein!«, meinte Mitchell nach ein paar Sekunden Pause scharf. »Sind Sie sich sicher?«
    »Hundertprozentig, Sir.«
    »Sind nur militärische Einrichtungen davon betroffen, oder sprechen wir hier auch von zivilen Anschlüssen?«
    Die Stimme zögerte einen Augenblick. »Wir … äh … haben es nur mit verschlüsselter Kommunikation zu Regierungs- und Militäreinrichtungen versucht …«, kam es schließlich kleinlaut aus den Lautsprechern.
    »Haben Sie mal einen manuellen Wechsel der Kommunikationssatelliten probiert?«, schlug der Ratsvorsitzende vor.
    »Ja, Sir. Keine Veränderung. Jedes von uns als klassifiziert eingestufte Gespräch mit der südlichen Hemisphäre kommt nicht zustande.«
    »Haben Sie schon die Kommunikationszentrale in Kapstadt erreichen können? Klingt mir ganz danach, als würde es da irgendwie an der Verteilung Probleme geben.«
    »Wir sind dabei, etwas über einen unverschlüsselten zivilen Kanal zu probieren, Sir, aber das kann noch einen Augenblick dauern. Wir wollten Ihnen auch nur Bescheid geben, dass derzeit kein gesicherter Funkverkehr mit den angesprochenen Zielen möglich ist. Aber nett von Ihnen, dass Sie trotz Ihrer beschränkten Zeit zu helfen versuchen.«
    Ist das jetzt höflich oder arrogant? Na egal.
    »Stets zu Diensten, Zentrale. Vielen Dank.« Damit unterbrach er die Verbindung.
    Funkausfall auf der kompletten Südhalbkugel. Ist das jetzt ein Systemfehler oder steckt mehr dahinter? Sollten wir eher von Sabotage

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