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Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer

Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer

Titel: Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Strahlenbeschuss zu Staub.
    Okay! Eine gute Leistung für einen Neuling! Auch wenn alle tot sind, aber man hatte bei Übungen ja mehrere Leben!
    John Santos beendete das Programm. »Sie haben jetzt dienstfrei, Commander!«
    Austen antwortete nicht.
    »Commander? Ist etwas mit Ihnen?«
    »Entschuldigung, Sir!« Austen blickte auf. »Das war ein tolles Manöver.«
    »Ja, trotzdem hätte es Verluste gegeben«, antwortete Santos lakonisch.
    Jake war unkonzentriert. Das Gesicht von David Alyawarry ging ihm nicht aus dem Kopf. Ein guter Mann war das, und nun lag er auf der Krankenstation, weil er seine Unterkunft in Brand gesetzt hatte. Jake hatte das Gefühl, dem Mann etwas schuldig zu sein.
    »Ruhen Sie sich aus, Commander«, lächelte Santos. »Wir machen die Endanalyse später.«
    »Aye, Sir«, meinte Jake.
    »Okay – dann bis später!« Santos schnappte sich sein Datenpad und verließ den Raum.
    Jake stand auf und reckte sich. Heute hatte er nichts mehr zu tun, was also hinderte ihn daran, den Aborigine mal kräftig in den Hintern zu treten? Jake erinnerte sich an einen gemeinsamen Einsatz, den sie vor etwa acht Monaten absolviert hatten, kurz nach der Übernahme der neuen STERNENFAUST. Das war eine angenehme Sache gewesen und gefährlich obendrein. David Alyawarry hatte sich als ein kompetenter Kollege herausgestellt, einer, mit dem man gerne flog, einer, der die Übersicht behielt. Heute morgen jedoch hatte David den Eindruck eines Mannes gemacht, der eine Minute vor dem ersten Rendezvous auf Marina einen Tiefsee-Schleimwurm zertreten hatte, ohne Möglichkeit, die Schuhe zu reinigen. Kein Wunder, dass er voller Verzweiflung sein Quartier in Schutt und Asche legte.
    So in Gedanken versunken, machte sich Jake auf den Weg zur Krankenstation.
     
    *
     
    Nach einer Nachtschicht dauerte es immer eine Weile, bis Dana Frost schlafen konnte. Heute saß sie vor dem Fenster ihrer Unterkunft und blickte hinaus.
    Der Weltraum glühte in vielen natürlichen Farben. Nein, er war nicht annähernd so schwarz und finster, wie man meinen sollte. In bunten Plasmawolken schimmerte das Licht von Protosternen. Gasschleier reagierten mit geisterhaftem Leuchten auf Strahlungen. Entfernte Galaxien, die wie grandiose Feuerräder aussahen, riefen den Wissbegierigen. Pulsare blinkten, als wollten sie darauf hinweisen, dass es noch viele Inseln des Lebens im Universum zu entdecken gab.
    Dana wandte sich von diesem majestätischen Bild ab und versuchte, in einem Buch zu lesen. Obwohl gedruckte Bücher schon längst von Datenpads abgelöst worden waren, hatte Dana sich zeit ihres Lebens nicht daran gewöhnen können. Ihr Vater war ein leidenschaftlicher Büchersammler gewesen. Dies war für Dana nicht ohne Folgen geblieben. Sie selbst zog die Pads eigentlich vor, aber ein oder zwei Bücher hatte sie von ihrem Vater geschenkt bekommen. Manchmal genoss sie es doch, ihre Nase in den Knick eines aufgeschlagenen Buches zu stecken und den Geruch von bedrucktem Papier einzuatmen.
    Das war sinnlich und motivierend. Sie schlug Anna Karenina zu und strich sich eine Strähne ihres schulterlangen Haars hinter das Ohr.
    Sie schloss für einen Moment die Augen und erwachte, als der Alarm ertönte.
     
    *
     
    Als Jake Austen die Krankenstation betrat, werkelte Dr. Tregarde an Apparaturen herum.
    Jake ortete David sofort und steuerte zielgerecht darauf zu. Aus den Augenwinkeln beobachtete er Tregarde, aber dieser schien in seine Arbeit versunken.
    Jake zog sich einen Stuhl an das Bett und musterte die im kühlen Licht schimmernden Geräte. Er wusste, dass man früher, als die Menschen noch nicht den Weltraum erobert hatten, hoffte, von Geräten dieser Art wegzukommen. Heilung durch Wunderpillen oder so … Das war leider nicht eingetreten und würde so auch in Zukunft nicht sein. Ein Segen, wusste Jake, waren die Nanos, die sich zweifellos auch jetzt eifrig in David austobten und Daten übermittelten.
    Tregarde war neben Jake getreten, ohne das dieser es bemerkt hatte. Der Doktor legte dem Rothaarigen eine Hand auf die Schulter. »Reden Sie mit ihm. Es wird ihm sicherlich gut tun. Vielleicht hilft es ihm dabei, aufzuwachen.« Dann war der Mediziner wieder verschwunden, diesmal hatte er den Raum verlassen.
    »Okay …« murmelte Jake. »Rede ich halt mit Ihnen, Commander!« Er beugte sich etwas vor. Davids Gesicht war unter der Schwärze des Schattens, den Austen auf ihn warf, grau. Seine Augen waren geschlossen, mehrere Drähte führten zu seinem Krauskopf. Am

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