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Sternenfaust - 117 - Sternenjagd

Sternenfaust - 117 - Sternenjagd

Titel: Sternenfaust - 117 - Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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dunkelhaarige Frau, die verkrampften Finger von den Sessellehnen zu lösen. Sie gab die nötigen Befehle ein. Kaum löste sich der Tank aus der MERCHANT, spürte sie, wie Harry eine Vollbremsung hinlegte. Eine von der harten Sorte. Die Antigravs streikten nun endgültig und Savanna kam das Essen hoch – Tintenfisch in Knoblauchsoße mit Reisgemüse. Sie würgte und versuchte verzweifelt, sich nicht zu übergeben.
    Neben sich hörte sie Teds Stimme über Funk. »So eine Scheiße! Harry, was treibt ihr da oben eigentlich?«
    Einen Augenblick wurde der hochgewachsenen Frau schwindelig. Sie kämpfte dagegen an, öffnete die Augen und sah die rauen Wände des Mondkraters mit beachtlicher Geschwindigkeit an sich vorbeirauschen.
    Harry ist wahnsinnig! Dieses Manöver hätte nicht mal ich hingelegt!
    Sie schluckte ihr Angst hinunter und versuchte Harry zu helfen, den neuen Kurs zu optimieren, damit sie nicht gegen Felsnasen und Vorsprünge stießen.
    Zweimal knirschte und ratschte es bedrohlich, die MERCHANT ächzte und stöhnte wie eine sterbende Greisin, dann ging es weiter, immer tiefer in den Krater hinein.
    »Zündung abgeschlossen«, wurde Savanna von MERCHANT-DORY informiert, die Harry inzwischen wieder angeschaltet haben musste. Was liebt er nur so an diesem elenden Programm? Die Co-Pilotin starrte auf die Aufnahme der Außenkamera.
    Der Tank flog viele hundert Kilometer hinter ihnen in einem Feuerwerk in die Luft. Die Erschütterungen waren bis in den Krater zu spüren. Steine und Staub lösten sich und prasselten auf die Außenhaut der MERCHANT.
    Savanna hörte Ted – einen Amerikaner, der von bibeltreuen Christen abstammte – ein Gebet sprechen.
    »Savanna! Luftkissenmodus!«
    Savanna gehorchte augenblicklich, auch wenn die aktuelle Geschwindigkeit die Kissen unter ihnen regelrecht zerfetzen würde. Aber sie konnten die MERCHANT weiter verlangsamen.
    Es ging jetzt immer näher auf den schwarzen Grund des Kraters zu. Die MERCHANT schoss wie ein Kamikaze-Flieger mit der Spitze zuerst dem finsteren Grund entgegen. Sie drohte, sich wie eine Nadel in den Felsen zu bohren.
    »Luftkissen aktiviert!« Ein harter Ruck presste ihr die Luft aus den Lungen. Die Gurte quetschten sie schmerzhaft ein, ehe sie in den Sessel zurückgeschleudert wurde. Ihre Rippen brannten. Erneut drohte ihr das Essen hochzukommen.
    Die MERCHANT machte einen letzten Satz, dann erloschen sämtliche Lichter. Dunkelheit senkte sich über das Schiff. Sie schrammten über den Boden, drehten sich einmal um die eigene Achse und blieben schließlich zwei Meter vor der Kraterwand stehen.
    »Alle Systeme deaktiviert«, verkündete MERCHANT-DORY fröhlich. »Eingegebener Modus abgeschlossen.«
    Savanna zitterte. »Denkst du, die Basiru-Aluun fallen darauf rein?« Sie konnte Harry im Dunkeln nicht sehen. Selbst die Notbeleuchtung war abgeschaltet. Doch sie hörte seine zuversichtliche Stimme.
    »Ich denke schon. Wenn diese Bastarde einen Fehler haben, dann ist es ihre Überheblichkeit.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    Harry stand auf. Savanna hörte es an seinen schweren Schritten, die Richtung Schott gingen. »Na was schon? Abwarten und ein Stück Sahnetorte essen. Falls wir doch erwischt werden, will ich mir diese kulinarische Höchstleistung des menschliches Erbes nicht entgehen lassen.«
    Savanna schüttelte die schwarzen Haare. Ihr war noch immer speiübel. Der Tintenfisch senkte sich nur langsam. »Bring mir einen Whiskey mit«, meinte sie mit schwacher Stimme. Manchmal war ihr Harry mit seinem Gleichmut einfach über.
     
    *
     
    STERNENFAUST III
     
    »Wir nähern uns Aditi an, Captain. Austritt aus dem HD-Raum in T minus fünfzehn.«
    »Verstanden, danke Lieutenant.« Dana Frost sah kurz zu Joelle Sobritzky hinüber, die ganz in ihre Aufgabe versunken war, das Schiff sicher durch den HD-Raum zu lenken. Zwar gab es auch hier einen Autopiloten und nachdem ein Sprung erst berechnet war, lief der Vorgang vollautomatisch ab, doch Sobritzky ließ es sich oft nicht nehmen, das Schiff über weite Strecken hinweg manuell zu steuern oder die Gegebenheiten im HD-Raum zumindest genau zu studieren. Es konnte bei einem Angriff durchaus geschehen, dass der Autopilot außer Kraft gesetzt wurde und auch auf diesen Fall wollte die braunhaarige Navigatorin vorbereitet sein.
    Dana rief Winterstein auf einen Nebenschirm. Der Wissenschaftler war einer der wenigen im Astrolabor, die an Bord geblieben waren. Dana schätzte seine Loyalität. »Doktor, wie sieht es bei

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