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Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt

Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt

Titel: Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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ihm.«
    Vince blickte auf und pustete den Rauch zur anderen Seite.
    Savanna strich durch sein Haar. »Würdest du an Davids Stelle lügen?«
    Vince nickte stumm. Ja, das würde er.
    »Dennoch hast du ihm geglaubt, denn du würdest nie gegen deine Überzeugung handeln«, wandte Savanna ein. »Obwohl du an seiner Stelle lügen würdest, hast du ihn auf die STARLIGHT geschickt. Einen größeren Vertrauensbeweis kann es nicht geben.«
    Vince blickte hoch. »Meinst du?«
    Savanna lächelte. »Es tut mir leid, was ich heute morgen zu dir sagte. Dass du kein guter Mensch bist und so …«
    Vince beugte sich vor und schnitt die Glut von der Zigarre ab. Er legte sie in den Aschenbecher. Später würde er den Rest rauchen. Savannas Hand rutschte auf seinen Rücken und blieb dort liegen. »Du bist ein guter Mann, Vince.«
    Vince blickte auf. »Ach ja?«
    »Du hast dich für deine Crew entschieden und somit gegen mich und meine Meinung. Noch vor ein paar Jahren hätte mich das tief verletzt, inzwischen aber weiß ich, dass deine Verantwortung für dieses Schiff tausendmal stärker wiegt als deine Liebe zu mir. Das macht dich zu einer integren Führungsperson. Ich würde dir vertrauen!«
    Vince lächelte. Sie ging davon aus, dass er sie liebte – und sie hatte recht! Und sie sprach ihm ein Kompliment aus, wie er es aus ihrem Munde noch nie gehört hatte.
    Gerne hätte er diesen Moment noch weiter genossen, aber das musste warten. Ein Blick auf seinen Chronometer sagte ihm, dass es Zeit wurde, sich auf die Brücke zu begeben. Noch dreißig Minuten, bis die Verrückte auf der STARLIGHT ihre Drohung ernst machen wollte. Noch wenige Minuten, bis Shuttle 3 bei der STARLIGHT war.
    Mit einem Hieb auf das Steuerpad deaktivierte er die Musikwiedergabe.
    »Darf ich dich auf die Brücke begleiten?«, fragte Savanna in die eintretende Stille hinein. »Ich liebe Showdowns.«
    Vince überlegte eine Sekunde. »Nein. Sorry, aber du gehörst nicht zur Crew. Man würde das nicht akzeptieren.«
    Savanna sah für einen Moment so aus, als wolle sie in die Luft gehen. Doch dann nickte sie. »Okay – dann sieh zu, dass du diese Sache zu einem guten Ende bringst.
    Ich warte hier auf dich …«
     
    *
     
    Das Weltall ist kalt. Soweit man im Weltall über Temperatur reden kann. Ob ein teilchenfreier Raum Temperatur hat, war schon immer eine philosophische Frage gewesen und hatte auch zu Jakes Studienzeiten für endlose Diskussion gesorgt.
    Viele hielten es für ein Faktum, das Weltall sei nicht teilchenfrei, da es keinen teilchenfreien Raum geben konnte. Immerhin führten die Unschärferelation und die Nullpunktsenergie zu Vakuumfluktuationen – die eben gelegentlich Teilchen erzeugten. Was auf der Erde zum Vakuum zählte, war also im Weltall eine riesige Teilchendichte. Spätestens an diesem Punkt erkannte Jake, dass es keine größere Diskrepanz zwischen Menschen geben konnte als den intellektuellen Diskurs.
    Im Grunde war ihm das Ergebnis dieser Diskussion schnurz. Manch einer hatte sich auf die »Temperatur des Mikrowellenhintergrundes« geeinigt. Auch gut! Klar war, Computer erfassten die Temperatur als ziemlich genau -270 Grad. Es war absolut faszinierend, wie der Kampfanzug für den Druckausgleich sorgte und die Temperatur im Gleichgewicht hielt. Befürchtungen, die STARLIGHT könne die Korrekturdüsen der Tornister orten, waren überflüssig, da die Fluktuationen des Shuttle für Interferenzen sorgten.
    Vor einer Minute hatten sie die Fähre verlassen und waren ins Nichts gesprungen, während Shuttle 3 eine provokante Schleife über die Außenhülle des Feindes geflogen war. Ein ebenso einfaches wie wirkungsvolles Ablenkungsmanöver.
    Unter ihnen ruhte wie ein gigantischer schlafender Wal die STARLIGHT. Die Tornisterdüsen funktionierten einwandfrei. Faust links, Faust rechts! Hand strecken zum Abbremsen! Desto näher sie dem Star Cruiser kamen, umso größer wirkte er. Ein Monster aus Stahl und anderen Materialien, die man dem Wandler zu verdanken hatte. Ein Symbol der Macht.
    Die acht Soldaten dockten am Jägerschott an.
    Paul Wrigger, ein alterndes, aber sehr erfahrenes Mitglied der Marines und stellvertretender Squadleader nach Sergeant Belpaire, winkte die Männer und die Frau hinter sich her.
    Die Jägerschleuse war leer. Hoffentlich blieb es auch dabei, denn falls sich nun einer der Terroristen entschied, mit einem Jäger zu starten, würde der Trupp von der STERNENFAUST gegrillt.
    »Geortet?«, fragte Corporal Ghufran.
    Jake sah sie

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