Sternenfaust - 118 - Preis der Gewalt
später sein wird, das findet sich. Glauben Sie mir – ich bedauere diesen Schritt …«
»Nein!«, fuhr Dana dazwischen. »Wir haben immer noch fünfundvierzig Minuten Zeit. Denken wir in dieser Spanne nach, was wir tun können! Vielleicht fällt uns ja noch etwas ein.«
Gendar nickte höflich.
In seinen Augen las Dana, dass er nicht an eine andere Lösung glaubte.
Armer junger Mann , dachte sie. Aber wenn es eine Möglichkeit gibt, diese Situation anders zu lösen, dann werden wir sie finden!
*
Colonel George Yefimov musterte die in Position stehenden acht Soldaten.
Jake fühlte sich in dem neuen Anzug unwohl, denn er hatte noch nie einen Einsatz mit dem Thermodyn absolviert.
Eigentlich hatte man nur einige wenige davon kurz vor dem Anschlag der Basiru-Aluun auf Vesta an Bord genommen. Es war geplant gewesen, die Anzüge unter Weltraumbedingungen zu testen. Niemand hatte geahnt, dass dies nun gezwungenermaßen unter realen Kampfbedingungen stattfinden würde.
»Die Kampfanzüge verfügen über eine interne Versiegelung und halbintelligente Medo-Hilfe«, erklärte Yefimov. »Wenn Sie also verletzt werden sollten, erkennt das der Anzug, zieht sich an der entsprechenden Stelle zusammen und legt so einen Druckverband an. Er ist einschlagfest, energieresistent und besteht aus Omnipolymer. Deshalb hält er bis zu einem gewissen Grad sogar Nadlermunition ab. Aber nur bis zu einem gewissen Grad! Die Medo-Anzeigen befinden sich auf dem Brustdisplay und in Ihrem HUD. So haben Sie alle Daten vor Augen. Diese Anzüge sind nicht exobetrieben wie die alten weltraumtauglichen Kampfanzüge, deshalb haben Sie die absolute Kontrolle und brauchen kein spezielles Training für die Handhabung!«
Na, das ist doch schon mal was! , dachte Jake. Das ersparte ihnen gebrochene Knochen. In der Vergangenheit hatte man Exomodelle eingesetzt. Die klobigen Anzüge waren computergesteuert und verfügten über hydraulische Gelenke. In einen solchen Anzug gesteckt, konnte einem Soldaten zwar kaum etwas geschehen – nur ergaben sich dann Probleme, wenn das Steuerprogramm fehlerhaft war, oder wenn ein Soldat im Kampfstress falsche Bewegungsbefehle gab. Dann konnte es geschehen, dass der Anzug sich selbstständig machte und dem Soldaten die Knochen brach.
Santos fuhr fort: »Der Stoff des Thermodyn ist aus organischen Nanorobotern. Er reguliert die Wärme.
Egal, wie die Temperaturen draußen sind, ihr werdet es nicht merken. Falls jemand schwitzt, saugt der Anzug die Feuchtigkeit auf, filtert sie und lagert das Wasser als Trinkwasserreserve ein. Das klappt übrigens auch, wenn Sie unten herum mal undicht werden sollten.«
Einige lachten.
Der Colonel wies auf den Gürtel. »Hier finden Sie ein Kampfmesser, und ein Allzweckwerkzeug, so etwas wie ein Schweizer Armeemesser, aber umfangreicher. Sie alle sind darauf trainiert, mit diesem Werkzeug umzugehen? Gut. Informationen erhalten Sie entweder über ihr HUD oder konventionell, ist das soweit klar?«
»Aye, Sir!«, riefen die zehn Soldaten wie aus einem Munde.
»Das beste jedoch ist, dass wir mit dem Thermodyn nicht ortbar sind. Der Anzug lässt keine messbare Körperwärme nach außen, also sind wir mit Wärmetastern nicht zu entdecken.«
Beifälliges Gemurmel.
Yefimov hob den kleinen Rückenkoffer hoch. »Hiermit experimentieren wir seit fünf Jahren. Davon sind genauso wie von den Anzügen acht Stück an Bord. Der minimierte Antigrav im Tornister ist ebenfalls mit lenkbaren Rückstoßdüsen ausgerüstet, die von Brennstoffzellen betrieben werden und es Ihnen gestattet, bis zu fünfzig Kurskorrekturen, Bremsvorgänge und so weiter vorzunehmen. Sind die Akkus für den Antigrav leer, sehen Sie zu, dass Sie irgendwo eine Sonne auftreiben, die die Batterien über die in den Tornister integrierten Solarzellen wieder aufladen kann. Mit dem Rückstoßantrieb werden Sie zur Außenhülle der STARLIGHT gelangen. Die im Anzug integrierte Steuerung ist kinderleicht und gleicht der in den schweren Kampfanzügen. Linke Faust ballen, Stoß nach links und umgekehrt.«
Murmeln. Kopfschütteln. Einige probierten die Handgriffe gleich an Ort und Stelle aus, ohne dabei das Gerät zu aktivieren.
»Abschließend – die Waffen.« Yefimov hob ein Gewehr hoch. »Wir haben damit trainiert. Nun zeigen Sie, was Sie gelernt haben, Männer. Ein neues 18-mm-Strahlengewehr ersetzt die früher gebräuchlichen Gauss-Gewehre. Dazu unsere Faustfeuerwaffe, der allseits beliebte Nadler.«
Jake nahm das
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