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Sternenfaust - 120 - Die Welten der Erdanaar

Sternenfaust - 120 - Die Welten der Erdanaar

Titel: Sternenfaust - 120 - Die Welten der Erdanaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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fühle ich, dass wir den Weg Turanors nicht verlassen werden – wie auch die meisten anderen Welten der Alendei sich von ihrem Ältesten nicht abkehren.
    Handelt im Sinne der Erhabenen, Lanai! Dies ist der einzige Weg – jeder andere bedeutet Schrecken und Verderbnis.
     
    *
     
    Eine Welle von Euphorie durchströmte den Christophorer. Turanor vermittelte ihm die Erinnerung in so behutsamer Weise, dass sich der Mönch gefahrlos darauf einlassen konnte. Jetzt bewahrheiteten sich die vielversprechenden Äußerungen Meister Williams und Doktor Tregardes.
    Das Bild von Turanors Mutter verblasste allmählich und machte einem hellviolett strahlenden Himmel Platz, über den einige wenige, sehr kompakt wirkende Cumuluswolken zogen. Die gelbe Sonne erschien nur wenig größer als Sol. Zu seiner Verwunderung spürte Izanagi heimatliche Gefühle – bis er begriff, dass es Turanors Empfindung war, die sich ihm vermittelte.
    Langsam schwenkte der Blick herum, und der Christophorer zuckte innerlich zusammen, als überraschenderweise ein riesiger Mond in Sicht kam. Der graublaue Himmelskörper stand verwaschen über dem Horizont und dominierte den Himmel auf eindrückliche Weise.
    Kein Mond …
    Izanagi erschrak fast zu Tode! Kein Mond lautete der Gedanke – und jemand anderes hatte ihn in seinem Kopf gedacht! Izanagis Herz raste. Hier geschah etwas, das er nur aus Meister Williams Berichten über seine Begegnungen mit der Entität kannte.
    Ich höre dich, Turanor! , dachte Izanagi konzentriert.
    Es ist kein Mond. Es ist Helemaiu, der andere Planet unserer Heimat.
    Ich fasse es nicht! Ich bin nicht länger taub!
    Unsere Füße aber stehen auf Helemaii, und beide Planeten umkreisen einander. Zusammen aber rotieren sie um Voraandir, unsere Sonne.
    Helemaii , wiederholte der Christophorer in seinen Gedanken. Er war überglücklich, dass die Kommunikation nun doch zustande gekommen war.
    Ja, dies ist der Name. Doch sagen wir gewöhnlich Helemaii’nu zu unserer Welt – und meinen beide Planeten, den einen wie den anderen.
    Bruder Izanagi empfand helle Freude. Diese Art der direkten Kommunikation war seines Wissens noch nie zwischen Menschen und Erdanaar zustande gekommen. Er glaubte nicht daran, dass ausschließlich er selbst für dieses Gelingen verantwortlich war.
    Die Erdanaar mussten ihre Fähigkeiten zur Verständigung mit den Menschen auf irgendeine Weise erweitert haben. Zumindest dieser eine Erdanaar hier – Turanor.
    Nun komm mit mir, Izanagi. Dies ist der Weg zu den Räumen der Unterweisung. Viele Umläufe sind es her, seit ich dort das Wissen der Alendei in mich aufnahm.
    Es war, als ob Turanor ihn an der Hand nähme, um ihn behutsam in die Welt eines uralten Volkes zu führen. Vor dem geistigen Auge des Bruders entstand ein Weg, der von hohem Buschwerk gesäumt war, das sich wie Millionen ineinander verschlungener Wurzeln ausnahm. An manchen Stellen hatten farnartige Bäume die Sträucher durchstoßen und ragten hoch in den violetten Himmel. Der Christophorer schwebte diesen Weg entlang und hatte das seltsame Gefühl, dass ihm alles sowohl fremd als auch vertraut war.
    Was tun diese Erdanaar dort drüben, Turanor?
    Auf der rechten Seite war das Buschwerk gewichen, und eine ausgedehnte Lichtung wurde sichtbar, auf der eine Gruppe von Erdanaar in einem weiten Kreis saß. In dessen Zentrum befand sich eine graugrüne, organisch wirkende Masse, die, wie Izanagi jetzt feststellte, in Bewegung war. In dem riesigen Klumpen gab es strudelartige Strukturen, die sich allerdings so gemächlich drehten, dass dies nur bei genauem Hinsehen erkennbar war. An vielen Stellen blähten sich Blasen mit schneckenhafter Langsamkeit, und es hatte den Anschein, dass sie eine Ewigkeit brauchten, um zu platzen. Alle Erdanaar hatten die Augen geschlossen, und ihre Hände ruhten auf den untergeschlagenen Beinen. Vor jedem der dort Sitzenden befand sich ein seltsames Gerät, das wie eine Metallkiste wirkte. Aus der oberen Fläche ragte ein kurzer Stift heraus, der von innen zu leuchten schien und dessen Farbe zwischen Dunkelrot und Lila wechselte.
    Sie konzentrieren sich, Izanagi. Mit jedem Aufgang Helemaius kommen sie hierhin – so lange, bis das Haus geformt ist.
    Sie bauen ein Haus?
    So kannst du es sagen. Sie sind Meister in der Formung Kelaaris. Viele Umläufe lang lernten sie, es zu formen. Dies ist schwierig, denn Kelaari ist eigensinnig. Wer keine Übung in der Formung und Lenkung hat, tötet Kelaari. Dies ist ein Frevel, denn das Leben

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