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Sternenfaust - 120 - Die Welten der Erdanaar

Sternenfaust - 120 - Die Welten der Erdanaar

Titel: Sternenfaust - 120 - Die Welten der Erdanaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Helemaii’nus um Voraandir. Erst wenn ein Alendei jeden Punkt seines Planeten erreichen kann, ohne sich zu verausgaben, darf der Unterweiser daran denken, seinen Schützling auf den Großen Schritt vorzubereiten. Niemals wird er ihn hierher schicken, solange er noch Bedenken trägt, dass sein Schützling in Gefahr geraten könnte.
    Izanagi bemerkte, wie der junge Turanor die Augen öffnete und zur Seite sah. Doch blickte er nicht Yonar an, sondern eine jugendliche, anmutige Alendei, die nicht weit von ihm stand und seinen Blick erwiderte. Dieser Kontakt dauerte nicht länger als zwei Sekunden. Beide schlossen wieder die Augen und hoben die Köpfe zum Zwillingsplaneten.
    Die Frage, die sich in Izanagi formte, gelangte augenblicklich zu Turanor, wie der Bruder an der peinlichen Berührung merkte, die vom Erdanaar zurückstrahlte.
    Die meditative Versenkung vor dem Großen Schritt ist wichtig, um ihn gefahrlos zu bewältigen, kommentierte Turanor. Die Unterbrechung der Meditation ist gefährlich, da man nun in kürzerer Zeit erneut in die Tiefe sinken muss. Doch es war Saraani, die ich an jenem Tag zum ersten Mal sah … nie mehr ließ sie mich los.
    Izanagi bemühte sich, seine Gedanken abzuschirmen, denn er fühlte die Berührung und Trauer Turanors. Der Christophorer wollte den Erdanaar nicht bedrängen und ihm die Freiheit lassen, den Erinnerungsweg nach seinem Gusto fortzusetzen.
    Dies tat Turanor auch. Denn vor Izanagis innerem Auge formte sich schemenhaft eine riesige Landmasse. Er hatte das Gefühl, auf diesen Kontinent niederzufallen. Immer feiner zeichneten sich die Strukturen ab. Blaugrüne Vegetationsgebiete enormen Ausmaßes wurden erkennbar. Graue Flecken entpuppten sich als Städte. Zwischen zweien solcher Städte erschien ein graues, kreisförmiges Gebilde, das mit zunehmender Annäherung größer und größer wurde. Izanagis imaginärer Sturz stoppte einige Hundert Meter über dem Rund. Ein Amphitheater! Tausende Erdanaar befanden sich in der Arena und auf den Rängen. Ein Meer schwarzhaariger Köpfe … Urplötzlich wurde dem Bruder klar, dass sein Geist nicht mehr auf Helemaii sondern auf dem Zwillingsplaneten Helemaiu weilte. Die Novizen dort bereiteten sich ebenfalls auf den Großen Schritt vor. Nun verstand Izanagi, dass Turanor ihn an der geistigen Vorbereitung auf den Sprung teilnehmen ließ. Was der Mönch sah, war das erinnerte Vorstellungsbild Turanors, das dieser damals mit höchster Konzentration in sich heraufbeschwören musste, um das Ziel seiner Teleportation nicht zu verfehlen. Und jetzt begriff der Christophorer, dass die jungen Erdanaar von Helemaii und Helemaiu im selben Augenblick springen würden.
    Zum ersten Mal würden diese Alendei ihren Geburtsplaneten verlassen und durch das Vakuum des Weltraums teleportieren, um in der Arena des jeweils anderen Planeten zu materialisieren.
    Offenbar dachte Turanor nicht daran, Izanagi zu schonen, denn er ließ ihn an der immensen Konzentration teilhaben, die ein Novize aufbringen musste, um zum ersten Mal die Planetendistanz zu überwinden. Die Phase der ungerichteten Meditation ging über in die bewusste Fokussierung auf das Ziel. Und Izanagi spürte das Ziel, die mentalen Fühler streckten sich durch das Vakuum bis zum Amphitheater von Helemaiu. Die Anspannung wuchs, und mit jedem Atemzug kam man dem großen Moment näher. Alles wartete auf das telepathische Signal, das von den Unterweisern kommen würde. Sie nahmen einen besonderen Platz im Stadion ein und bildeten ein Kollektiv, das wiederum mit dem entsprechenden Kollektiv auf Helemaiu zu einer größeren Einheit verschmolz.
    Izanagis Herzschlag beschleunigte sich, und die Gedanken, die jeder junge Alendei am Tage von Turanors Initiation gehabt haben mochte, wurden zu den seinen. Was passiert, wenn ich es nicht schaffe und im Raum zwischen den Planeten materialisiere? Meine Zellen werden platzen, und augenblicklich werde ich erkalten – tiefgefroren und hart wie ein Stück totes Kelaari werde ich sein. Und was ist, wenn ich es zwar bis in die oberen Atmosphärenschichten von Helemaiu schaffe, aber zu wenig Luft bekomme, um noch einmal zu teleportieren? Eine Sternschnuppe für Helemaiu werde ich sein. Und wenn ich zu weit springe und im Erdreich unter der Arena materialisiere, so habe ich gleich mein Grab gefunden.
    Izanagi spürte, wie sich das Signal anbahnte. Man konnte es mit einem lauten Pfiff in einer Kathedrale vergleichen, den man auf der Zeitstrecke umgedreht hatte, sodass

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