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Sternenfaust - 122 - Das Wrack

Sternenfaust - 122 - Das Wrack

Titel: Sternenfaust - 122 - Das Wrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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lauschte Max ihnen nach. »Entschuldige«, sagte er dann sanfter, »ich habe keine Ahnung, wo das jetzt herkam.«
    Natalie blickte ihn ausdruckslos an. »Aber ich. Das ist die Strahlung, die Metamorphose – wie immer du es nennen willst. Du bist ein Mann, Max, und somit nicht immun. Es hat angefangen.«
    Brooks dachte an die Svensson-Brüder und den kahlköpfigen Komponisten, und ein Schauer lief über seinen Rücken. »Ein Grund mehr, endlich abzuhauen«, sagte er mit belegter Stimme und machte sich erneut an die Arbeit. »Wenn ich nur ein Display hätte! Mit den Verbindungen allein lässt sich schlecht beurteilen, ob der Türmechanismus kurzgeschlossen werden kann.«
    »Kann er nicht«, sagte Natalie leise. »Ich hab alles probiert. Ohne Erfolg.«
    »Aha«, widersprach Max jovialer als er sich fühlte. »Aber du hattest nie mich dabei – den Schrauber. Vergiss nicht: Ich habe mich heute sogar schon in euren Bordfunk eingehackt.«
    Er hatte keinen Schimmer, was er machen würde, falls ihm die Flucht gelang. Himmel, er wusste nicht einmal, ob die Kleine nicht Recht hatte und ohnehin längst alles vorbei war. Aber man musste immer darauf vertrauen, dass es Möglichkeiten gab – das hatte man ihm auf der Akademie beigebracht. Nur wer aufgab, hatte verloren. Natalie mochte innerlich kapituliert haben, was er ihr angesichts ihrer langjährigen Einzelhaft kaum verdenken konnte, aber er selbst war davon noch weit entfernt. Außerdem: Wenn die Alternative darin bestand, auf den Wahnsinn zu warten und irgendwann über Natalie herzufallen, dann machte er doch lieber an der Tür weiter. Alles war besser als das.
    Max hatte gerade zwei weitere Verbindungen freigelegt, als sich plötzlich jemand an der Tür zu schaffen machte. Mit einem lauten Quietschen öffnete sie sich und schwang in die dafür vorgesehene Vertiefung in der Wand zurück. Ein Mann trat auf die Schwelle. Es war der Bärtige mit dem Overall, und was er sah, schien ihm nicht zu gefallen.
    »NEIN!«, brüllte Ottomann aufgebracht und blickte Natalie aus weit aufgerissenen Augen an. »Nicht du – der Neue! Wo ist er?«
    Max befand sich rechts von ihm, außerhalb seines direkten Sichtfelds. Wenn Ottomann sich umdrehte, sähe er ihn sofort, doch der wirre Ingenieur schien allein auf Natalie fixiert. Und Max bekam eine Idee.
    »Äh, was?«, fragte Puissances Tochter zögerlich, als er ihr mit Gesten bedeutete, zu reden. Sie sollte den Bärtigen ablenken, nur ein paar Sekunden lang. Vielleicht gelang es Max dann …
    »Na, dieser Typ im Schlafanzug«, sagte Ottomann, der sich offenbar angesprochen fühlte. Seine Stimme war tief, bedrohlich. »Puissance meinte, er befände sich hier. Ich hätte da ein paar Fragen an den Burschen!«
    Das glaub ich gern , dachte Brooks. Vermutlich hast du Lust darauf, mir die nächste Tracht Prügel zu verabreichen! Fieberhaft fummelte er an den Kabeln herum, brachte lose Enden zusammen und wickelte Kontakte umeinander.
    Dies war ihre Chance. Es musste einfach gelingen. Er hoffte nur, dass er sich noch gut genug an die technischen Skizzen erinnerte, die er vor Stunden in Ottomanns Quartier hatte hängen sehen.
    Im nächsten Moment geschah das Wunder. Irgendetwas zwischen seinen Fingern schlug Funken, und ein dünner Rauchfaden stieg aus dem offenen Paneel auf. Dann schwang die Tür zurück. Mit haarsträubendem Tempo schoss das metallene Portal aus seiner Vertiefung und stieß gegen den völlig überraschten Ottomann, der daraufhin das Gleichgewicht verlor und gegen die Wand prallte. Regungslos sank er zu Boden.
    Irritiert ob des plötzlichen Widerstands schloss sich die Tür nicht vollends, sondern glitt wieder zurück, als müsse sie erneut Anlauf nehmen.
    »Jetzt!«, rief Max, sprang auf die Füße und streckte den Arm nach Natalie aus. »Nichts wie raus hier!«
    Sie hatten die Zelle kaum verlassen, da schnellte die Tür auch schon in Position. Diesmal ging sie zu – und Ottomann, der ohnmächtig in den Raum gefallen war, blieb hinter ihr zurück.
    »Wohin jetzt?«, fragte Natalie aufgeregt und blickte sich in dem menschenleeren Korridor um. Max konnte nur erahnen, wie lange sie nicht mehr außerhalb ihres Zimmers gewesen war.
    »Keine Ahnung, ich …« Plötzlich verstummte er. Ich Idiot. Ich unfassbarer Idiot! Gesehen, aber nicht gehandelt. Wie blöd kann man eigentlich sein?
    Max schüttelte den Kopf, für einen Moment entsetzt ob seiner eigenen Schusseligkeit. »Doch«, sagte er leise und packte die junge Frau bei den

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