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Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen

Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen

Titel: Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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jeweiligen Umfeld zu befinden. Es war verblüffend zu sehen, wie sich die Körper zusammenkrümmten oder auch zurückgestoßen wurden, als haben sie direkte Treffer erhalten. Ja, sie schienen sogar zu interagieren, einmal hob Savanna ihr rechtes Bein und stieß es in der Luft gegen Nichts , drückte sich aber an diesem Nichts zurück und in die Höhe. Gleichzeitig brach Krvallo in seinem Ring zusammen.
    »Die Macht der Einbildung«, sagte Toler. »Oder auch der Psyche, gekoppelt mit Impulsen einer hochwertigen Technik, ganz wie du willst. Es ist erstaunlich.«
    Noch erstaunlicher fand Harry allerdings die beiden Schnittwunden, deren unvermutetes Entstehen er direkt beobachtet hatte – als sei ein unsichtbarer Dolch durch das Fleisch von Savannas Oberarm und im zweiten Fall in Krvallas Oberschenkel gefahren.
    »Hin und wieder kommt es zwar nicht zu äußerlich sichtbaren Wunden«, meinte Toler, »aber zu inneren Blutungen. Sehr hässlich, weil nicht direkt zu erkennen. Es wurden schon Organe perforiert oder auch Arterien weit unter der Haut durchschnitten. Einmal sah ich einen Kampf mit Fackeln. Ich schwöre , dass ich hörte, wie das Fleisch knisternd verschmorte. Rauch stieg auf, und es stank geradezu widerlich. Verbranntes Fleisch ist einfach …«
    »Schon gut«, unterbrach Harry. Er konnte es sich vorstellen. Aber er wollte es gar nicht.
    Irgendwann, mindestens eine Stunde später, stieg Savanna völlig erschöpft aus dem Ring. »Ich bin bereit für den Ernstfall«, sagte sie.
    Harry konnte nur hoffen, dass sie damit recht behielt.
     
    *
     
    Die Menge johlte, als Savanna in den Ring stieg.
    Beiläufig fragte sie sich, wie Wistl ohne große Vorankündigung derart viele Zuschauer in seine Kampfhalle bekommen hatte. Er schien äußerst geschäftstüchtig zu sein.
    Der Verteidiger Sinnie wurde mit großen Worten angekündigt und war ohne Zweifel der umjubelte Star der Veranstaltung.
    Die Wetten des Abends standen astronomisch schlecht für Savanna. Kaum jemand schien Zweifel am Ausgang dieses Kampfes zu haben; dennoch war die Menge herbeigeströmt, um zu sehen, wie sie ihre Niederlage einfuhr.
    Außerdem bestand der Großteil der Zuschauer – der Gaffer – aus Männern, sowohl Menschen als auch J’ebeem. Und Männer waren wohl zu allen Zeiten gleich und unterschieden sich nicht von ihren Vorfahren seit Jahrhunderten: Sie liebten es, leicht bekleideten Frauen zuzusehen.
    Savanna trug die traditionelle Kleidung der Ringsimulation und fragte sich, wie traditionell es wohl sein konnte, wenn dieser Kampfsport doch noch vor wenigen Jahrzehnten ausschließlich von den insektoiden Mantiden betrieben worden war. Wahrscheinlich hatte Wistl, geschäftstüchtig wie er war, den Kleidungsstil sofort zu Beginn seiner Ära festgelegt.
    Eine Art glänzender Bikini umspannte Savannas Brüste, um Hüfte und Taille zog sich ein Geflecht aus Schnüren, zwischen den Beinen bedeckte nichts als ein gut fingerbreites Band notdürftig ihre Scham. Sonst war sie nackt, und die Tatsache, dass der Bikini sehr lose saß, würde sicher keinen der Zuschauer stören.
    Wistl hielt offenbar eine flammende Rede, die jedoch im Jubel der Zuschauer unterging. Eine Menge Lautsprecher beschallte die Zuschauerränge, den Kontrahenten selbst jedoch wurde dieser Luxus nicht gegönnt. Das allerdings, das musste sich Savanna eingestehen, wäre auch absolut unnötig gewesen.
    Der Kampf begann, die ersten Minuten waffenlos, zum Aufwärmen , wie Savanna im Vorfeld erklärt worden war.
    Sinnie schien direkt vor ihr im Ring zu stehen. Sein ganzer Körper war ebenso skeletthaft dürr wie seine Finger. Allerdings steckten in den sehnigen Muskeln eine Menge Kraft und Geschicklichkeit.
    Er schlug hart zu, täuschte und fingierte, wich unglaublich geschickt aus.
    Als seine Faust wieder einmal heransauste, wich Savanna nicht in dem Maß aus, wie es ihr möglich gewesen wäre. Dadurch bekam sie zwar einerseits einen Schlag gegen die Schultern ab – konnte andererseits jedoch ihr Knie in Sinnies Unterleib versenken.
    Die Projektion taumelte einen Schritt zurück und heulte auf.
    Nein – nicht die Projektion heulte auf, sondern das Original.
    Einige Schlagabtausche später forderte die Menge, dass es endlich richtig losgehen solle. Savanna sah keinen Grund, dem nicht zu entsprechen.
    Wistl unterbrach kurz, betonte noch einmal, dass es ab sofort keinerlei Regeln mehr gab – außer derjenigen, den Gegner nicht willentlich zu töten. Das willentlich hinterließ bei der

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