Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 124 - Das Geheimnis der Schriften (1 of 2)

Sternenfaust - 124 - Das Geheimnis der Schriften (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 124 - Das Geheimnis der Schriften (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
Beherrschung kämpfte und den Alendei am liebsten niedergeschlagen hätte. »Wir geben zu, wir wissen nicht, wer der Schöpfer der Menschen ist«, sagte sie mit fester Stimme und trat in Yonars Gesichtsfeld. »Aber wer es auch war, er schuf uns mit dem Wunsch, mit der Sehnsucht, unsere Grenzen immer weiter hinauszuschieben. Das ist ein Wesenszug von uns, den wir nicht unterdrücken können. Niemand kann das verlangen, egal, wieviel Macht er hat. Nicht einmal die Basiru-Aluun – auch wenn es die sind, deren Diener Ihr seid.«
    Yonar schwieg für einen Moment. »Dieser Wunsch ist eure Nemesis. Ihr seid gefährlich«, erwiderte Izanagi dann. »Eure Expansionsbestrebungen, euer Forscherdrang zerstört.«
    »Wir wollen nichts zerstören«, antwortete Captain Frost prompt und entschieden. »Dazu haben wir Turanor und die Seinen bei uns, damit bei unseren Forschungen nichts zerstört wird.«
    »Dennoch zerstört ihr! Indem ihr zugelassen habt, dass er sich euch anschließt, habt ihr uns entzweit! Nie zuvor kam das in der Geschichte der Alendei vor, kein Volk, keine Bedrohung konnte uns jemals spalten.« Izanagi zuckte zusammen, als er die Bitterkeit und die Wut, die nicht seine waren, in seiner Stimme hörte, und schauderte, als er sie auch zu spüren begann. »Wir Alendei waren ein einiges Volk! Bis ihr aufgetaucht seid und Turanor, unser Ältester, den rechten Weg verließ! Das kann nicht so weitergehen. Wir sind hier, um euch aufzuhalten. Und mit euch alle, die euch, den Gaianii, folgen und nicht uns, die wir die Weisheit der Basrul anerkennen!«
    »Und wenn wir das nicht tun können?«
    »Dann werdet ihr alle vernichtet. Mehr gibt es nicht zu sagen. Wir werden euch zerstören, damit ihr nicht damit fortfahren könnt, andere zu zerstören!«
    In diesem Moment spürte Izanagi, dass die feurig kalten Drähte, die sich in sein Gehirn, ja noch tiefer, in seine Gedanken, gebohrt und sie umschlungen hatten, sich ganz plötzlich lösten und zurückgezogen wurden. Der Schmerz – war es überhaupt Schmerz? – des Loslassens war fast so heftig wie der des Eindringens. Auf einmal verließ ihn alle Kraft, und erst jetzt merkte er, dass es nicht seine eigene Kraft gewesen war, die ihn aufrecht erhalten hatte, sondern die von Yonar. Jetzt, wo diese nicht mehr vorhanden war, spürte er unendliche Erschöpfung und Müdigkeit wie eine Tsunamiwelle über sich hereinbrechen. Seine Finger hatten nicht mehr die Stärke, um das Geländer des Kommandobalkons festzuhalten und ließen es los. Seine Knie trugen ihn nicht mehr, und er sank in sich zusammen.
    Er bekam kaum die Aufregung mit, als der Admiral auf ihn zustürzte, um ihn zu halten und ihn sanft auf den Boden legte. Der Untergrund war kühl. Nicht glühend heiß, nicht eisig kalt wie flüssiger Stickstoff, einfach nur kühl.
    Auf der Brücke brach Hektik aus, rasch hin und her geworfene Befehle besagten, den Eindringling zu fassen, doch Izanagi wusste, dass Yonar die STERNENFAUST bereits wieder verlassen hatte. Er wollte sagen, dass er in Ordnung sei, dass sich alle nicht auf ihn oder Yonar, sondern lieber auf die Schiffe da draußen konzentrieren sollten.
    Doch er brachte kein einziges Wort heraus. Er schloss erschöpft die Augen.
    Ich bin so müde …
    Es wurde dunkler um ihn. Kurz bevor er endgültig in der samtenen Schwärze versank, die immer dichter wurde und die Ruhe versprach und Schlaf, hörte er noch, wie Commander Alyawarry dem Admiral etwas zurief.
    »Sir! Sir, die Schiffe der Erdanaar laden ihre Waffen! Sie richten sie auf uns und den Planeten!«
    Es klang, als spreche Alyawarry durch dicke Wattelagen. Die Antwort Taglieris und die plötzlich wieder entstehende Hektik der Schlachtvorbereitungen bekam der Christophorer nicht mehr mit.
    Er konnte der Verlockung, das Bewusstsein zu verlieren, nicht länger widerstehen.
     
    *
     
    Solare Welten, Erde, New York
     
    Gondel Harath langweilte sich.
    Auch die schöne Aussicht aus dem persönlichen Gleiter der Botschafterin auf die Silhouette der Wolkenkratzer und auf den East River konnte nicht darüber hinwegtrösten.
    Dieser Jo Schüssler, oder wie er auch immer sich dieser J’erde nannte, war unerfreulich unsubtil. Harath wurde klar, wie privilegiert er bisher gewesen war, es nur mit J’erde zu tun gehabt zu haben, die wussten, wie sie mit den Söhnen von Ebeem bei Verhandlungen umzugehen hatten. Sicher war auch das Botschafterin Ndogos Verdienst, und Harath nahm sich vor, sich dafür bei Gelegenheit noch einmal bei der

Weitere Kostenlose Bücher