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Sternenfaust - 124 - Das Geheimnis der Schriften (1 of 2)

Sternenfaust - 124 - Das Geheimnis der Schriften (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 124 - Das Geheimnis der Schriften (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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anschloss. Er hatte angeboten, die Wandlerschiffe der Menschen zu den Basiru-Aluun zu bringen – oder zumindest bei der Suche zu helfen. Keiner der drei Christophorer, die bisher Kontakt mit ihm gehabt hatten, hatte Misstrauen empfunden oder hatte davor gewarnt, sich den Erdanaar, die sich selbst die Alendei nannten, anzuschließen. Oder ihnen auch nur mit Vorsicht zu begegnen. Alle drei hatten Turanor vorbehaltlos vertraut.
    Und wir alle haben es ihnen nachgemacht – und damit haben wir uns den Alendei völlig ausgeliefert , dachte Taglieri bitter. Ich habe mich vom Urteil dieser pazifistischen Mönche leiten lassen, statt mich auf mein eigenes zu verlassen. Und ich sollte mittlerweile wirklich gelernt haben, dass mich dieses Urteil so gut wie nie im Stich lässt.
    Hat mich der Prozess wegen der Verfolgung der STARLIGHT so eingeschüchtert?
    Doch dann schob er seine Schuldgefühle beiseite. Er konnte sie jetzt nicht brauchen. Er überlegte, was als nächstes zu tun war – immerhin hielten die Angreifer gerade still. Die Hektik, die kurz nach dem Angriff auf der Brücke der STERNENFAUST ausgebrochen war, war angespannter Ruhe gewichen. Die Ortung und die Waffenkonsole riefen sich gegenseitig halblaut die Meldungen über die Bewegungen der Erdanaar-Schiffe zu. Commander Black Fox hatte keine großen Schäden gemeldet, nur einen mikroskopischen Hüllenbruch in einem der Hangarbereiche. Einige der Techniker waren bereits unterwegs, um ihn zu versiegeln und zu reparieren. Es schien so zu sein, als hätten die Erdanaar nach ihrem Auftauchen erst einmal die Fronten klarmachen wollen.
    Eine Pattsituation. Kein Wunder , schoss es Taglieri durch den Kopf. Die Alendei sind derart in der Übermacht – sie können es sich jetzt leisten, uns zappeln zu lassen. Aber so leicht wollte er es den Brüdern nicht machen! Er wandte sich zu Izanagi um.
    »Bruder, können Sie Turanor herbeirufen?«
    Izanagi nickte langsam. »Ich habe schon daran gedacht. Aber ich weiß nicht, ob meine Gedankenkraft ausreicht, ihn zu rufen. Bisher haben wir bei einer Verbindung immer direkt den nächsten … nun ja, Termin ausgemacht, wenn Sie so wollen … – Ich glaube, er wollte mich damit nicht in die Verlegenheit bringen, ihn wirklich rufen zu müssen«, fügte Izanagi kleinlaut hinzu.
    »Versuchen Sie’s!« Vince formulierte diesen Satz absichtlich als Befehl, in der Hoffnung, dem Bruder so etwas Sicherheit und Halt geben zu können. Er und Captain Frost wechselten noch einen Blick und sahen dann gespannt zu Bruder Izanagi hinüber. Dieser schloss die Augen und konzentrierte sich.
    Das Gesicht des Christophorers wurde innerhalb von Sekunden von einer angespannten und beinahe verzerrten Miene voller Besorgnis zu einem fast seligen, ruhigen Ausdruck völligen Friedens. Taglieri musste sich zusammennehmen, um sich von dieser sichtbaren Konzentration nicht anstecken zu lassen und mit halbem Ohr bei den Geschehnissen auf der Brücke zu bleiben. Vince beneidete den Mönch für einen Moment um diese Fähigkeit, diese Entspannung einfach anknipsen zu können.
    Auch die anderen Brückenmitglieder schienen zu spüren, dass sich die Atmosphäre auf dem Kommandobalkon geändert hatte. Stille breitete sich aus.
    Bis eine Stimme durch die Stille hallte und die Konzentration jäh unterbrach.
    »Vorsicht! Sir, Ma’am – ein Eindringling!«
     
    *
     
    Izanagi zuckte bei dem plötzlichen Aufschrei zusammen. Mit einem Schlag aus der meditativen Stimmung gezerrt riss er die Augen auf und starrte in das Gesicht eines Fremden. Der Schock über die Unterbrechung seiner Konzentration traf ihn so tief, dass er ihn erst ein paar Sekunden später wie einen Schwall eiskalten Wassers spürte.
    Vor ihm stand eindeutig ein Alendei. Er hatte die gleiche blasse Haut und die grünen Augen mit den mandelförmigen Pupillen wie Turanor, aber sein Haar schien eine Schattierung heller zu sein, auch war er größer und ein wenig schlanker. Doch auch er trug eine Schärpe um den eng anliegenden samtigen Anzug, auch wenn diese eine andere Farbe besaß als die des Ältesten der Alendei.
    Das Gesicht kam Bruder Izanagi seltsam bekannt vor. Es hatte bei weitem nicht den ruhigen und freundlichen Ausdruck, den Turanor gewöhnlich zur Schau trug. Der Alendei, der hier vor Izanagi stand, war eindeutig feindselig. Oder zornig. Genau konnte Izanagi das nicht sagen.
    Für einen Moment war der Christophorer unsicher. Warum kam ihm dieser Mann hier so bekannt vor? Er hatte doch bisher nur

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