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Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum

Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum

Titel: Sternenfaust - 128 - Katastrophe im HD-Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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korrigierte sie sich im Geiste. Ich kann mir ungefähr vorstellen, welcher Inhalt damit festgehalten wurde und welchen Zweck der Text hat. Ich kann nur hoffen, soviel zu erraten oder aus dem Gedächtnis zu rekonstruieren, dass es dem Admiral und Captain Frost weiterhilft. Und damit den anderen.
    Mary Halova hatte ihr Studium an der Wega-Universität in Capetown auf Wega IV begonnen. Dabei hatte sie auch Jubar gelernt, die hochkomplexe Sprache der J’ebeem. Ein anderes Fach war Kryptologie gewesen, und sie hatte sich während ihrer Zeit an der Star Corps-Akademie, auf der sie dann auch ihren Abschluss gemacht hatte, auch intensiv mit den Schriftzeichen der Toten Götter befasst. Doch diese zu lesen war schwierig. Keiner – außer einigen Computern, die man zu allem Überfluss auch noch hatte zusammenschalten müssen – hatte Aufzeichnungen dieses ausgestorbenen Volkes in einen wirklich verständlichen Text übersetzen können. Mary kannte die Bedeutung von vielen Zeichen, doch da die Toten Götter offenbar eine so ganz andere Weltsicht gehabt hatten als die Menschen oder die meisten der Völker, auf die sie bisher getroffen waren, musste die Bedeutung vieler der komplizierten Zeichen im Dunkeln bleiben.
    Immerhin hatte Mary seit ihrer Ankunft heute Morgen schon das eine oder andere herausgefunden. Offenbar war eine Art Warnung auf diesem Teil des Gebäudes angebracht. Eine Warnung, es zu betreten oder auch nur zu berühren.
    Aber gut, das war zu erwarten gewesen und hatte den Admiral bei ihrem Bericht vor ein paar Stunden dann erwartungsgemäß auch nicht zu Begeisterungsstürmen hingerissen. Mary hatte nach einem kurzen Mittagsimbiss noch die bissige und eindeutig zweideutige Anweisung mit auf den Weg bekommen, doch etwas intensiver zu arbeiten und etwas weniger Volkskunde zu betreiben.
    Wahrscheinlich will er so schnell wie möglich aus diesem albernen Baströckchen raus. Es scheint ihm doch reichlich unbequem zu sein , dachte Mary und musste bei der Erinnerung an den griesgrämigen Taglieri kichern.
    »Mary fröhlich«, sagte Ningihu weich und legte sein Blasrohr auf seine Knie. Mary schreckte aus ihren respektlosen Gedanken auf und sah zu ihm hin. Er lächelte sie an. »Das gut.«
    Sie erwiderte das Lächeln unwillkürlich. »Ja«, sagte sie dann laut. »Ich habe an etwas Lustiges gedacht.«
    »Luß … tik?« Ningihu sah sie fragend an.
    »Ja, lustig heißt … man muss lachen, verstehst du?«
    »Mary lustig«, grinste Ningihu. Mary war schon mehr als einmal aufgefallen, dass Ningihu vielleicht einem sogenannten primitiven Volk angehörte, aber deswegen keineswegs dumm zu sein schien. Im Gegenteil, sie hatte den Eindruck, dass er wesentlich schneller Solar lernte als sie seine Sprache, die doch eigentlich viel einfacher sein sollte.
    Am liebsten hätte sie die kleine Sprachstunde noch etwas verlängert, aber dann fiel ihr wieder das grantige Gesicht des Admirals ein. Besser, sie arbeitete weiter. Sie strich erneut über die Oberfläche des Tempels und schrieb sich die Hieroglyphen schnell auf eine Art Pergament, das Ningihus Stamm aus der Haut von getöteten Sandwürmern zu gerben pflegte. Sie schrieb dabei mit einem abgebrannten Stück Holz – ein kleines Feuer brannte in ihrer Nähe – und hatte mittlerweile ein ansehnliches Stück Text »zu Papier« gebracht. Immerhin. Jetzt muss ich nur noch einen halbwegs sinnvollen Text daraus übersetzen. Sie starrte das Pergament jetzt ein wenig ratlos an.
    »Das hier ist ein Partikel, der einem Verb einen Futur-Aspekt verleiht. Scheint, als würde das in der Zukunft desjenigen geschehen, der das liest«, murmelte sie. »Zusammen mit dem Zeichen für Gefahr und dem hier für Gebäude könnte das eine Warnung sein.«
    Sie seufzte. »Ningihu, weißt du wirklich nicht, wie man in dieses Gebäude hineinkommen kann?«
    Ningihu sah sie schweigend an. Für einen Moment fragte Mary sich, ob er sie nicht verstanden hatte. Doch dann fiel ihr ein, wie aggressiv und geradezu hysterisch sich die Schamanin seines Stammes benommen hatte, seit die Besatzung der STERNENFAUST die Absicht erklärt hatte, hierhin kommen zu wollen. Auch wenn sich die Frau in eine der Hütten zurückgezogen hatte, der Stamm war in der Tat nicht begeistert gewesen, dass ein Teil der STERNENFAUST-Besatzung trotz der Warnungen und der Unmutsbekundungen der Schamanin dorthin gegangen war.
    Mary hatte nicht genau verstanden, was diese Frau dem Häuptling und Ningihu alles an den Kopf geworfen hatte, aber es

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