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Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Titel: Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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habe versucht, ihm klarzumachen, dass wir den Himmelskörper längst entdeckt hatten, als das geschah …«
    Seit Jahrhunderten , ging es Dana Frost durch den Kopf. Seit Jahrhunderten lebte das Wesen hier, und nur ein Gespräch mit Taglieri, und es begeht Selbstmord .
    »Lieutenant Halova«, rief Taglieri. »Haben Sie irgendetwas gefunden?«
    »Ich habe einige Schriftzeichen entdeckt. Es sind in der Tat die gleichen, die wir bislang bei den Ruinen der Erhabenen gefunden haben. Es sind die gleichen Muster. Es gibt für mich keinen Zweifel. Das hier ist einst von den Toten Göttern erbaut worden.«
    »Und?« Taglieri gab sich ungeduldig. »Können wir diese Technik nutzen?«
    »Leider nicht, Sir«, seufzte Mary Halova. »Es gibt keine Bedienfelder. Wir müssen davon ausgehen, dass das Alien die Geräte mit diesen gezackten Sonden, die irgendwie mit seiner Rüstung verbunden waren, gesteuert hat.«
    »Rüstung?«, wollte Dana Frost wissen.
    »Das Wesen sah so aus, als steckte es in einer Art Rüstung«, meinte Taglieri. »Doch die ist auch zu Staub zerfallen.«
    »Ich denke«, sagte Mary Halova zögerlich, »dass es sich um eine Art Energiekleidung handelte. Eine Art Projektion, so wie der Schutzschirm auch. Das Flimmern, das wir zunächst sahen … Ich glaube, dabei hat sich zuerst die Rüstung aufgelöst.«
    Als Admiral Taglieri sie fragend ansah, fügte sie hinzu: »Das heißt, dass dieses Wesen alles hier mit seinen Gedanken gesteuert hat. Sie sehen ja: Hier gibt es keine Tasten. Auch wenn die Wand auf Berührung reagierte und unsere Gedanken wiedergab, so war das Wesen offenbar der Impulsgeber. Der Verstärker. Daher auch die seltsamen Worte.«
    »Die seltsamen Worte?«, wollte Dana Frost wissen.
    »Das Wesen sprach von Erzengeln. Von Luzifer. Es hatte unseren Geist gescannt und erkannt, dass die Eingeborenen es für einen Gott hielten, und dass wir wiederum glaubten, die Technik gehöre den Toten Göttern.«
    »Sie wollen doch nicht sagen, dass in diesem Gefasel irgendein tieferer Sinn steckte?«
    Mary Halova nahm offenbar allen Mut zusammen, atmete tief durch und nickte. »Das will ich in der Tat. Es hat Begriffe verwendet, die mit dem biblischen Begriff ›Gott‹ verwandt sind. Und es hat diese Begriffe sicher nicht zufällig gewählt.«
    Taglieri schüttelte den Kopf. Manchmal kann er furchtbar stur sein , dachte Dana Frost. Er war ein absolut fähiger Kommandant. Nur manchmal fehlte ihm die Fantasie, der Glaube daran, dass dieses Universum nicht immer nur mit der simpelsten Antwort erklärbar war. Dass man manchmal auch um die Ecke denken musste, um es zu verstehen. Dass man nicht immer nur mit dem Schema F Erfolg haben konnte, und dass man sich und seinen Leuten auch Gelegenheit geben musste, über den Tellerrand hinauszublicken.
    Doch mit einem hatte der Admiral in der Tat recht: Das alles half ihnen im Moment nicht weiter. Sie hatten andere Probleme.
    »Was denken Sie?«, wollte Dana wissen. »Würde uns diese Kuppel vor dem Kometen Schutz bieten?«
    »Kaum«, erwiderte Mary Halova. »Selbst wenn der Himmelskörper woanders niedergeht, allein der Luftdruck, der unterhalb eines solchen Körpers entsteht, ist so hoch, dass eine Hitze von mehreren Tausend Grad entsteht. Dann würde durch den Aufprall so viel Staub und Erde aufgewirbelt, dass die Luft nicht mehr atembar wäre. Die Druckwelle würde wie eine riesige Feuerwalze über den ganzen Planeten hinwegrasen und alles verbrennen, bis tief in den Grund hinein. Vielleicht würde es sogar die Atmosphäre verbrennen.«
    »Dann hatte das Wesen zumindest in einer Sache keinen Unsinn geredet«, meinte Taglieri finster. »Wir werden hier alle sterben.«
    Mary nickte.
    Dana Frost sah der jungen Frau an, dass es ihr egal war. Den meisten war es egal. Sie hatten hier zu viel erlebt. Verraten von ihren Freunden und Gefährten auf der STERNENFAUST, ein endloser Überlebenskampf auf dem Planeten, die letzte schwache Hoffnung, die sich nun auch noch in Luft auflöste …
    Und bei Mary kam noch hinzu, dass sie sich gerade verliebt und diese Liebe verloren hatte.
    Ja, manchmal musste man wissen, wann der Zeitpunkt gekommen war, aufzugeben. Es machte keinen Sinn mehr, zu kämpfen. Man konnte nur noch mit sich Frieden schließen und sich auf das unweigerliche Ende vorbereiten.
     
    *
     
    Prototyp NX-1747, irgendwo in Transalpha
     
    »Na, bravo.« Petric Jane hob die Hände und applaudierte leise, als wolle er den Sarkasmus noch unterstreichen, der in seiner Stimme lag.

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