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Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Titel: Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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gehört.«
    »Vielleicht klappt diese telepathische Kommunikation doch nicht so gut«, vermutete Taglieri. Doch er durfte sich davon nicht aufhalten lassen. Er musste es noch einmal versuchen.
    »Mein Volk, die Menschheit, verfügt über Raumschiffe«, hob Admiral Taglieri erneut an. »Sie wissen nicht, wo wir sind. Wenn wir aber einen Funkspruch absetzen könnten, dann …«
    Das macht keinen Unterschied. Dein Volk ist dem Untergang geweiht. Die Erzengel werden euch holen.
    Taglieri atmete tief durch. »Ich …«, begann er zögerlich, »ich weiß nicht, wer damit gemeint ist: Erzengel.«
    Die, die ihr geködert habt. Die, die wir erschaffen haben.
    Das alles führte offenbar zu nichts. »Das können wir später besprechen«, versuchte es Taglieri noch einmal. »Wenn wir in Sicherheit sind, kümmern wir uns um diese … Erzengel.« Er atmete tief durch. Er konnte nicht glauben, was er da sagte. Sein Leben und das seiner Crew war in Gefahr, und er sprach mit einem fremden Wesen über Engel!
    Blut klebt an euren Händen.
    »Wir haben nichts getan!«, rief Taglieri bestürzt.
    Die Erzengel. Sie suchen nach meinem Volk. Nun haben sie mich gefunden, weil ich die Energiekuppel öffnete. Die Vernichtung dieses Planeten ist erst der Anfang. Es ist das Werk der Erzengel!
    »Hören Sie doch bitte«, versuchte es Taglieri noch einmal, und er kam sich vor wie ein Psychiater, der mit einem Wahnsinnigen sprach. »Der Himmelskörper, der auf diesen Planeten zurast, ist schon lange unterwegs. Wir haben ihn am Himmel entdeckt, lange bevor die Energiekuppel geöffnet wurde.«
    Und doch ist er die Folge. Jahrtausenden lebte ich hier, im selbst auferlegten Exil. Zusammen mit meiner Gefährtin. Wir wollten keine geistigen Schatten werden. Doch dann kam für sie die unvermeidliche Entstofflichung. Seit vielen Jahrhunderten schon bin ich allein. Ich kümmerte mich um die Unschuldigen, als der Planet zur Wüste wurde. In ihrer Unschuld waren sie sicher vor den Erzengeln. Bis jetzt.
    Taglieri wusste nicht mehr, was er sagen sollte. Hilfe suchend blickte er Mary Halova an.
    Wehrt euch nicht gegen den Tod! Euch kann nicht mehr geholfen werden. Selbst wenn man euch rettet, wird eure Natur, euer Wissen, die Erzengel weiter anlocken. Hütet euch. Hütet euch vor allem vor Luzifer. Er mag euch in Versuchung führen, aber er wird euch nicht helfen. Wenn ihr hier mit mir sterbt, gibt es vielleicht noch eine Hoffnung für euer Volk. Zumindest bleibt ihm dann noch ein wenig Zeit.
    Plötzlich schien die Luft zu flimmern.
    »Ich verstehe nicht, was wir Schlimmes getan haben sollen!«, rief Taglieri, fragte sich aber im gleichen Moment, welchen Sinn die Diskussion noch haben sollte.
    Dann beobachteten er und Mary Halova fassungslos, wie das fremde Wesen sich langsam verflüssigte. Nein, es war keine Flüssigkeit. Er war feiner Sand. So fein wie Staub.
    Das Wesen zerfiel vor ihnen zu Staub!
    Der Vorgang dauerte nur ein paar Sekunden. Am Ende war nur noch ein Häuflein blaues Pulver übrig, das auf dem Boden lag.
    Für einen Moment standen sie wie angewurzelt da. Keiner wagte, etwas zu sagen. Halova brach als Erste das Schweigen. »Sir?« Sie machte eine kurze Pause, dann sagte sie: »Was machen wir jetzt?«
    Vincent Taglieri räusperte sich. »Holen Sie Captain Frost und die anderen«, murmelte er schließlich mit rauer Stimme. »Wir durchsuchen das Innere der Kuppel. Vielleicht finden wir doch etwas, das wir zum Senden eines Funkspruchs benutzen können.«
    Doch insgeheim wusste Taglieri bereits, dass jede Suche sinnlos war.
     
    *
     
    »Die STERNENFAUST ist schussbereit.« Paleckis Stimme klang so emotionslos und unbeeindruckt wie immer. »Sie hat uns mit ihren Waffensystemen erfasst.«
    Franzen nickte. »Aber sie schießt nicht«, sagte er gelassen.
    Izanagi schüttelte den Kopf, gleichermaßen nervös wie verständnislos. »Warum? Weshalb verschwindet sie nicht einfach im HD-Raum? Warum bleibt sie hier und stellt sich dieser Situation?«
    Franzens Augen funkelten begeistert auf. »Weil Berger der Ansicht ist, Herrin der Lage zu sein. Wir haben es hier mit Stolz zu tun, Narada, nicht mit Logik. Berger sieht es schlicht nicht ein, klein beizugeben. Sie …«
    Als er nicht weitersprach, ergriff Izanagi wieder das Wort. »Sie ist derart von ihrer Macht über ihre ›Marionetten‹ überzeugt«, begann er, »dass sie keinen Grund hat, anders zu handeln. Ihrer Ansicht nach.« Der junge Telepath lächelte entschuldigend. »Zumindest habe ich diese

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