Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Titel: Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
»Wir waren kurz davor, und dann haben Sie’s uns verbockt. Kann es sein, dass Sie nicht wollen , dass wir erfolgreich sind?«
    Das war ein unverhohlener Angriff auf seine Autorität, und doch regte sich nichts in Phil Franzens Gesicht. Ungerührt blickte er dem Psycho-Telepathen von Far Horizon entgegen, kühl und unnahbar wie eh und je. »Kann sein«, antwortete er trocken und strich sich – wie es sein Markenzeichen geworden war – beiläufig nicht vorhandene Flusen von seinem tief schwarzen Uniformoberteil. »Ist aber nicht so.«
    »Dann erklären Sie mir doch bitte, welchen Plan Sie verfolgen«, setzte Jane nach, und seine stahlblauen Augen blitzten streitlustig auf. »Mein Partner und ich würden zu gern an Ihrer Weisheit teilhaben.«
    Dabei zuckte er mit dem Kopf zur Seite, als wolle er so auf seinen Nebenmann deuten. Dieser nickte nur.
    Izanagi verstand gar nichts mehr. Sie saßen zu viert im Besprechungszimmer des Prototyps NX-1747, einer kaum zehn Quadratmeter großen Räumlichkeit, die direkt hinter der Kommandozentrale lag. Darin befand sich ein länglicher Tisch aus tiefbraunem Holzimitat, in dessen Mitte eine schwarze Konsole eingelassen war, die der holografischen Projektion von Schautafeln und anderen Bildern diente.
    Acht Stühle waren um den Tisch verteilt, die Hälfte davon war noch frei. Denn neben Franzen und Izanagi waren nur Gregorovitchs lebende Geheimwaffen bei dieser Lagebesprechung anwesend: Jane – ein blonder Schönling von vielleicht fünfundzwanzig Jahren, dessen hoch erhobene Nase mehr als deutlich machte, welche Geisteshaltung er vertrat – und dessen Partner, der eher stämmige, aber nicht minder arrogant wirkende Richard Kettler: schwarze Bürstenfrisur, ein breiter Schnurrbart und ein überheblicher Gesichtsausdruck. Beide Männer trugen zivile, aber vollkommen seriöse, edle und wie maßgeschneidert wirkende Kleidung – und sie trugen zudem ein Gebaren zur Schau, das, wenn sie Star Corps-Angehörige gewesen wären, die Grenze zur Insubordination längst überschritten hätte.
    Dennoch blieb Franzen die Ruhe selbst. »Eskalation«, sagte er knapp. »Nur darum ging es mir. Es lag auf der Hand, dass Berger das Feuer auf uns eröffnen wollte. Doch die STERNENFAUST tat dies nicht – ergo muss es eine Blockade geben, die zwischen dem Lieutenant und der Ausführung ihrer Befehle steht.«
    »Und die wäre?«, hakte Kettler nach.
    »Die Besatzung«, antwortete der Kommandant und nickte in Izanagis Richtung. »Wie Mister Narada selbst andeutete, scheinen sich die übrigen noch an Bord befindlichen Mitglieder der Mannschaft in einem Zustand zu befinden, der einer Massenhypnose ähnelt. Zumindest die, die wir bisher sehen konnten. Und wir dürfen wohl davon ausgehen, dass dieser Eindruck auch auf den anderen Decks gilt. Zumindest dann, wenn nicht alle an Bord der STERNENFAUST dumm wie Käsebrote sind!« Der Kommandant lachte leise. »Berger kontrolliert ihre Denkweise, ihre Ansichten und ihre Taten – vorausgesetzt, diese Hypothese stimmt mit den noch zu verifizierenden Fakten überein, wovon ich nach momentanem Wissensstand aber ausgehe. Die Tatsache, dass uns die STERNENFAUST trotz Nickie Bergers klaren Absichten nicht angriff, sondern stattdessen das Weite suchte, zeigt mir, dass Bergers Macht, woher auch immer sie kommen mag, Grenzen gesetzt sind.« Franzen hob spielerisch die Brauen, beugte sich vor, legte die Unterarme auf die Tischoberfläche und sah die beiden Psycho-Telepathen auf einmal direkt an. »Und nun, meine Herren«, sagte er leise, und es klang fast wie eine Drohung, »sind Sie an der Reihe.«
    Jane blinzelte verwirrt. Es war offensichtlich, dass ihn, der doch sonst alles an sich abperlen ließ, der plötzliche Vorstoß des deutlich älteren Mannes überrumpelt hatte. Jane war zu dieser Besprechung gekommen, um Franzen eine Standpauke zu halten, doch nun hatte der Kommandant den Spieß elegant umgedreht. »Sie meinen …?«, setzte der Telepath an.
    »Ich meine«, unterbrach Franzen mit unverhohlener Verachtung in der Stimme, »dass Sie und Ihr nicht minder sympathischer Kollege da den Job erledigen, für den wir Sie überhaupt erst hierher geflogen haben. Weil wir nette Leute sind, haben wir unsere Vorarbeit bereits geleistet. Die Hypothese steht: Ist die Besatzung der STERNENFAUST mental fremd beeinflusst? Ich erwarte von Ihnen, dass Sie mir schnellstmöglich eine eindeutige und definitive Antwort auf diese Frage geben!«
    Kettler schluckte, verkniff sich aber

Weitere Kostenlose Bücher