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Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Titel: Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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jegliche Regung. Jane saß einfach nur da und glotzte.
    Seltsamerweise musste Izanagi lächeln. Warum lächelst du? , dachte er bei sich. Du bist einer von ihnen! Du gehörst ebenfalls zu Far Horizon ! Schon vergessen?
    »Und falls Sie Wert darauf legen sollten«, fuhr der Kommandant ungerührt fort, bevor die beiden Hypno-Telepathen zu Wort kamen, »dass ich Sie in guter Erinnerung behalte – und glauben Sie mir, das sollten Sie! –, dann liefern Sie mir zusätzlich auch noch eine Methode, wie diese Fremdbeeinflussung rückgängig gemacht oder zumindest unterbrochen werden kann. Ich will dieses Schiff haben, Herrschaften, und zwar am liebsten, ohne ihm oder seiner Besatzung auch nur einen einzigen Kratzer zufügen zu müssen.«
    Petric Jane erinnerte an einen Wasserkessel, den jemand auf dem Herd vergessen hatte. Sein Gesicht lief rot an – aber nicht aus Scham, sondern weil der junge Mann ganz offensichtlich vor Wut kochte. »Und wie sollen wir das machen, Ihrer Ansicht nach?«, brauste er auf. »Sie haben das Schiff doch gerade eben erfolgreich vergrault! Mittlerweile kann die STERNENFAUST Gott weiß wo stecken, jedenfalls fernab unseres Zugriffes. Wir sind Hypno-Telepathen, Mister Franzen, keine Zauberer!«
    Phil Franzen lehnte sich wieder in seinem Sitz zurück, hob abermals die Augenbrauen und grinste breit. »Sie ahnen ja gar nicht, wie sehr ich darauf gehofft hatte, dass Sie das sagen«, murmelte er dann.
    Noch bevor Jane oder Kettler diese kryptische Aussage kommentieren konnten, knackste es im Lautsprecher der Komm-Konsole, die in die Wand eingelassen worden war, und Paleckis Stimme erklang. »Captain auf die Brücke! Die STERNENFAUST ist soeben wieder aus dem HD-Raum erschienen! Ich wiederhole: Captain auf die Brücke!«
    Izanagi starrte den Kommandanten fragend an, und die anderen taten es ihm gleich. Doch Franzen schwieg – genüsslich, wie Izanagi den Eindruck hatte.
    Im nächsten Augenblick erzitterte das Schiff unter dem Beschuss des Star Cruisers.
     
    *
     
    Das All brannte. Zumindest auf dem Monitor vor Izanagis aufgerissenen Augen.
    Lichter blinkten rechts und links von ihm, Displays flackerten nervös auf und zeigten endlos anmutende Listen an Daten. Schadensmeldungen? Eine ohrenbetäubende Alarmsirene hallte von den Wänden wieder.
    Der Brückenboden wankte unter seinen Füßen. Und schon schlug die nächste Salve gegen den Schirm des Schiffes, gnadenlos und unerbittlich. Strahlend hell verglühte sie in der ewigen Nacht zwischen den Sternen. Nicht mehr lange, dessen war sich Izanagi in diesen grauenvollen Sekunden sicher, und Nickie Bergers Angriff erreichte tatsächlich die Außenhülle des Prototypen. Nicht mehr lange, und es war vorbei.
    Nur … – Außer ihm schien sich kaum jemand daran zu stören.
    Wohin er auch blickte, ging die Brückencrew geflissentlich ihren Arbeiten nach und wirkte dabei, als habe sie den Beschuss gar nicht bemerkt, der vonseiten der STERNENFAUST auf ihr kleines Raumgefährt einprasselte. Salve um Salve feuerte das einstmals unter Dana Frosts Kommando gestandene Flaggschiff der Solaren Welten ab, und obwohl die Ladungen noch am Schutzschirm des Prototypen in gleißend grellen Lichterscheinungen verpufften, genügte die Wucht, mit der sie auf ihm einschlugen doch, um Phil Franzens beeindruckendes Transportmittel gehörig durchzuschütteln. Weit gründlicher, als es dem früheren Christophorer-Bruder lieb gewesen wäre.
    »Schilde bei neunzig Prozent«, meldete Palecki. Die junge Frau klang ganz und gar unbeeindruckt. Als spräche sie über das Wetter oder eine ähnliche Belanglosigkeit. Völlig alltäglich.
    »Man sagte uns zwar, dass Ihr Schiff einiges wegstecken könne«, meinte Jane. Dem anklagenden Tonfall nach zu urteilen, schrieb der Telepath die Schuld an Nickie Bergers Angriff – und an dessen vermutlich unausweichlichen und tödlichen Folgen – Franzen zu.
    »Warum wehren wir uns nicht, Captain ?« Das letzte Wort spie Jane geradezu aus. Das Licht der Wandbeleuchtung brach sich auf dem dünnen Schweißfilm, der seine in Sorgenfalten gelegte Stirn bedeckte.
    Und wieder bebte das Schiff.
    »Achtzig Prozent«, meldete Palecki teilnahmslos. Izanagi seufzte.
    Mit einem leisen und gequält klingenden Ächzen, das ihm jedoch zu theatralisch vorkam, um echt zu sein, erhob sich der Kommandant aus seinem Sitz im Zentrum der Schiffszentrale und machte zwei Schritte auf den jungen Mann von Far Horizon zu. »Sie hören nicht zu, Mister Jane«, sagte er dann

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