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Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4)

Titel: Sternenfaust - 129 - Der Gott im Exil (4 of 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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tadelnd. »Mister Kettler, können Sie Ihrem Begleiter vielleicht mit einer Erklärung aushelfen?«
    Janes schnurrbärtiger Kompagnon hielt sich an dem Geländer fest, das die hinteren Brückenstationen vom Kommandobereich trennte. Er hatte bisher geschwiegen und mit sorgenvollem Gesicht zu Boden gestarrt, als könne er sich allein durch Gedankenkraft an einen anderen, besseren Ort wünschen. Nun aber blickte er auf. »Weil Sie die STERNENFAUST aufhalten wollen, ohne ihr einen Kratzer zuzufügen, Captain Franzen«, antwortete er leise und gequält. Er schien ein wenig seekrank zu sein.
    »Brav.« Der Kommandant nickte gefällig und wirkte mit einem Mal wie ein Schullehrer vor versammelter Klasse. »Und wie, Mister Jane, sollte mir dies gelingen?«, bohrte er mit sichtlichem Vergnügen weiter.
    Abermals schlug eine Energieentladung gegen die Schilde. Jane taumelte, breitete die Arme aus und konnte sich nur mit Mühe auf den Beinen halten.
    Franzen hingegen stand kerzengerade und verzog keine Miene, rührte keinen Muskel.
    »Mit unserer Hilfe«, presste der Telepath zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, sobald er sich wieder halbwegs unter Kontrolle hatte. »Schon klar. Aber ist es nicht erstaunlich, dass Berger just dann zurückgekehrt ist, wann und wie Sie es offensichtlich erwartet haben?«
    »Nicht, wenn man bedenkt, wie diese Frau tickt«, antwortete Franzen gelassen. »Alles eine Frage der Menschenkenntnis.«
    Das ohnehin nicht gerade genügsame Temperament des blonden Telepathen bahnte sich seinen Weg an die Oberfläche.
    »Die eigentliche Frage«, setzte Izanagi laut an und fiel dem Quasi-Kollegen von der Erde diplomatisch ins Wort, bevor die Unterhaltung noch unangenehmer werden konnte, »ist doch wohl, warum die Salven der STERNENFAUST keine weiteren Auswirkungen auf uns haben. Und warum das offensichtlich niemanden außer mir hier wundert. Bei der STAR LIGHT reichten nur wenige Treffer … Nicht, dass ich mich beklage, aber wir sollten längst atomisiert sein.«
    Franzen wandte schmunzelnd sich um. »Sie haben recht, Mister Narada«, sagte er entschuldigend. Mit einem leisen Seufzer sah er an sich hinab und strich sich zum wiederholten Mal das ohnehin perfekt sitzende Uniformoberteil glatt. Allmählich ging die Geste selbst Izanagi auf die Nerven.
    »Auf Ihre Frage gibt es mehrere mögliche Antworten«, holte Franzen schließlich aus. »Zum einen ist es offensichtlich, dass die Berger uns nicht mit allem begegnet, was ihr an Waffenenergie zur Verfügung steht. Zum anderen können wir nicht ausschließen, dass ihre Besatzung – sei es instinktiv oder aus Kalkül – weniger Gewalt anwendet, als Berger veranlasst hat. In dem Fall dürfte es nur eine Sache von Minuten sein, bis unsere Möchtegern-Kommandantin diesen Fehler behebt und uns allesamt endgültig ins Jenseits befördert.«
    Das sind ja herrliche Aussichten …
    »Und zum Dritten?«, fragte Izanagi. Ein leichtes Funkeln in den Augen des so unkonventionellen Kommandanten sagte ihm, dass Franzen noch einen Trumpf im Ärmel hielt. Einen, den auszuspielen er nur nach vorheriger Aufforderung gedachte. Wie hat er gesagt? , dachte Izanagi und war selbst überrascht, wie entspannt er sich mit einem Mal fühlte. Alles eine Frage der Menschenkenntnis …
    Der Captain der NX-1747 grinste und nickte dem Mönch wissend zu. »Belassen wir es einfach dabei, dass dieses Schiff mehr zu bieten hat, als man ihm auf den ersten Blick ansieht.«
    Diesen Satz konnte Izanagi nur unterschreiben. Als normal ließ sich dieses doch äußerlich so klein und bescheiden wirkende Schiff schließlich ganz und gar nicht bezeichnen. Übrigens genauso wenig, wie die Menschen, die auf ihm ihren Dienst taten.
    Stille Wasser sind tief …
    »Mister Narada, können Sie mentalen Kontakt zu Berger aufnehmen, wenn ich einen Kanal zu ihr öffne?«, fragte Franzen. »Es ist Ihnen schon einmal gelungen.«
    Izanagi verzog abwägend das Gesicht. »Das würde ich so nicht sagen, Sir. Zumindest kann ich es nicht versprechen. Meine Einschätzungen bei unserer letzten Begegnung beschränkten sich eher auf den Bereich …«
    »Menschenkenntnis«, vervollständigte Petric Jane den Satz, bevor Izanagi es tun konnte, und hob die Hände in einer Geste, die halb Frustration und halb Hilflosigkeit auszudrücken schien. »Ist ja schon gut. Herrgott, Franzen, lassen Sie doch endlich Ihre kindischen Psychospielchen bleiben! Ich habe ja kapiert, was Sie wollen. Sie müssen nicht jede Unterhaltung über

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