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Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa

Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa

Titel: Sternenfaust - 132 - Das Urteil des Raisa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Menschen in den Kampf zu ziehen.
    Werden wir demnächst neben einem J’ebeem-Schiff in die Schlacht fliegen?
    Vincent schaltete die Projektion aus und ging zum Ausgang des Raumes. Eine direkte Verbindung zu Wanda Ndogo und Kalpren Suresh konnte er am einfachsten auf der Brücke herstellen lassen.
    Die eisige Kugel in seinem Magen blieb. In seinem Kopf hallte immer nur ein Wort wieder: KRIEG!
     
    *
     
    Ebeem, diplomatischer Verhandlungssaal
     
    Die J’ebeem betraten den Raum. Harath und seine Beraterin Roka Mandar sahen einander an, als der Triumvir das Wort ergriff.
    »Sie wollten uns sprechen, Botschafterin?«, meinte Gondrel Harath.
    »Es gibt schlimme Nachrichten«, erklärte Wanda mit unbewegter Miene. »Ich habe soeben erfahren, dass die Kridan den Solaren Welten den Krieg erklärt haben. Anlass ist eine Überreaktion des Raisa auf unsere Verhandlungen mit den J’ebeem, Gondrel Harath.«
    Im Gesicht von Gondrel Harath rührte sich nichts.
    Frida fühlte sich, als würde man ihr den Boden unter den Füßen wegziehen. Krieg! Das konnte – das durfte nicht sein!
    Die Botschafterin suchte den Blick des Triumvirs. »Dies ist die erste Prüfung unserer Allianz, Gondrel Harath. Werden die Söhne Ebeems uns im Kampf gegen die Kridan zur Seite stehen?«
    Frida starrte den Triumvir atemlos an. Den J’ebeem, den sie geküsst hatte. Sie wollte hören, dass er bestätigte. Wollte zuversichtliche Worte vernehmen. Anteilnahme und Rückhalt. Aber nichts dergleichen geschah.
    Gondrel Harath stand auf. Man konnte ihm seine maßlose Überraschung ansehen. Er ging zum Fenster und sah hinaus in den Garten.
    »Eine Kriegserklärung der Kridan …«, murmelte er auf Jubar.
    Frida sah, dass die Botschafterin am liebsten ebenfalls aufspringen wollte, und es sie große Selbstbeherrschung kostete, sitzen zu bleiben. Sie selbst saß da wie versteinert und warf einen verzweifelten Blick auf Izanagi. Beide kannten die Antwort, noch ehe Gondrel Harath sie ihnen gab.
    Der breitschultrige J’ebeem mit den kurzen, dunklen Haaren und der Drachentätowierung im Gesicht drehte sich um. »Ich fürchte, es wird keine Allianz geben, Exzellenz.«
    Wanda sprang auf. »Was soll das heißen? Diese Allianz ist der Anlass , der überhaupt zu einem Krieg geführt hat! Wenn Sie uns nicht beistehen, Triumvir, sieht meine Regierung diese Allianz als eine Intrige Ihrer Regierung! Als abgekartetes Spiel!«
    Gondrel Harath sagte nichts. Frida versuchte zu spüren, was in ihm vorging. Er wirkte ernsthaft betroffen von den Anschuldigungen Wandas.
    »Was Gondrel Harath Ihnen sagen möchte«, mischte sich nun die Beraterin des Triumvirs, Roka Mandar, ein, »ist, dass die Allianz noch nicht unterschrieben ist.«
    »Wir können das Dokument jetzt und hier unterzeichnen«, erklärte Wanda eisig. »Das ist nicht das Problem.«
    Harath nickte langsam. »Sie haben recht. Ich verstehe Ihren Zorn und Ihre Enttäuschung. Aber leider sind mir die Hände gebunden, wie es unter Menschen und J’ebeem heißt.«
    »Sie lassen uns allein?«, stammelte Wanda. »Wir erwarten nicht von Ihnen, dass Sie Ihre Soldaten in den Krieg schicken. Aber mit einem starken Bündnispartner an unserer Seite …« Wanda stockte.
    Frida erkannte, wie sehr Harath versuchte, sein Mitgefühl zu demonstrieren. Nie zuvor hatte er während der Verhandlungen ein Bild der menschlichen Sprache gewählt.
    Der Triumvir sah in die Runde. »Die Wahrheit ist, dass ich vor wenigen Minuten eine Nachricht erhalten habe. Eine Nachricht des Oberen Triumvirates. In dieser erhalte ich ganz klar den Befehl, sofort alle Verhandlungen mit Ihnen einzustellen.«
    »Der Temuran hat unseren Funk abgefangen!« Kalpren Suresh stand nun ebenfalls auf. »Und da hat das Obere Triumvirat es mit der Angst zu tun bekommen!«
    »Möglich«, nickte Harath. Er und Wanda sahen einander an. Frida wurde bewusst, dass da noch mehr war.
    »Und Ihr könnt nichts mehr in dieser Sache unternehmen, Triumvir Harath?«, mischte sie sich ein. »Ist nicht das Obere Triumvirat gleich stimmberechtigt wie das Untere?«
    Haraths dunkle Augen begegneten ihrem Blick offen. »Ja, das ist der Fall. Doch Triumvir Bektran Denirth hat sich der Abstimmung des Oberen Triumvirats angeschlossen. Von daher stehen vier Stimmen gegen zwei.«
    Wandas dunkle Augen schienen Funken zu sprühen. »Ich sehe in diesem Reich keine Veränderung seit der Zeit vor der Reformation!« Sie packte zornig ihre Unterlagen und Datenpads zusammen.
    Kalpren Suresh tat es ihr nach.

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