Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 134 - Die Wahrheit über Dana Frost

Sternenfaust - 134 - Die Wahrheit über Dana Frost

Titel: Sternenfaust - 134 - Die Wahrheit über Dana Frost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
werden. Es gibt zwei Möglichkeiten. Die eine ist eine Reise zum Auge des Universums, wo der Ursprung des Seins vermutet wird.«
    Dana winkte ab. »Solange du nicht weißt, was das Auge des Universums überhaupt ist, kannst du doch nicht im Ernst erwarten, dass mir diese Information weiterhilft. Es sei denn, du sagst mir endlich mehr darüber.«
    Die Entität legte wie schon so oft den Kopf schief und betrachtete Dana.
    »Es wurde bereits gesagt, dass weitere Informationen über diesen Ort nicht gegeben werden können. Sicher ist jedoch, dass dort für physische Wesen eine Heilung aller Gebrechen möglich ist.«
    »Ein heiliger Gral«, murmelte Dana zu sich selbst. »Das klingt allerdings sehr nach Yngvar.«
    Sie holte tief Luft.
    »Also«, begann sie übertrieben laut, »um dieses fruchtlose Geplänkel abzukürzen: Du hast doch die Macht über Materie. Kannst du mir meine Zellstörungen nicht einfach entfernen?«
    »Das ist nicht möglich.«
    »Und warum nicht?«
    »Gehirne der Spezies, der die Signatur Dana Frost und die Signatur Yngvar MacShane angehören, sind hoch komplizierte biologische Strukturen, die über die Summe ihrer Teile hinausgehen. Es ist möglich, sie zu reproduzieren, doch dazu müssen sie aufgelöst werden. Es wird jedoch als sicher bewertet, dass eine Auflösung nicht dem Wunsch der Signatur Dana Frost entspricht. Ein Wunsch, den die Signatur Yngvar MacShane mit dem Begriff ›halsstarrig‹ charakterisieren würde.«
    Wieder starrte Dana das Wesen für ein paar Sekunden sprachlos an.
    »Das sollte doch nicht etwa eine humorvolle Bemerkung sein?« Schließlich fügte sie hinzu: »Und dann klingt es noch so, als hättest du endlich etwas begriffen!« Auch wenn sie diesem Geschöpf den Verlust von Yngvar noch immer nicht verzeihen konnte und wollte, so wurde ihr doch klar, dass dieses Wesen es nicht böse meinte. Es erwiderte Danas Blick unverwandt und beinahe nachdenklich.
    Es hat keine Ahnung, was eine Seele ist und begreift deshalb sicher nicht, was ich wirklich will. Aber dass ich es will, das begreift es, und es versucht, dem Rechnung zu tragen. Vielleicht will es wirklich herausfinden, warum ich so stur bin und wiederholt diesen Vorschlag deshalb so hartnäckig.
    »Wäre das die zweite Möglichkeit, die du vorhin ansprachst? Meine Auflösung in dir?«
    Die Entität antwortete nicht sofort. »Sie wäre es.«
    Dana nickte langsam. »Du hast recht. Dem stimme ich nicht zu. Diese Möglichkeit ist keine Option für mich. Nicht jetzt und nicht später.«
    »Das bedeutet für die Signatur Yngvar MacShane«, erklang die Stimme der Entität nach einer schier endlosen Pause, »dass sie von Dana Frost auf ewig getrennt sein wird.«
    Wieder war Dana sprachlos. Das klang fast so, als wäre die Entität traurig. Als trauere Yngvar! Wie das? Er war ja nicht mehr da. Vor 16 Jahren hatte dieses Wesen, das laut den Christophorern nur aus einer Quantensignatur bestand, die physikalischen Komponenten ihres Gefährten in sich aufgenommen.
    Nur diese und mit ihnen die Erinnerungen. Es war also nur vernünftig anzunehmen, dass das Wesen nur etwas nachplapperte, was in dem Echo der »Signatur« Yngvar MacShane enthalten gewesen war.
    Wieder einmal tauchte in Dana die all die Jahre unbeantwortet gebliebene Frage auf, ob Yngvars Wesen, das, was ihn für sie so kostbar gemacht hatte, wirklich nicht mehr existierte.
    War es nur eine Erinnerung an das Konzept »Fürsorge«, die die Entität solche Bemerkungen sagen ließ? Oder lebte doch mehr von Yngvar in ihr weiter, als sie oder die Christophorer je zu hoffen gewagt hatten?
    Was also, wenn da doch noch mehr war als nur Erinnerung?
    Da gewänne eine Auflösung in der Kreatur ja wirklich eine ganz andere Bedeutung. Wenn dabei mehr als nur ein Echo des Menschen übrig bleibt, dann hat Yngvar vielleicht wirklich all die Jahre gehofft, dass ich mich ebenfalls von dieser Entität auflösen lasse. Das hätte auch erklärt, warum die Entität nun schon zum wiederholten Mal das Angebot machte, Dana in sich aufzulösen. Sie oder das, was von Yngvar auch immer existierte, wünschte sich das von ganzem Herzen und hatte nie die Hoffnung aufgegeben, dass sie einmal zustimmen würde.
    Der Gedanke war überwältigend.
    Ewige Liebe. Die Entität will lernen. Vielleicht weiß sie aus Yngvars Erinnerungen, was das für ein Konzept ist und dazu braucht sie mich.
    Dana wollte es kaum zugeben, doch sie war gerührt. Der Hass auf die Entität löste sich auf einmal auf. Sie überlegte, was

Weitere Kostenlose Bücher