Sternenfaust - 134 - Die Wahrheit über Dana Frost
wie eine der Wachen sagte: »Danke für deine Hilfe, Daniel! Sowohl für die Alarmierung beim Ausbruch der Patientin als auch bei ihrer Festsetzung.«
In der verschwimmenden Sicht ihrer schwindenden Sinne sah sie, wie sich der Junge zu ihr herabbeugte. »Tut mir leid, Dana. Wie ich schon sagte: Du hast keine Chance.«
*
Nur langsam tauchte sie aus dem Dunkel wieder auf.
Zuerst brauchte sie eine Weile, um sich daran zu erinnern, wo sie war. Ihr Gehirn schien wie ihr Körper in dicke Watte gepackt.
Richtig, sie war betäubt worden. Der Verstand kehrte also langsam zurück, doch die Fesseln, die sie festhielten, existierten auch körperlich. Sie hatte das Gefühl, sie würde von etwas Leichtem, kaum Fassbarem festgehalten, und als sie begann, um sich zu schlagen, hielt es sie nur noch fester und schlang sich um Arme und Beine. Dana wehrte sich heftiger, bis sie merkte, dass es sich bei dem zarten Gewebe um nichts anderes handelte als ihre Bettdecke. Sie atmete durch und versuchte, die letzten Reste des Albtraums zu verscheuchen.
Sie lag in einem bequemen Bett, und die Sonne schien zum Fenster herein.
Verdammt, ich habe zu viel Angst , dachte Dana verärgert und befreite sich endgültig aus dem dünnen Laken, das auf ihr gelegen hatte. Ärgerlich knüllte sie den leichten Synthetik-Stoff zusammen und schleuderte ihn in die Ecke.
Sie sah sich um.
Dana war wieder in ihrem Zimmer, das einfach, aber funktional und geschmackvoll eingerichtet war. Bin ich also wieder da, wo ich angefangen habe , dachte sie ironisch. In meinem goldenen Käfig.
Sie stand auf und sah aus dem Fenster in die grüne und idyllische Parklandschaft herab, darauf achtend, den Fensterrahmen nicht zu berühren.
Jetzt bleibt mir wohl nur noch, so lange hier zu warten, bis mir freundlicherweise mitgeteilt wird, warum ich überhaupt hier bin, was das hier für eine Einrichtung ist und was man von mir will.
Ich wäre besser auf Sirius III geblieben.
Dieses kleine, blonde Monster. Wenn ich den in die Finger kriege. Dana versuchte ihre zornigen Gefühle zu unterdrücken und warf sich aufs Bett. Dann schnappte sie sich ihren e-Pad, den sie vom Sirius mitgebracht hatte. Vielleicht fand sie ja irgendein Buch, das sie ablenkte und das sie schon immer mal hatte lesen wollen. Etwas anderes konnte sie im Moment nicht tun.
»Die Zellstörungen im Gehirn der Signatur Dana Frost sind nach wie vor vorhanden.«
Dana, die gerade noch geglaubt hatte, allein zu sein, fuhr bei diesen Worten auf. Vor ihr stand wieder dieser scheinbar perfekte Mensch mit den schwarzen Augäpfeln und dem ausdruckslosen Gesicht.
Die Entität!
Ich bin durch die halbe Galaxie geflohen, um meine Ruhe zu haben. Und jetzt kommt dieses Ding hier einfach so herein.
Es war bekannt, dass für dieses Wesen weder Raum noch Zeit galten, aber dieses plötzliche Erscheinen verunsicherte Dana zutiefst. Doch sie verdrängte das Gefühl energisch. Die Entität würde ihr nichts tun, soviel war klar. Sie verfolgt mich nur , dachte Dana erbost und starrte das Geschöpf vor sich böse an. Die gerade so mühsam unter Kontrolle gebrachte Wut brach wieder auf. Dana warf das e-Pad aufs Bett und sprang auf.
»Was willst du hier? Kannst du mich nicht endlich, endlich mal in Ruhe lassen?«
Das Wesen reagierte nicht. Es hielt wie immer die linke Hand ein wenig gespreizt vor der nackten Brust, als wüsste es nicht so recht, was man mit Extremitäten anfing.
»Die Signatur Yngvar MacShane ist immer noch existent. Es scheint, dass dies der Signatur Dana Frost noch nicht in letzter Konsequenz bewusst ist. Es liegt der Signatur Yngvar MacShane außerordentlich viel daran, dass Dana Frost die Leiden erspart bleiben, die solche Zellstörungen in der physischen Manifestation dieser Spezies zur Folge haben.«
Dana starrte das Wesen an. Es hatte eine seltsame Art sich auszudrücken, und so musste sie erst zwei Sekunden überlegen, was seine Worte wohl aussagen sollten.
»Damit willst du mir wohl sagen, dass du dir Sorgen um mich machst.«
»Das ist korrekt. Eine Heilung der Signatur Dana Frost scheint dringend erforderlich. Die Zellstörungen weisen auf ein Ende der Existenz in kurzer Zeit hin. Für die Signatur Yngvar MacShane ist dies eine Störung im Lauf der Dinge, die nicht hingenommen werden kann.«
Dana seufzte ärgerlich auf. »Danke, dass ich in wenigen Monaten sterben werde, wenn nicht noch ein Wunder geschieht, weiß ich selbst. Sonst noch was?«
»Diese Zellstörungen können geheilt
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