Sternenfaust - 135 - Großangriff der Solaren Welten (1 of 2)
Gesicht zu einer Grimasse, als er an das bevorstehende Gespräch mit den beiden dachte. Den für einen Kampfeinsatz entbehrlichen Wissenschaftlern hatte er schon per internem Funk Bescheid gegeben, ihre Sachen zu packen und sich abreisebereit zu machen. Mit Izanagi und Adric wollte er allerdings persönlich reden und ließ sie zu sich bestellen.
*
Keine zehn Minuten später waren beide in seinem Raum erschienen.
Vincent lehnte sich an die Vorderseite seines Schreibtisches und sah auf das ungleiche Paar vor ihm hinab. »Vor nicht ganz einer Stunde habe ich vom Star Corps den nächsten Einsatzbefehl für die STERNENFAUST bekommen. Es handelt sich dabei um einen Einsatz in einem Kriegsgebiet.«
»Ich fühle mich geehrt, dass Sie mich eigens herbestellen, um mir dies persönlich zu unterbreiten«, erwiderte Izanagi. Der junge Mann war leicht telepathisch veranlagt, aber diese Fähigkeit war wohl gar nicht notwenig gewesen, um allein schon an der Art und Weise, wie Admiral Taglieri gesprochen hatte, zu erkennen, was der Kommandant ihnen eigentlich mitteilen wollte. »Nicht wie dem Rest der zivilen Besatzung.«
Vincent überkreuzte seine Arme vor der Brust und nickte zustimmend. Sein Blick lag jetzt auf Adric. »Wir werden euch also beim nächsten Stopp, der uns zu Raumstation 359 führt, absetzen. Von da geht es mit einem Transport weiter zur Erde. Dort ist es im Moment am sichersten.«
»Ich kann nicht sagen, dass mich das überrascht«, sagte Izanagi nach einer kurzen Weile, in der Adric sich erhoben und neben Naradas Sessel gestellt hatte. »Ich habe mich immer gefragt, was mit den Nicht-Star-Corps-Mitgliedern an Bord passiert, wenn planmäßige Gefechte stattfinden sollen.«
»Ich halte das für keine gute Idee!«, protestierte Adric. »Ich bin hergekommen, um zu lernen. Wie soll ich das, wenn ich nur etwas über die friedliche Seite der STERNENFAUST erfahre. Und dass ich auf der STERNENFAUST lernen darf, wurde mir zugesichert.«
Vincent Taglieri lächelte, aber er schüttelte den Kopf. »Deine Sicherheit geht nun einmal vor.«
Doch Adric wollte nicht so schnell aufgeben. »Die Geschichte hat gezeigt, dass die Solaren Welten an keiner Stelle ihres Territoriums hundertprozentig sicher sind. Auch im Sol-System hat es schon direkte Angriffe gegeben.
Selbst die Kridan sind dort direkt aus dem Bergstromraum gekommen. Oder denken wir nur an die Msssarrr-Krise von 2236(siehe Sternenfaust HC5 und 6)!«
Vincent hob in einer beruhigenden Geste die Hände. »Das stimmt. Und wüssten wir, dass ein solcher Angriff auf die Erde stattfindet, würden wir dich auch von dort evakuieren. Doch im Augenblick, mit dem Ring an mobilen Raumforts und der ständigen Präsenz eines Teils der Star Corps-Flotte rund um die Erde, ist unser Ursprungsplanet immer noch der sicherste Platz, auf dem sich Menschen derzeit aufhalten können.«
Adric wollte zu einer weiteren Erwiderung ansetzen, aber Izanagi Narada fasste ihn am Arm. Der ehemalige Mönch erhob sich. »Das hat keinen Sinn, Adric. Der Admiral hat recht, wir haben während eines solchen Einsatzes an Bord nichts zu suchen und würden uns nur unnötig in Gefahr begeben. Komm, wir packen unsere Sachen.«
Wie viel von dem geplanten Einsatz hat er in meinen Gedanken erspüren können? , ging es Taglieri durch den Kopf. Oder hat er nur meine mentalen Signale gedeutet und gemerkt, dass diese Mission wirklich äußerst heikel ist?
Der Junge warf einen weiteren Blick auf den Admiral. »Was ist nach diesem Einsatz? Darf ich dann auf die STERNENFAUST zurückkehren?«
»Erst, wenn der Konflikt mit den Kridan endgültig beigelegt ist und keinerlei Gefahr mehr droht.«
»Mit anderen Worten: niemals!«
Taglieri holte tief Luft. »Erinnerst du dich, wie du mich bei unserem ersten Treffen versucht hast, zu überzeugen, ich sei so eine Art Diktator?«
Adric nickte. »Ja.«
»Gut. Du hast mich überzeugt. Und dieser Diktator sagt dir jetzt, dass du gehen musst.«
*
Der Regen prasselte auf das Flachdach des Bungalows, den Frida Gudmundsdottir in der Nähe des Instituts der Christophorer auf Ebeem bewohnte. Sie war erst vor Kurzem aus ihrer alten Wohnung, die in einem der oberen Stockwerke eines Hochhauses gelegen hatte, ausgezogen, weil sie die Sterilität des zweckmäßigen Baus auf die Dauer als etwas belastend empfunden hatte. Hier, umringt vom Grün einer kleinen Parkanlage, in welche die Bungalow-Siedlung integriert war, hatte sie eine neue Bleibe gefunden und fühlte
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