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Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits

Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits

Titel: Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Talkrunde würde in seinem Büro stattfinden, in seiner Sitzecke, mit dem Marspanorama im Hintergrund. Hier war er zu Hause, in dem Studio war er das nicht gewesen. Er hatte darauf bestanden, hier zu drehen.
    Der zweite Unterschied war, dass Walter Gregorovitch Wut in sich spürte, eine Wut, die jedes andere Gefühl im Keim erstickte. Wut auf die, die ihn zu erpressen versuchten und dabei seine Familie bedrohten. Doch diese Wut war nicht so heiß, dass sie den Verstand verbrannte. Nein, sie war kalt.
    Er konnte es kaum noch abwarten, dass die Regie die Kameras freigab und Frohike die Fragen stellte, die Walter vorgegeben hatte.
    Es läuft alles wie geplant , dachte Walter und machte es sich erneut in seinem Sessel bequem. Wenn die Leute glauben, sie kriegen, was sie wollen, dann kann man mit ihnen alles machen. Und Leute wie Frohike sind besonders einfach zu kriegen, denn sie sind berechenbar.
    Walter lächelte Melvyn freundlich an, der neben ihm saß und kurz mit der Regie sprach, die sich nebenan in Penelope Rodriguez’ Büro installiert hatte. Man würde noch die fünf mitgebrachten Kameras einrichten, dann würde es losgehen.
    Noch ein Unterschied. Er konnte diesmal kaum abwarten, dass es losging. Als der indischstämmige Aufnahmeleiter schließlich mit den Fingern die Sekunden bis zur Live-Schalte abzählte, konnte Gregorovitch es kaum noch abwarten. Das Intro erklang, dann begrüßte Melvyn Frohike das Publikum.
    »Guten Tag, meine Damen und Herren vor den Medienterminals. Wir freuen uns, Sie heute Abend zu einem exklusiven Interview mit dem CEO des Far Horizon -Konzerns und Mitglied des Hohen Rates für Wissenschaft und Bildung Walter Gregorovitch begrüßen zu können. Besonders, nachdem unsere vorletzte Ausgabe von Zeitgeschehen hinterfragt auf so tragische Weise mit dem Tod von fünf Kollegen endete. – Mr. Gregorovitch, glücklicherweise haben Sie den infamen Anschlag auf unser Sendestudio in Chicago auf der Erde ja ohne schwere Verletzungen überlebt. Nun deuteten Sie mir in einem Vorgespräch an, Sie wüssten mehr über die Hintergründe dieses perfiden Verbrechens?«
    Es war das Einzige, was er Melvyn Frohike vorab mitgeteilt hatte. Walter sah in die Kamera, die gerade sein Gesicht übertrug. Er hatte darauf bestanden, dass diese Kamera durch ein gelbes Licht gekennzeichnet war. Er wollte diesmal wissen, in welchen der fliegenden Tennisbälle er sehen musste. Diesmal würde nichts schief gehen, das hatte er sich geschworen.
    Er lächelte möglichst bescheiden. »Das ist richtig, Melvyn. Ich habe es in den letzten Tagen herausgefunden. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass Far Horizon , der Konzern, dem ich mein Leben gewidmet habe, erpresst werden soll.«
    Für einen Moment schien Melvyn Frohike sprachlos. Doch er hatte sich schnell wieder gefangen. »Dann galt der Anschlag also Ihnen persönlich?«
    Walter schüttelte ruhig den Kopf. » Far Horizon sollte erpresst werden, um Pläne herauszugeben. Pläne von Geheimprojekten, von Regierungsaufträgen. Selbstverständlich sind diese Pläne streng geheim, und auch hier kann ich nicht darüber sprechen, um was es sich konkret handelt. Wichtig ist nur: Um an diese Pläne zu kommen, haben diese Leute mich als Geschäftsführer bedroht. Ihre Absicht war nicht, mich selbst umzubringen, denn mich brauchen sie ja noch. Aber es wurde wissentlich in Kauf genommen, andere Menschen zu töten.«
    Wieder suchte Walter mit Blicken die Kamera mit dem gelben Licht. »Ich möchte den Hinterbliebenen der fünf Kollegen des Redaktionsteams mein Beileid aussprechen. Far Horizon wird jedem von Ihnen eine lebenslange Rente aussetzen – das ist das Mindeste, was ich tun kann.«
    »Das ist äußerst großzügig, Walter«, sagte Frohike nach einer kurzen Pause langsam. »Doch eigentlich wäre es den Männern, Frauen und Kindern der Opfer ebenso wichtig, wenn Sie den Behörden sagen, wer eigentlich hinter diesem Anschlag steckt.«
    »Es reicht nicht, das nur den Behörden zu sagen, Melvyn. Diese Gruppe ist so skrupellos, dass eine der wenigen Waffen gegen sie die breite Öffentlichkeit ist. Deshalb möchte ich, dass alle wissen, wer dahinter steckt: Es ist der ehemalige Lordmanager der Genetikerwelten Jurij R. Diaz.«
    Zufrieden sah Walter, welchen Eindruck der Name nicht nur auf Melvyn, sondern auch auf dessen Team machte. Für Sekunden hätte man eine Stecknadel im Raum fallen hören können. Dann räusperte sich Melvyn Frohike. »Das ist eine Anschuldigung enormen

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