Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits
Übelkeit in sich aufsteigen, würgte und rannte schnell in die Hygienezelle der Sicherheitsleute, wo er sich übergab.
Danach wusch er sich das Gesicht, und als er wieder hinaustrat, hing Lieutenant Williams bereits an seinem ePad und sprach mit seinen Vorgesetzten.
Cassie hatte sich in einer Ecke des Raums zusammengekauert und schluchzte haltlos in die verschränkten Arme auf ihren Knien. Walter starrte sie an. Sie hat es geahnt. Sie hat geahnt, was ihm passiert ist, als sie die Anzeigen des Scanners sah. Er wandte sich wieder dem Paket zu, dass Chief Tariq wieder zugedeckt hatte.
Walter unterdrückte erneut ein Würgen und atmete tief ein. »Chief, sorgen Sie dafür, dass das oben in mein privates Labor kommt. Ich werde gleich dafür sorgen, dass der Generator nicht leerläuft und die Stasis erhalten bleibt.« Tariq nickte und verschwand mit dem Inhalt des Pakets.
Walter sah ihm hinterher und blickte dann über die Szenerie. Sie war getränkt von Verzweiflung und Ratlosigkeit. Doch das würde er nicht mehr zulassen. Er würde nicht gestatten, dass Diaz und seine Spießgesellen sich derart in sein Leben einmischten und es durcheinanderbrachten. Es wäre doch gelacht, wenn ich mit diesem Haufen widerlicher Verbrecher nicht fertig würde , dachte Walter erbost. Die rechnen so sehr damit, dass sie mich in der Hand haben. Das wird ihnen aber nicht gelingen, ich werde ihnen einen Strich durch die Rechnung machen. Nicht mit mir!
Vor seinem geistigen Auge erschien plötzlich die Idee zu einem Plan. Es würde noch einige Vorbereitungen brauchen, aber er war auf einmal sicher, dass es eine Möglichkeit gab, Diaz und Konsorten in die Schranken zu verweisen.
Er wandte sich Cassie zu. Er hockte sich vor sie und legte vorsichtig die Hand auf ihr Haar. »Cassie hör zu, ich –«
»Walter, du musst ihnen geben, was sie haben wollen«, sagte sie leise und stockend. »Ich weiß nicht, was passiert, wenn ich … wenn Walt …«
»Cassie, es wird nichts passieren. Ich habe noch ein paar Asse im Ärmel. Und ich werde die Sache jetzt selbst regeln, hörst du? Wir überlassen nichts mehr den Behörden oder lassen es laufen. Ich werde alles tun, alles, hörst du?«
Ich werde das wirklich tun. Ich sage das nicht nur so dahin , dachte Walter ein wenig über sich selbst erstaunt. »Hast du verstanden? Ich werde alles tun für Walt.«
Cassie holte schluchzend Luft und sah auf. »Alles?«
Walter nickte und sah ihr direkt in die Augen. »Alles. Ich verspreche es. Ich lasse meinen Sohn nicht im Stich.«
Cassie nickte. »Es ist verrückt, aber ich glaube dir … – Danke, Walter.«
Er lächelte schwach. Er empfand es als tröstlich, dass sie ihm endlich zu vertrauen schien. Und er war entschlossen, dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen. »Überlass es mir. Ich werde ein paar Telefonate führen und dann vielleicht in den Konzern gehen müssen. Aber ich werde diese Terroristen an ihrer empfindlichsten Stelle treffen. Ich halte dich auf dem Laufenden.«
Sie erwiderte das Lächeln unter Tränen. »Du wirst ihnen wirklich wehtun?«
Walter nickte grimmig. »Das habe ich vor.«
Cassie zog die Nase hoch. »Ich sagte dir ja, solange Walt nichts geschieht, können wegen mir die Solaren Welten dabei drauf gehen.«
»Ich nehme dich beim Wort. Aber tu mir einen Gefallen und bleib noch ein bisschen länger die beherrschte und kühle Cassie.«
Sie nickte.
Er sah sie noch einmal beruhigend an, dann erhob er sich und verließ den Raum.
*
»Sie wissen genau, dass das völlig unmöglich ist, Walter!« Jasper Mitchells Stimme klang kalt und autoritär wie immer. Er saß mit ausgestreckten Beinen entspannt in seinem Sessel hinter dem Schreibtisch seines Büros, hinter sich das Wappen der Solaren Welten.
Walter versuchte, sich über dieses typisch arrogant-autoritäre Gebaren des Vorsitzenden des Hohen Rates nicht zu ärgern oder sich einschüchtern zu lassen. »Ich bestehe darauf, Jasper«, meinte er mit Nachdruck. »Nickie Berger ist die Einzige, die uns zu den Hintermännern der Terroristen führen kann, das wissen Sie genauso gut wie ich. Meine Güte, Mitchell, diese Leute entführen kleine Kinder! Sie bomben Fernsehstudios in die Luft und kümmern sich nicht darum, ob und wie viele Tote es gibt! Wollen Sie diese Leute frei herumlaufen lassen nur wegen irgendwelcher Vorschriften?«
Jasper hob die Augenbrauen. »Sie unterschätzen das Potenzial dieser Dame. Seit einen halben Jahr haben wir sie in Verwahrung, doch wir können nur
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