Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits

Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits

Titel: Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
geht. Aber gut.
    Da werde ich mir wohl etwas einfallen lassen müssen.
     
    *
     
    Die Telefone bei Far Horizon standen nicht mehr still. Jeder einzelne Bürger des Systems verlangte nach Informationen und Hinweisen, um sich an der Menschenjagd zu beteiligen.
    Darüber hinaus gingen zahlreiche Hinweise ein. Fast schien es so, als habe jeder eine eigene Meinung und musste sie nun unbedingt auf den Datenkanälen von Far Horizon kundtun. Penelope Rodriguez sichtete die Meldungen. Sie erzählte in der verkürzten Mittagspause stöhnend ihren Kolleginnen, dass sie selten so einen Haufen Blödsinn gelesen hatte. Da waren Hinweise auf eine militaristische Kridan-Sekte, die den Kleinen ihrem Raisa opfern wollten, eine Gruppe vermutete, dass die Basiru-Aluun ihn in eine andere Dimension entführt hatten, um die Regierung zu erpressen, nicht mehr an den Artefakten der Toten Götter weiterzuforschen, andere wiederum glaubten, Far Horizon sei selber schuld – das Unternehmen habe heimlich eine Zeitmaschine entwickelt und Walt sei darin in die Zeit der Dinosaurier zurückversetzt worden.
    Walter ignorierte die leidende Miene seiner Assistentin, als sie am gleichen Abend noch einen nicht enden wollenden Datenstrom samt einer persönlichen Beschwerde in seine Villa schickte. Er überflog die Nachrichten noch nicht einmal.
    »Ich habe es geahnt«, hörte er auf einmal Cassies Stimme hinter sich. Sie troff vor Verachtung und unterdrückter Wut. »Ich habe es immer geahnt! Du bist abgrundtief skrupellos. Du hast das Leben deines Kindes längst abgeschrieben. Du denkst: Egal, was passiert, sie werden niemals das Risiko eingehen, Walt freizulassen.«
    »So ist es«, gab Walter zu. »Diaz hätte nie einen Grund, den Jungen freizulassen. Jetzt gibt es einen.«
    Cassie nahm eine kleine Vase von Walters Schreibtisch und warf sie so heftig auf den Boden, dass sie mit lautem Klirren in tausend Stücke zersprang. »Weil niemand so mit dem großen Walter Gregorovitch umspringt. Darum geht es. Du willst Diaz beweisen, dass du ja so viel klüger bist! Dass du mächtiger bist.« Sie packte ihn bei den Schultern und riss ihn zu sich herum. »Dabei spielst du mit Walts Leben, begreifst du das nicht?«
    Walter packte ihre Hände und hielt sie fest. Sie wehrte sich, doch er ließ nicht los. »So ist es. Seine Waffe ist der Terror. Und den Terror kann man nicht damit bekämpfen, indem man sich fügt. Glaube mir, genau das gibt dem Terror nur neue Nahrung. Du musst Feuer mit Feuer bekämpfen. Diaz setzt darauf, dass ich schwach werde. Ich setze auf die Gier der Menschen. Es gibt sicher viele, die schon mal für Diaz gearbeitet haben. Die für ihn so manche Drecksarbeit erledigt haben. Und für all diese Leute klebt an Diaz nun ein Preisschild.«
    Cassie schüttelte ungläubig den Kopf und starrte ihn zornig an. »Im Moment hast du erst einmal nichts anderes getan, als dich selbst aus dem Hohen Rat zu kicken!«
    »Ein geringer Preis.«
    Er stand auf und stellte sich vor sie hin. Natürlich begriff sie nicht. Sie war halb verrückt vor Sorge. Niemand begriff ihn.
    »unbekannter teilnehmer auf der privaten leitung. vertraulichkeits- und prioritätstufe fünf, anrufer konnte sich durch gültigen zugangscode ausweisen.«
    Cassie blieb wie angewurzelt stehen und stürzte wieder in Walters Richtung. Sie blieb hinter ihm stehen und klammerte sich mit ihren Händen an die Rückenlehne seines Arbeitsstuhls.
    Walter atmete kurz durch. Er wusste genau, wer da anrief – und er konnte sich nicht einmal dagegen wehren, dass er so etwas wie Triumph empfand. Er ließ es noch klingeln, als er sah, dass Lieutenant Williams von der Polizei Bradbury jetzt den Raum betrat. Der Mann dahinter, der einen weißen Overall mit grünen Applikationen trug, hatte eine Glatze und sah aus, als habe er sich seit Tagen nicht mehr rasiert. Cassie sah Lieutenant Williams verwirrt an, doch dieser nickte ihr beruhigend zu.
    »Alles in Ordnung, Mrs. Puntareras … Sicherheitschef Stoker und ich sind bereit, Mr. Gregorovitch.«
    Walter beobachtete, wie der Sicherheitschef des Far Horizon -Konzerns sich unauffällig neben Cassie stellte, einen Arm um sie legte und sie ein wenig aus dem Fokus des Erfassungsbereichs der Konsolenkamera holte. Sie durfte bei diesem Gespräch nicht stören.
    Gregorovitch lehnte sich in seinem Stuhl zurück und aktivierte dann die Verbindung, als er sicher sein konnte, dass Cassie und Stoker nicht mehr im Bild waren. Doch wie bei den früheren Telefonaten erschien

Weitere Kostenlose Bücher