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Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz

Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz

Titel: Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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besaß. Dieses Armband konnte durchaus noch um seine bloßen Knochen schlackern, wenn Harry schon lange war.
    Und mit einem Mal kam ihm ein böser Verdacht, was es mit dem Armband auf sich haben könnte.
    »Zurück zum Thema«, tönte es aus dem Funk-Lautsprecher. »Eine gute Idee. Als legitimer Nachfolger der Spinne muss ich Ihnen die betrübliche Mitteilung überbringen, Mister Chang, dass Sie all das, was Sie meinem Vorgänger schuldeten, nun mir schulden. Sie verstehen?«
    In der Zentrale breitete sich eisiges Schweigen aus.
    »Hallo?«, fragte die Puppe . »Hat es Ihnen die Sprache verschlagen? Und sogar der kleinen rothäutigen Hure? Deren Bett mir übrigens weitaus näher stand, als sie glaubt.«
    »Was schulde ich Ihnen Ihrer Meinung nach?«, fragte Harry.
    »Den Gegenwert eines Wandlerschiffes. Schon vergessen? Das unschöne Ableben meines Vorgängers hat an den Tatsachen nichts geändert. Was ist Ihre MERCHANT wert? Zwei Millionen Credits? Drei Millionen? Damit wäre ich schon zufrieden.«
    Harry fühlte sich, als sei ihm jeglicher Boden entzogen worden. Nicht nur, dass es wahrscheinlich unmöglich war, einen Käufer zu finden, der für diesen Schrotthaufen auch nur annähernd so viel bezahlte – er durfte die MERCHANT nicht verlieren! Was war ein Kapitän ohne Schiff schon wert? Keinen verdammten Credit!
    »Womit wir bei der Rolle dieses hübschen Armbands wären«, fuhr die blecherne Stimme seelenruhig fort. »Zum einen gibt es eine Schaltfläche am oberen Ende. Ja, vermutlich genau dort, wo Sie gerade hinschauen, Mister Chang.«
    Harry ertappte sich dabei, dass er tatsächlich exakt das tat, was sein Gegner von ihm offenbar erwartet hatte.
    »Wenn Sie einen Käufer für die MERCHANT gefunden haben, drücken Sie diese Schaltfläche fünf Sekunden lang. Ihnen wird sofort eine Verbindung angezeigt, wohin Sie das Geld transferieren können. Sagen wir … wenn Sie einen Käufer für drei Millionen finden, können Sie 500.000 Credits behalten. Ich bin kein Unmensch. Den Rest erwarte ich, und ich werde dafür sorgen, dass Sie das Armband ablegen können. Ansonsten …«
    »Ansonsten was ?«, fragte Harry, als die Puppe den Satz nicht zu Ende führte.
    »Ansonsten wird sich das Band nach zwei Tagen deaktivieren. Was Ihnen nicht gefallen würde.«
    »Wovon reden Sie?«, rief nun Savanna.
    »Sie glauben nicht, wer sich so alles auf einer Raumstation wie Lor Els Auge tummelt«, meinte ihr Gegner. »Ich habe sogar einige Starr getroffen. Sie kennen doch die Starr? Ach, was frage ich … natürlich kennen Sie sie. Seit der Geschichte mit den Dronte geht es ihnen alles andere als gut, aber sie sind tolle Verkäufer. Und sie kennen sich gut aus mit … na? Was glauben Sie?«
    Harry verlor nun nicht nur endgültig den Boden unter den Füßen, sondern stürzte auch noch in ein tiefes Loch. »Mit Antimaterie-Technologie.«
    »Per-fekt, Mister Chang! Geradezu per-fekt! Da mir diese Starr behilflich waren, steckt auch in Ihrem hübschen neuen Armband ein wenig Antimaterie. Es sind nur wenige Atome, abgeschirmt hinter einem Kraftfeld und stabil in einem Nano-Vakuum versiegelt. Das Kraftfeld erlischt in zwei Tagen, wie gesagt. Sie sind sicher klug genug, um zu verstehen, was dann geschieht?«
    Sämtliches Blut wich aus Harrys Gesicht. Er hörte, wie Savanna mit den Zähnen knirschte.
    » Bumm «, meinte die Puppe süffisant.
     
    *
     
    Die Affen-Chimäre lag gefesselt in Metallketten – hin und wieder waren die guten althergebrachten Methoden doch die besten.
    Das Monstrum besaß kaum genug Spielraum, um sich zu bewegen, geschweige denn, dass es Scott I. Caldwell gefährlich werden konnte. Es war auf einer Behandlungspritsche fixiert, umgeben von Aufnahme- und Dokumentationstechnologie.
    Um unnötige Grausamkeiten zu vermeiden und doch realitätsnahe Bedingungen zu schaffen, hatte Caldwell bereits während der Betäubung ein Auge operativ entfernt und der Chimäre eine große Menge Schmerzmittel injiziert. Nun war sie wach und schien sich nur an einem zu stören … dass sie gefesselt war.
    Caldwell war ein interessanter Fang gelungen. Offenbar war dieses Tier – oder seine direkten Vorfahren – einst ein Cholpek-Affe gewesen, dessen Genetik sich nun mit insektenartigen Elementen vermischt hatte.
    Faszinierend, dass sich ausgerechnet zwei so fernstehende Arten spontan vermischt hatten, nachdem Caldwells Forschungen den Prozess in der Natur dieses Planeten erst einmal angestoßen hatten.
    Neben den Fühlern und Chelizeren

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