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Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz

Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz

Titel: Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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ähnlich, dass man sie als dasselbe Wesen bezeichnen musste.
    Er hatte sich nicht nur verdoppelt, sondern auch einen Ableger von sich selbst geschaffen; ein Kind, wenn man es so bezeichnen wollte, und doch viel mehr als nur das. Elternteil und Kind waren in diesem speziellen Fall identisch miteinander. Und so konnte es weitergehen, fort und fort.
    Unsterblichkeit – zumindest eine Art dieses Zustands war damit erreicht.
    Für Scott I. Caldwell wäre es fürs Erste genug, so weit zu kommen. Der erste Schritt dorthin war, sein verlorenes Auge zurückzuerhalten. Danach konnte er die entsprechenden Formeln miteinander in Beziehung setzen und weiterentwickeln.
    Der Gedanke, nicht nur Herr dieses Planeten zu sein, sondern es für alle Ewigkeit sein zu können, ja, möglicherweise sogar auf andere Welten ausweiten zu können, auf denen er sich gleichzeitig aufhielt, gefiel ihm. Warum nur war ihm nicht schon längst ein vergleichbarer Unfall passiert, der diesen Gedanken reifen ließ?
    Er erreichte sein Schlafquartier am Rand des Komplexes aus unzähligen miteinander verknüpften Spezial-Labors, schlüpfte aus seiner Kleidung, legte sich hin und schlief augenblicklich ein.
     
    *
     
    Das süffisante letzte Wort des neuen Paten der Unterwelt auf Lor Els Auge hing noch in der Luft, als dieser schon weitere Erklärungen im Plauderton herunterratterte.
    »Ehe Sie nun auf sonderbare Gedanken kommen, Mister Chang, sollten Sie noch das Eine oder Andere wissen. Wenn Sie sich auch nur auf hundert Kilometer meiner Raumstation nähern, wird …«
    »Warum sollte ich das?«
    Aus der absonderlichen Puppe drang ein bellendes Lachen. »Früher oder später wären Sie zweifellos auf den Gedanken eines glorreichen, gerechten Helden gekommen, der loszieht, um dem Gesetz Geltung zu verschaffen. Genauer gesagt: Um mich zu töten und damit auf anderer Weise als der des Gentlemans Ihrer Schulden ledig zu werden.«
    Dem konnte Harry nicht widersprechen – genauer gesagt, war das sogar sein erster Gedanke gewesen, der sich augenblicklich grimmig in seinem Hinterkopf festgesetzt hatte.
    Aber er musste ja nicht persönlich in der Raumstation auftauchen, um einen … finalen Schuss zu setzen. Toler und Savanna, vielleicht unterstützt von Sonda und ihren Ortskenntnissen, wären bestimmt ein gutes Team, um …
    »Übrigens«, unterbrach die Puppe , »kann ich die Explosion jederzeit durch einen Funkimpuls auslösen, wenn ich einen Ihrer guten Freunde in meiner Nähe entdecke.«
    Soviel dazu , dachte Harry mürrisch. Dieser Kerl schien in allen Belangen genau vorausberechnet zu haben, was und wie Harry dachte.
    Er kam sich vor, als sei er die Puppe, die an Marionettenfäden hing und zappelte, wenn sein Gegner zog. Vielleicht hätte sich der Unbekannte besser Puppenspieler nennen sollen. Er schien nicht umsonst an die Spitzenposition vorgedrungen zu sein.
    »Außerdem«, fuhr der andere fort, »misst das Armband ständig Ihren körpereigenen Magnetismus, Mister Chang. Es nimmt auch elektrochemische Signale auf und … ach, ich erspare Ihnen Details, um Sie nicht zu langweilen. Sie haben wirklich anderes zu tun. Zum Beispiel, einen Käufer für Ihr Schiff zu suchen. Ich denke, der Deal ist zu beiderseitigem Vorteil. Überlegen Sie nur – 500.000 bleiben Ihnen, wenn Sie die MERCHANT für drei Millionen verkaufen. Genug, um sich zur Ruhe zu setzen und einen bescheidenen Lebensabend zu verbringen. – Worauf wollte ich hinaus? Ich neige dazu, den Faden zu verlieren, entschuldigen Sie bitte.«
    Harry hätte ihn am liebsten angeschrien, dass er sich seine aufgesetzte Höflichkeit sonst wohin stecken könne. Doch er schwieg.
    »Also … wenn Sie versuchen, das Armband zu entfernen, was Ihnen ohnehin nicht gelingen würde, ändert sich Ihr bioaktiver Haushalt, die Entfernung zur Hautoberfläche differiert … und tausend andere Kleinigkeiten. Sie ahnen, was dann geschieht?«
    »Bumm«, sagte Harry sarkastisch.
    Die Puppe schien sich bestens zu amüsieren. »Sie haben viel gelernt, Mister Chang. Freut mich sehr. Sie können über die Puppe übrigens jederzeit versuchen, Kontakt mit mir aufzunehmen. Falls ich Zeit habe, melde ich mich. Lieber wäre mir allerdings …«
    »Ich weiß«, unterbrach Harry. »Lieber wäre Ihnen, wenn ich fünf Sekunden lang das Sensorfeld des Armbands drücke.«
    »Ganz hervorragend, mein Lieber. Bringen wir das alles also wie zwei vernünftige Männer hinter uns. Sie bezahlen Ihre Schulden, zweieinhalb Millionen, und ich verrate

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