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Sternenfaust - 143 - LOODOON (1 of 2)

Sternenfaust - 143 - LOODOON (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 143 - LOODOON (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Es stank nach Schweiß, Öl und Ausscheidungen. Und es stank nach Verzweiflung, Angst und Wahnsinn.
    Einer seiner Bewacher stieß eine Zellentür auf, drückte Jake hinein, riss ihm im gleichen Moment die Armfesseln ab und schlug die Tür hinter ihm zu, die er verschloss. Gleich darauf verschwanden seine Peiniger.
    Jake war alleine.
    Nein, nicht alleine.
    Er war sich selbst überlassen.
    Sehr langsam gewöhnten sich seine Augen an das Dämmerlicht, und er versuchte, sich zu orientieren. Die Zelle maß nicht mehr als vielleicht zwölf Quadratmeter. Er fand einen Eimer, in den er sich erleichtern konnte und sonst gab es nichts, dass seine Unterkunft bequem gemacht hätte. Sogar eine Pritsche oder andere Schlafstatt fehlte, stattdessen gab es in einer Ecke einen Haufen Stroh. Jake bückte sich und tastete es ab. Es fühlte sich feucht und schmierig an, und als er an seinen Fingern roch, hätte er sich fast ein zweites Mal an diesem Tag übergeben.
    Fingerdicke und ebenso lange Tiere mit unzähligen Beinen huschten nach allen Seiten weg, und er war froh, sich nicht, einem ersten Instinkt folgend, auf den Strohhaufen geworfen zu haben.
    Jake murmelte einen unterdrückten Fluch und hockte sich hin. In seinem Magen rumorte es, was von dem mörderischen Faustschlag herrühren mochte, den Stummelzahn ihm verpasst hatte. Außerdem rumorte es in seinem Darm, und mit Grauen wurde ihm bewusst, dass er sich früher oder später auf den Eimer setzen musste. Er suchte nach Papier oder ähnlichem, womit er sich reinigen konnte, fand jedoch nichts.
    Mit einem Mal – es überkam ihn wie ein Blitzschlag – wurde ihm die Tragik seiner Situation bewusst. Er schätzte, dass noch keine sechs Stunden vergangen waren, seitdem er das Shuttle auf den grünen Hügeln gelandet hatte. Nun hockte er inmitten einer grauen Stadt in einer Kerkerzelle und wusste nicht, warum.
    Der menschliche Geist ist in der Lage, Dinge schneller zu verarbeiten, als man vermutet. Das Tempo dieser Aktionen allerdings überschritt Jakes Auffassungsvermögen. Das rächte sich mit bitteren Kopfschmerzen. Er presste die Handflächen an die Stirn und ließ den Schmerz schweben, solange, bis er sich auflöste. Vor seinen Augen flimmerte es, und er begriff, dass der Schock und die Erlebnisse dazu führten, dass er nicht nur hyperventilierte, sondern auch dehydrierte. Er benötigte dringend Wasser.
    Jake dachte an seine Begegnung mit dem Basiru-Aluun. Das war noch nicht lange her. Er war mit seinem Freund Alyawarry auf den Traumpfad gegangen. Das Wesen hatte seine innersten Gefühle angesprochen. Und ihm letztendlich Mut gemacht. Ihn weiter zu sich geführt. Ihm gezeigt, wie er sich in sich selbst versenken konnte.
    Jake versuchte, genau dies zu tun. Er zwang sich, gleichmäßig zu atmen, schloss die Augen und versuchte, seinen aufgewühlten Verstand zu beruhigen.
    Es gelang – ein bisschen zumindest.
    Umso erstaunter war er, als er knapp neben sich eine leise Stimme zu hören meinte. Träumte er?
    »Mensch?«, wisperte die Stimme.
    »Yeah …«, raunte Jake, als könne er sich selbst damit beruhigen.
    »Mensch?«
    Jake riss die Augen auf. Liebe Güte, er hatte sich die Stimme nicht eingebildet! Sein Blick suchte die Stimme, und vor Überraschung klappte sein Unterkiefer nach unten. Zu seiner Linken gab es eine Aussparung in der Wand, die mit Gitterstäben gesichert war.
    Zuerst sah er nur zwei Hände, dann schälte sich ein Gesicht aus der Dämmerung, ein Gesicht, welches sich an die Stäbe drückte und eindeutig zu einer Frau gehörte.
    Einer J’ebeem.
     
    *
     
    Sie betraten eine Schenke, deren Schild derart verwittert war, dass sie unmöglich lesen konnten, welche Symbole sich darauf befanden und ob sie wohlmöglich einer unbekannten Schrift zuzuordnen waren.
    Der Boden war mit Stroh ausgelegt, anstatt eines Tresens gab es einen breiten, massiv wirkenden Tisch, auf dem zwei Fässer lagerten sowie vier Tische und Hocker. Fünf Ölfunzeln spendeten ein halbwegs erträgliches Licht. Es stank nach verfaultem Fleisch und Alkoholrückständen. Im Halbschatten hockten zwei Männer, die leise miteinander sprachen.
    Yefimov, Tregarde, Mary und die verbliebenen vier Marines setzten sich um einen Tisch und beugten die Köpfe zusammen.
    »Ihre Erklärung, Doc!«, forderte Yefimov.
    »Gleich, Commander«, gab Tregarde zurück und winkte dem Wirt.
    Der untersetzte Mann wischte sich die Hände an einer Schürze ab und stapfte zu ihnen.
    »Was können Sie uns empfehlen?« fragte

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