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Sternenfaust - 146 - Die kosmische Barriere (2 of 2)

Sternenfaust - 146 - Die kosmische Barriere (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 146 - Die kosmische Barriere (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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gewinnen?«
    Er krächzte spöttisch. »Bisher haben die Schnabellosen uns nicht anmessen können. Sie vertrauen auf ihre Abfangstrahlung und ihre Frühwarnsysteme und ahnen nicht, wie weit unsere Technik tatsächlich fortgeschritten ist. Wir werden über sie kommen wie das zornige Wirken Gottes. Ehe sie sich organisieren können, werden wir bereits auf dem Rückzug sein. Unser Plan sieht keinen langen Kampf vor, sondern das Vorschnellen der Voorandina-Bestie, die mit ihrem Schnabel zuhackt und verschwindet.«
    »Deine Nieren brennen auf diesen Kampf.«
    Er nahm ihre Handkrallen in seine. »Ja, das tun sie. Aber lass uns nicht vom Krieg sprechen. Wir wollen uns auf das Ritual einstimmen und die wenige Zeit genießen, die wir einander widmen können.«
    Sie schmiegte sich an ihn. »Wie du wünschst.«
    »Freust du dich auf die Zeit im Palast? Du wirst die mächtigste Ei-Legerin des Reiches sein. Dein Schlüpfling wird einst Raisa werden.«
    »Glaubst du an diese Worte? Wird das kridanische Volk nicht aufbegehren? Die Tradition ist alt und ehrwürdig. Noch hat der Raisa nicht genug Rückhalt im Volk, um seine Reformen durchzusetzen. Glaubst du tatsächlich, er kann umsetzen, was er sich wünscht?«
    Er rieb die Schnabelhälften bejahend aneinander und griff nach der empfindlichen Stelle auf ihrem Rücken. Sie machte es ihm einfacher, indem sie die Jacke der Martan-Uniform ablegte, die sie noch immer trug.
    »Ich glaube daran. Es wird eine goldene Zukunft für uns geben«, krächzte er nah an ihrem Gehörgang. »Wir werden die Erben des Raisa sein.«
    »Die Erben des Raisa.«
    »Macht, Reichtum und ein Imperium Gottes.«
    »Ich möchte dir glauben, mein Licht im Sand.«
    »Dann glaube mir. Wir sind auserwählt, zu herrschen. Bald schon kann uns nichts mehr aufhalten.«
     
    *
     
    Solare Welten, Randzone, Überwachungsstation LAILA 4, 14. August 2271
     
    Jahi Kingston sah wieder und wieder auf die Daten, die er eigentlich gar nicht einsehen musste. Der fünfdreißigjährige Praktikant hatte gerade erst seine Doktorarbeit über das Verhalten von Strahlen im Wechselbezug mit Dunkler Materie abgeschlossen und sich auf diesen fernen Außenposten versetzen lassen, um praktische Erfahrungen zu sammeln.
    So weit draußen war alles anders als auf der Wega-Universität. Es gab kaum Luxus, der nächste Planet lag selbst im Bergstromraum einen halben Tagesflug entfernt.
    »Sonderbar«, murmelte Kingston und kratzte sich am Kopf. Er war ein Feind von weißen Kitteln – sie waren für ihn der Inbegriff vergangener, barbarischer Jahrhunderte – und spielte mit der anderen Hand an dem silbernen Ganzkörperanzug herum, der seine trainierte Figur betonte.
    »Allice!«, rief er in den Nebenraum.
    Doktor Allice Sahili stapfte in den Raum und verdrehte die Augen. Die knapp sechzigjährige Frau verschränkte die Arme vor der Brust. »Junge, ich habe dir schon hundert Mal erklärt, dass du nicht so herumbrüllen sollst. Ich bin nicht schwerhörig, und du kannst getrost deine langen Beine schwingen, um rüber in den Kontrollraum zu kommen.«
    Jahi hörte ihr wie immer nur mit einem Ohr zu. Wenn es um wissenschaftliche Debatten ging, war er die Aufmerksamkeit in Person. Wenn sie über das multidimensionale Universum und Planeten im HD-Raum sprachen. Das Genörgel über seine Sittenlosigkeit dagegen tangierte ihn peripher.
    Er sah auf Allice hinab. Sie war knappe eins sechzig, er gut zwei Meter.
    »Hier ist eine leichte Abweichung. Nichts Dramatisches, aber …«
    Sie trat zu ihm an den Arbeitsplatz und musterte den Schirm. Mit einem Blick erfasste sie die Daten. »Diese Abweichungen liegen in normalen Parametern.«
    »Mag sein, aber ich würde das gerne genauer beobachten. Vielleicht kommt es ja zu einer regelmäßigen Abweichung, und ich wüsste gerne, was sie verursacht. Mit ein paar Tests ließe sich das vermutlich sehr schnell herausfinden. Dafür muss ich nur ein paar Befehle umprogrammieren.«
    »Tu dir keinen Zwang an, Kleiner.« Allice nannte ihn immer Kleiner, was aufgrund ihres Größenunterschiedes grotesk war. Sie strich sich durch die grün gefärbten Haare. Dank mehrere Liftings wirkte sie nicht älter als Ende dreißig.
    Jahi nickte geschäftig. »Bin schon dabei. Kannst du mir einen Zen-Bagel vorbeibringen? Mit Karamell?«
    Allice stieß ein verächtliches Zischen aus, aber ihr Mutterinstinkt siegte letztendlich. Sie brachte ihm einen Bagel, mehrere Kraftriegel und einen Synthodrink. »Lass es mich wissen, falls du zwischen

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