Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 146 - Die kosmische Barriere (2 of 2)

Sternenfaust - 146 - Die kosmische Barriere (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 146 - Die kosmische Barriere (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
diesen Weltraummillimetern kridanische Schlachtschiffe findest, Kleiner.«
    »Klar, Mam«, meinte er grinsend und griff nach dem Synthodrink. Das würde eine lange Schicht werden.
     
    *
     
    Kridanisches Imperium, ein Kloster auf Far-Gen, 16. Tsempir-Dan, im Jahre 19 Seran-Pakor, im Jahre 11.562 Marton-Sar, entspricht dem 14. August menschlicher Zeitrechnung
     
    Der Raisa saß auf einem erhöhten Brett, während die Oberpriesterin und zwei ihrer Ordensschwestern auf dem Boden der Kammer kauerten.
    Die Oberpriesterin Janan-Run sah ihn aus gütigen, goldbraunen Augen an und hielt den Schnabel ehrerbietig gesenkt.
    Seran-Pakor wurde von Letek-Kun begleitet, der an der Tür des Raumes stand. Vor dem Raum wartete eine Wacheinheit von Tanjaj.
    Nachdenklich sah sich der Raisa in den Räumlichkeiten der Oberpriesterin um. Sie waren karg eingerichtet, einzig die Wa-Nal – die 3 mal 17 Bildtafeln über das Leben der heiligen Diaria – strahlten in allen Farben. Ein roter Vorhang trennte die Tanas ab, eine Bettnische mit tiefem Bodenlager.
    »Ich freue mich, dass du mich so kurzfristig empfängst, Oberpriesterin Janan-Run.«
    »Es ist mir und meinem Orden eine Ehre, Euer Heiligkeit. Was können wir für Euch tun?«
    Seran-Pakor senkte den Schnabel. »Ich bin zerrissen, Priesterin. Ich suche Rat und Heilung.«
    Die Priesterin rieb leise die Schnabelhälften aneinander. »Vergebt mir, Euer Heiligkeit, aber warum sucht Ihr dann nicht den Tempel in Matlanor auf? Mächtige Priester stehen Euch zur Seite.«
    »Ich bin in dieses Kloster gekommen, weil Saha-Fera an diesem Ort lebte. Und weil ich zu glauben weiß, dass auch meine Ei-Mutter aus diesem Orden stammte.«
    Die Oberpriesterin schwieg.
    »Ich weiß, du darfst nicht darüber sprechen, Janan-Run, und ich möchte das alte Geheimnis der Ei-Legerin auch gar nicht lüften. Kein Raisa hat seine Ei-Mutter je bei Hofe leben gehabt, wenn wir den Überlieferungen glauben können.«
    Sie rieb bestätigend die Schnabelhälften aneinander.
    »Ich hoffe, dass dieser Ort mich heilen kann, Oberpriesterin. Zeige mir, wo Saha-Fera meditiert hat, während sie in diesem Kloster war.«
    »Gern, Euer Heiligkeit. Es rührt mich, dass Ihr das Andenken von Saha-Fera auch nach ihrem Tod hochhaltet und ehrt.«
    Der Raisa dachte an den Gottesturm und an die letzten erstickten Worte Saha-Feras. An seine Klauen, die ihr den Tod gebracht hatten. Abrupt stand er auf.
    Ich habe sie nicht töten wollen. Es war das Andere in mir, die Stimme. Der Parasit. Wenn Saha-Fera ihn nicht entdeckt hätte, würde sie noch leben.
    Er folgte Janan-Run und ihren beiden Ordensschwestern, die ihr wie Schatten an den Krallen hingen.
    Wäre es anders gekommen, wenn ich damals stark genug gewesen wäre? Wenn ich der Stimme hätte widerstehen können?
    Er betrachtete die einfachen Gänge, folgte einer Kurve hin zu einer Tür, die in einen Innenhof führte. Warme Luft begrüßte ihn. Jirlinge flogen mit sechs bunten Flügelpaaren über einen Teich mit violettem Wasser. Mehrere kleine Wasserfälle ergossen sich spritzend auf schwarze Felsen. Ein feiner, violetter Nebel hing in der Luft.
    »Das ist ein guter Ort«, krächzte er andächtig. Es war ein Ort, an dem er Saha-Feras Gegenwart noch immer zu spüren glaubte. Sollte er es wagen? Die Stimme in seinem Kopf war fern und leise. Wann, wenn nicht jetzt, konnte er einen Vorstoß riskieren? Er wandte sich an Letek-Kun.
    »Ich weiß, dass es gegen jedes Protokoll verstößt, doch ich bin der Raisa, und ich gebiete, dass ihr mich mit Janan-Run allein lasst. Sie soll mich anhören und mich beraten. Du aber gehst mit den beiden Ordensschwestern und den Tanjaj zurück in das Kloster.«
    Letek-Kun tauschte einen schnellen Blick mit der Oberpriesterin. Sie senkte ergeben den Schnabel.
    Der Berater scharrte zögernd mit einer Fußkralle. »Wie Ihr wünscht, Euer Heiligkeit. Ruft nach mir, wenn Ihr mich braucht.« Langsam zog er sich zurück.
    Seran-Pakor machte eine fortscheuchende Krallenbewegung. Er trat näher an den Teich heran und starrte in das dunkle Wasser. In ihm spiegelten sich die schwachen Konturen von zwei Monden, die sich auch bei Tageslicht ausmachen ließen.
    Janan-Run stellte sich an seine Seite. »Das Wasser dieses Tümpels ist heilig. Diaria selbst hat in ihm gebadet.«
    Er sah auf. »So möchte auch ich darin baden.«
    »Dies wäre eine Ehre für den Orden Diarias.«
    Seran-Pakor zog sich ohne Hemmungen aus und setzte vorsichtig eine Fußkralle in das warme Wasser. Die

Weitere Kostenlose Bücher