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Sternenfaust - 148 - Herrscher der Orphanen (2 of 2)

Sternenfaust - 148 - Herrscher der Orphanen (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 148 - Herrscher der Orphanen (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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geleistet hatten. Was sie geleistet hatte, nur indem sie ihm diesen kleinen intelligenten Kasten zugesteckt hatte. Ihre Liebe, ihre Sehnsucht hatte das Reich gerettet. Wenn das kein Zeichen von Gott war, dass sie zusammengehörten, dann wirkte Er keine Wunder.
    Der Priester war die gesamte Ansprache lang offenbar in einem hauptsächlich abgedunkelten Raum gewesen. Eine nahe Lichtquelle nahm jeglichen Schatten aus den Konturen Letek-Kuns, leuchtete seine Verletzungen allerdings gut aus. Was und wo sich der Priester befand, war nicht zu erkennen.
    »Es ist anders, als du denkst«, trillerte Letek-Kun leise. »Ich bin gestürzt. Daher rühren die Verletzungen.«
    Ein simpler Unfall? Tagnor-Fin wollte nicht daran glauben. »Wo ist sie, Priester? Wo ist Rivin-Tur?« Sein Schnabelschaben war eine Mischung aus Verzweiflung und hilfloser Drohung. Einen weniger empathischen Kridan hätte die Geste wohlmöglich gereizt, doch Letek-Kun schien zu verstehen, was der junge Tanjaj gerade durchmachte. Der ehemalige Vertraute des Raisa wischte sich über die Augen. Ein Teil der Blutkruste einer Verletzung unterhalb eines Auges des Priesters bröckelte.
    »Es gibt wohl keinen schonenden Weg so etwas zu sagen«, begann er, und Letek-Kun spürte, wie seine Glieder taub wurden. Gott, nein!
    »Ich habe der Flotte nichts davon erzählt, da sie sowieso nichts mehr für uns tun kann. Kridania wird angegriffen, Tagnor-Fin. Eine feindliche, gottlose Übermacht hat unsere schwächste Stunde für einen feigen Angriff genutzt.«
    Die beiden Techniker im Hintergrund hörten nicht zu. Sie priesen immer wieder laut den Raisa und rezitierten Sieges- und Dankes-Gebete. Tagnor-Fin kam es so vor, als befänden sie sich hinter einer schallisolierten Wand. Langsam ging er zu seiner schräg gestellten Schlafstatt und lehnte sich an die Liegefläche.
    Letek-Kun weinte still vor sich hin. »Matlanor liegt in Trümmern. Der Palast des Blutes ist nur noch eine Ruine. Wir sind in den unterirdischen Gewölben. Verschüttet …«
    Sag es nicht! , flehte Tagnor-Fin in Gedanken. Bitte, sag es nicht!
    »Rivin-Tur, sie starb, als …«
    Der junge Tanjaj kreischte haltlos.
    Unlor-Gen und Fakun-Kan hielten in ihrer Ausgelassenheit inne und starrten ihn erschrocken an. »Was ist passiert?«, wollte einer der Techniker wissen. »Wir haben die Flotte gerettet, wir haben …«
    »Nichts haben wir! Alles ist verloren!«, brüllte Tagnor-Fin, außer sich vor Trauer. Einen leidenden Triller ausstoßend warf er Unlor-Gen den Sender zu, auf dem Letek-Kun den Schnabel gesenkt hatte.
    Das Herz des kridanischen Imperiums schlug nicht mehr.
    Unlor-Gen ließ das Gerät kraftlos sinken. Fakun-Kan fiel auf die Knie.
    Tagnor-Fin kreischte und trillerte in höchster Agonie und Verzweiflung.
    Keiner von ihnen bemerkte, wie sich das Schott des Quartiers öffnete und eine mit Blutspritzern überströmte Gestalt in die Kabine wankte.
    »Verräter!«, gurgelte es aus einer heiseren Kehle. Die drei heldenhaften Kridan wandten den Kopf und betrachteten die groteske Karikatur seiner Selbst, die der Mar-Tanjaj in diesem Aufzug abgab. Die Uniform an vielen Stellen zerrissen, Blutspritzer an Kopf und am Oberkörper. Mit jedem unsicheren Schritt, den der Mar-Tanjaj machte, rieselten Daunen aus seinem Gefieder.
    Unlor-Gen, Fakun-Kan und Tagnor-Fin sahen sich einer Handgraser-Mündung gegenüber, die auf sie gerichtet wurde. Niemand sagte etwas. Selbst das leise Wimmern des jungen Tanjaj verging nach wenigen Augenblicken, die sie starr voreinander stehend und still verbrachten.
    »Wenn du schon mit dem Intriganten auf Kridania sprichst, Tanjaj, dann solltet ihr wenigstens die Frequenz wechseln«, erklärte Danur-Tak, wie er sie hier aufgespürt hatte. Er stützte sich an einer der Wände neben dem Eingangsschott ab und zielte nach wie vor auf die Kridan, die seinen Plan vereitelt hatten.
    »Wenn Ihr es ebenfalls gehört habt«, keckerte Fakun-Kan bedächtig, »dann wisst Ihr, was gerade auf Kridania geschieht. Das Reich stirbt …«
    »Und du stirbst mit ihm!« Der Graser des Mar-Tanjaj schwenkte herum, und ein tödlicher Strahl löste sich aus der Energiewaffe. Er fuhr mitten in das Gesicht des knienden Technikers.
    Während die Leiche Fakun-Kans noch haltlos nach vorne kippte, ließ Unlor-Gen den Sender fallen und sprang in einer puren Explosion von Kraft auf den Mar-Tanjaj zu. Dieser rutschte an der Wand, an die er sich gelehnt hatte herunter und entging dadurch der Fußkrallenattacke der zweiten

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