Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Titel: Sternenfaust - 149 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
wollte Claudette Kosloff wissen.
    »Weil es unter strengster Geheimhaltung stand. Sie können sich wohl vorstellen, was allein das Wissen um ein solches Programm in der Bevölkerung auslösen würde.«
    Claudette Kosloff nickte und verzog die Mundwinkel zu einem spöttischen Lächeln. »Die Menschen würden am Ende noch wissen wollen, auf welcher Prioritätsstufe sie und ihre Angehörigen sich wohl befinden. Am Ende würden sie noch so was wie ein Mitspracherecht fordern.«
    Für einen kurzen Moment sagte niemand ein Wort.
    »Und?«, wollte Claudette Kosloff schließlich wissen. »Warum läuft dieses Programm nicht längst?«
    »Es läuft bereits«, erwiderte Jasper Mitchell und blickte unwillkürlich zu Boden.
    »Was soll das heißen, es läuft bereits?«, fuhr Jo Schüssler ihn an.
    »Es wurde von der GalAb aktiviert, sobald feststand, dass der Untergang der Erde eine rechnerische Zwangsläufigkeit sein würde.«
    »Und nach welchen Kriterien werden die geretteten Personen von dem Programm ausgesucht?«, wollte Claudette Kosloff wissen.
    »Nach dem zuvor eingegebenen Kriterienkatalog.«
    »Im Klartext?«, hakte Claudette Kosloff nach.
    Jasper schluckte seinen Zorn hinunter. Ihre Fragen waren völlig berechtigt, aber er konnte mit ihrer Art noch immer nichts anfangen.
    »Soziale Stellung, Erfahrung, statistische Lebenserwartung, Anzahl der unterhaltspflichtigen Kinder, Gesundheitsgrad, gesundheitliche Risikofaktoren, Bildungsgrad, Sozialverhalten, Vorstrafen, Intelligenzquotient, sozialer Nutzen beim Besiedeln neuer Kolonien … All diese Elemente wurden klassifiziert, bewertet und addiert. Man nennt dies den A-Faktor. Dann ermittelt das Programm die im Zeitfenster mögliche Rettungskapazität und sucht nach geeigneten Bündelungen von Personen mit den höchsten A-Durchschnittswerten. Dies wiederum nennt man den B-Faktor.«
    »Wie peinlich wäre es wohl, wenn der Hohe Rat, so wie er hier sitzt, keinen sonderlich hohen A-Faktor aufweist.«
    Jasper reagierte nicht, und Claudette Kosloff lächelte bitter. »Lassen Sie mich raten. Der Hohe Rat ist natürlich bei der Bewertung außen vor.«
    »Der Hohe Rat und seine Angehörigen«, antwortete Jasper offen.
    »Die eigene Haut«, giftete Mrs. Kosloff ihn an, »ist einem doch immer am nächsten.«
    Erneut herrschte für einen Moment lang Schweigen. Jasper merkte, dass zugleich viele erleichtert waren. Schließlich wandte er sich an Admiral Gernet: »Ich will mit Admiral Taglieri sprechen!«
    Jasper sah, wie Admiral Gernet über ihren Kom-Kanal die Video-Verbindung herstellte.
    Auf dem Monitor erschien das Gesicht eines jungen Burschen, der aussah, als wäre er ein frischgebackener Kadett von Ganymed. Nur seine Uniform zeigte, dass er den Rang eines Captains hatte. Die grau-blauen Augen des jungen Mannes strahlten so intensiv, dass man es sogar auf der kleinen Monitoranzeige sehen konnte.
    »Hier Captain Cody Mulcahy von der STERNENFAUST«, erwiderte eine ruhige, offene Stimme.
    »Wo ist Admiral Taglieri?«, wollte Jasper Mitchell wissen.
    »Admiral Taglieri ist im Moment nicht zu sprechen und hat mich autorisiert, die STERNENFAUST zu befehligen«, erwiderte Captain Mulcahy.
    Jasper hielt es in diesem Moment nicht mehr in seinem Sitz. Er sprang hoch und brüllte: »Ich höre wohl nicht recht? Sagen Sie Ihrem Vorgesetzten, er soll seinen faltigen Arsch gefälligst auf die Brücke der STERNENFAUST bewegen!«
    Das durfte doch alles nicht wahr sein! Hatten alle den Verstand verloren? Taglieri hatte sich in der Vergangenheit ja schon so manches herausgenommen und war mehrfach eindeutigen Befehlen nicht gefolgt. Aber jetzt … Jetzt musste man wirklich an Taglieris Verstand zweifeln.
    Captain Mulcahy reagierte nicht auf den Befehl, bis Jasper fragte: »Wie ist der Status?«
    »Wie Sie sicher schon informiert wurden, wird unser Hyper-Fusions-Konverter diesen Dauereinsatz nicht mehr lange mitmachen. Weitere Optionen wurden eruiert, aber leider verworfen. Wir könnten im Notfall mit unseren Torpedos die Meteore pulverisieren, doch auch dann werden verheerende Meteoritenschauer über die Erde hereinbrechen. Diese Meteore haben einen Durchmesser von fast acht Kilometern. Ein Meteor von nur 50 Metern Durchmesser hätte bereits eine Sprengkraft von Nuklearbomben und würde bei einem Aufprall eine Fläche von Hunderten von Quadratkilometern dem Erdboden gleichmachen. Wir hatten auch schon überlegt, mit Hilfe von Shuttles die Flugbahn der Meteore zu verändern, aber bei der hohen

Weitere Kostenlose Bücher