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Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Titel: Sternenfaust - 149 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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die Mobilen Kom-Systeme, auf die Computer, die öffentlichen Kom-Anlagen, in die inzwischen gleichgeschalteten HD-Netze … Und nun waren auch die Schalldrohnen aktiviert worden.
    »Bleiben Sie ruhig! Geben Sie den Sicherheitskräften keinen Anlass, durchgreifen zu müssen! Es besteht keine akute Gefahr! Diese besteht nur, wenn Sie sich unseren Anweisungen entziehen. Begeben Sie sich zu Ihrem nächsten gemeldeten Wohnort! Sollte dieser zu weit weg sein, dann begeben sie sich wieder zu ihrer letzten Unterkunft! Bewahren Sie …«
    »Was hast du getan?«, sagte Amanda fassungslos.
    Matthew sah sich panisch um.
    Eine junge Frau kam in sein Blickfeld.
    »Sie!«, rief er.
    Sie erstarrte, als sie seinen Nadler sah.
    »Wollen Sie zu Ihrem Wagen?«
    Die Frau hob nur ihre Hände und wagte nicht, zu antworten.
    »Verdammt, wollen Sie zu Ihrem Wagen?«, schrie Matthew.
    Er konnte es nicht glauben. Hatte sich heute jeder nach dem Aufstehen entschlossen, vollkommen begriffsstutzig zu sein?
    »Ja«, antwortete die Frau nun fast tonlos.
    »Bringen Sie uns hin«, rief er, ohne sich umzusehen. »Komm schon Amanda, und bring Luke mit!«
    Die fremde Frau bewegte sich nicht, aber sie schien etwas anzusehen, was hinter ihm stand. Matthew dachte, es seien seine Frau und sein Sohn.
    Vielleicht waren sie es auch. Er sollte es nie erfahren.
    Plötzlich spürte er einen dumpfen Schlag auf dem Hinterkopf. Ein Schlag, der sich wie eine Implosion in seinem Gehirn anfühlte.
    Sofort tanzten bizarre Muster vor seinen Augen, die Umwelt färbte sich schwarz und seine Ohren dröhnten. Matthew verlor die Kraft in seinen Händen und ließ den Nadler fallen.
    Wenige Augenblicke bevor Matthew das Bewusstsein verlor, glaubte er, der Boden würde auf ihn zurasen.
     
    *
     
    Solare Welten, Erde, New York, Regierungsgebäude »Grüne Gurke«, 17:28 Uhr
     
    Die Ratsmitglieder hatten sich im Besprechungssaal des Ratsbunkers versammelt.
    Man sah dem Raum nicht an, dass er so tief unter der Erde lag. Projektionen an den Wänden simulierten Fenster und eine Grünfläche samt Himmel. Selbst das Kunstlicht wurde so geschickt gespiegelt, dass man glaubte, Tageslicht von draußen zu genießen.
    Dies war nicht nur eine Spielerei oder eine Luxusausstattung. Die Illusion hatte einen ganz einfachen Grund: Man sollte vergessen, sich 1893 Meter unter der Erde zu befinden, eine Vorstellung, bei der so manches Ratsmitglied leicht Platzangst kriegen konnte.
    Dennoch erkannte Jasper, dass die Unruhe unter den Ratsmitgliedern stieg. Anstatt ins All aufzubrechen und dem todgeweihten Planeten zu entkommen, hatte man sich tiefer in die Erde hinab begeben.
    »Wie sieht es aus, Admiral Gernet?«, meinte Jasper, und blickte auf die Monitorfläche vor sich.
    »Ich habe gerade die neuen Daten der STERNENFAUST erhalten«, erwiderte Suzanne Gernet, die noch immer über HD-Verbindung von Ganymed zugeschaltet war. »Leider hat sich unser Zeitrahmen durch die neuen Umstände weiter verkürzt.«
    »Es gibt doch sicher Evakuierungspläne«, wandte Claudette Kosloff ein.
    »Sicher gibt es die«, erwiderte Jasper kurz angebunden. Dann wurde ihm klar, dass nun der Zeitpunkt gekommen war, allen Anwesenden reinen Wein einzuschenken.
    »Es gibt das Apokalypse-Programm«, begann Jasper. »Es wurde von einem soziologischen Think-Tank-Ausschuss von Far Horizon erstellt. Es kalkuliert ein Rettungsszenario, das alles umfasst: von der Logistik bis hin zu Kunstschätzen und Tierarten. Jedes nur irgendwie geartete Gebäude der Erde, jedes zur Verfügung stehende Schiff, alle Personen, wurden katalogisiert und entsprechend eingestuft.«
    »Eingestuft?«, rief Claudette Kosloff.
    Jasper fuhr unbeeindruckt fort: »Das Apokalypse-Programm leitet die Bürger zu festgelegten Sammelpunkten, teilt die Menschen in Gruppen und Gruppenführer ein und vermittelt Tierhelfer, die dafür sorgen, verschiedene Spezies reisefertig zu machen. In einem Wechselspiel von Makro- und Mikrosimulationen werden Menschenströme auf Basis sogenannter Zellular-Automaten unter Einbeziehung der konkreten Bevölkerungsdichte und Infrastruktur errechnen. Dabei werden ständig die Ist-Zustände anhand der Daten von Scanner-Drohnen korrigiert. Abgeschnittene Fluchtwege, Schiffe in Reichweite, neue Krisenherde … Darauf reagiert das Apokalypse-Programm umgehend, um eine optimierte Evakuierung der Erde, ja sogar des gesamten Sonnensystems, zu ermöglichen.«
    »Wie kommt es, dass wir von einem solchen Programm noch nie gehört haben?«,

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