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Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Titel: Sternenfaust - 149 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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bemüht, Dateien in immer neuen Variationen einzuschleusen, sodass sie von den Delete-Viren nicht aufgespürt werden konnten.
    Es war ein Wettlauf. Die GalAb programmierte immer neue Algorithmen, damit die Dateien trotz der Neustrukturierung von den Delete-Viren erkannt wurden, und die Programmierer der vielfach illegalen Leak-Datenbanken nutzten immer bessere Techniken, um Dateien zu tarnen oder so zu konfigurieren, dass sie von den Viren nicht mehr erkannt wurden. Dabei lief alles mit unglaublicher Geschwindigkeit. Aktuell waren die Aufzeichnungen aus der Bunkeranlage der »Grünen Gurke« sicher schon in mehreren Milliarden Versionen vorhanden, und selbst wenn die Delete-Viren inzwischen 99,999 Prozent aufgespürt und destruktiert hatten, blieben noch immer eine Million Dateien, die weiterhin ungehindert verbreitet und kopiert wurden.
    »Ich würde gerne wissen«, warf nun Captain Mulcahy in die Runde, »was genau geschehen ist. Wie konnten die Orphanen plötzlich vernichtet werden?«
    »Die Orphanen«, begann Professor von Schlichten, »leben auf einer erhöhten Quantenebene. Sie waren einst erschaffen worden, um den Frieden zu garantieren. Einen Frieden garantieren kann man jedoch nur, wenn man schon im Vorfeld die Voraussetzungen für einen Krieg beseitigt, wenn man die Weichen richtig stellt. Die Erschaffer der Orphanen haben diese Kunstwesen mit genau dieser verhängnisvollen Eigenschaft ausgestattet. Nur mithilfe der mehrdimensionalen Schutzschildanlage konnten damals die Erhabenen ihre Pläne gegen die Orphanen schmieden. Es wurde der siebte Orphane erschaffen, der uns offensichtlich in der Gestalt von Adric begegnet ist. Ein Wesen, das auf andere biologische Wesen hört und die ersten Orphanen beherrscht. Man wollte damit die Orphanen steuern. Doch auch hier durfte dieses Wesen nur eine solche biologische Matrix wählen, die den Frieden garantiert hätte.«
    »Wir jedoch«, wandte Lieutenant Halova ein, »haben Orphanen programmiert, welche nur ein Ziel hatten. Die anderen Orphanen zu zerstören.«
    »Dies war das Projekt mit dem vertrauenserweckenden Namen Pandora «, sagte Vince zynisch. »Sie waren sich also zumindest darüber im Klaren, wie riskant dieses Vorhaben war.«
    »Wir liefen Gefahr, weitere unbesiegbare Orphanen er erschaffen«, sagte Admiral Gernet. »Eine Gefahr, nicht nur für uns, sondern für alle Völker der Galaxis. Daher haben wir gezögert.«
    Professor von Schlichten sah ein wenig verlegen zu Boden, konnte sich aber ein Lächeln nicht verkneifen.
    Admiral Gernet hatte den Befehl für Operation Pandora gegeben, kurz nachdem er die Orphanen erschaffen hatte. Allen im Raum war klar: Würde man die Aufzeichnungen von Professor von Schlichten überprüfen, würde man feststellen, dass er die Aktion schon vor dem Befehl gestartet hatte.
    Da er mit genau diesem Vorgehen die Erde gerettet hatte, würde sich für diese Subordination wohl kaum ein Ankläger finden.
    »Und dann?«, wollte Vince wissen.
    »Ich werde versuchen, es Ihnen so einfach wie möglich zu erklären«, meinte Professor von Schlichten. Vince musste angesichts dieser unverhohlenen Arroganz ein wenig schmunzeln.
    »Stellen Sie sich zwei Wesen vor, die in der Lage sind, all die aus unserer Realitätsstufe betrachtet chaotischen Quantenzustände zu kalkulieren. Wie bei einem gigantischen Schachspiel, mit Billionen von Feldern und fast ebenso vielen Figuren. Solche Wesen würden nun gegeneinander antreten. Jeder sieht die Reaktion des anderen vorher, reagiert darauf, was wiederum der andere vorhersieht und reagiert. In einem solchen Fall kommt man auf eine exponentiell anwachsende Zahl von Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten. Eine unendliche Antizipations-Kette entsteht, deren nicht abschließbare Berechnung die Funktionalität der Orphanen stark beeinträchtigt. Plötzlich ist auch ihre molekulare Anpassungsfähigkeit außer Kraft gesetzt, und ihre physische Präsenz im Einsteinraum macht sie nun angreifbar.«
    »Als die sieben Orphanen aktiviert wurden«, sagte Vince, »ist auch Adric, der siebte Orphane, in eine Starre verfallen.«
    Für einen Moment herrschte Schweigen, bis Admiral Gernet einwandte: »Ich verstehe nur eins nicht: Wenn dieser Adric ein Orphane war, wieso hat er nicht genau das vorhergesehen? Er wusste von dem Fund unter der Kuppel.«
    »Adric hatten wir in unsere Überlegungen nicht einkalkuliert«, erwiderte Professor von Schlichten. »Wir hielten den siebten Orphanen für einen Mythos. Nur um auf

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